Wie kann man soziale Kontakte finden (und halten), wenn man arbeitslos ist und Hartz 4 bezieht und somit kein Geld für Vereine hat?

4 Antworten

bei Facebook gibt es zu jedem Ort eine "Neu in ???" Gruppe.

Versuchs mal dort, da finden je nach Ort, regelmäßig Stammtisch Veranstaltungen statt, auch zB Sportveranstaltungen.


marmue15 
Fragesteller
 18.01.2017, 16:10

Nun, für meine Stadt (ca. 60.000 Einwohner) hab ich keine Facebook-Gruppe gefunden.

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Also ich verstehe nicht, wie man sich auch als Arbeitsloser keine 110 Euro Jahresgebühr leisten kann.

Das sind nicht einmal 10 Euro pro Monat! Diese Pauschale ist im Regelsatz doch inbegriffen (also durchaus bereits vom Jobcenter bezahlt...).

Als Raucher könnte man einfach 2 Schachteln Zigaretten weniger rauchen, als Nichtraucher vielleicht einfach mal 2-3 Tage des Monats statt selbst zu kochen sich bei Freunden einladen lassen, um das so gesparte Geld übrig zu haben. ;)

Auch muss man nicht teure Markenprodukte kaufen, was ebenfalls einiges an Geld spart.

Zudem gibt es für Hartz4-Empfänger ja die Möglichkeit, durch einen Minijob etwas hinzuzuverdienen. Da kann man dann bei den Kollegen ja auch schon Freizeitpartner finden.

Ich persönlich gehe auch bei alltäglichen Dingen wie dem Einkauf nicht mit Scheuklappen durch die Welt und sehe da viele Menschen. Mit so manchen Leuten an Bus-und Bahnhaltestellen hab ich mich schon unterhalten. Und so auch schon Freunde gefunden, die ich nicht nur im Bus oder im Zug sehe.

Es dauert zwar oftmals etwas, bis sich aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft entwickelt, aber mit genügend Geduld ist das ja kein Problem.

Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will sucht Gründe.

Kirchenbesuche sind nahezu kostenlos. ;)

warehouse14


kevin1905  18.01.2017, 14:48

Kirchenbesuche sind nahezu kostenlos. ;)

Sie kosten vielleicht kein Geld aber vernebeln den Verstand, daher sind sie nicht unbedingt kostenos.

Religion ist Schwachsinn. ^^

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warehouse14, UserMod Light  18.01.2017, 14:53
@kevin1905

Schwachsinn ist es nur für Leute, die sich nicht ernsthaft damit beschäftigen.

Aber gut.

Man muss dort weder Mitglied werden noch an den "Schwachsinn" glauben, um dort Menschen kennenlernen zu können.

Manchmal findet man dort auch mehr als nur Freizeitkumpels.

Ich hab beispeilsweise einen Job gefunden, weil mich der Firmeninhaber schon aus seiner Gemeinde kannte...

Für einen Arbeitslosen ist das doch sowas wie ein Jackpot, oder?

Nur mal so als Anreizgedanke.

warehouse14

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marmue15 
Fragesteller
 18.01.2017, 16:19

Minijob ... Ich bin nicht gerade der kontaktfreudigste Mensch. Die Supermarkt- und Discounterketten hatten mich abgelehnt, weil sie mich nicht so kontaktfreudig einschätzen. Als Regaleinräumer für einen bekannten Drogeriemarkt wurde ich nach Probetag nicht genommen - zu langsam. 
Bei anderen hieß es: Sie sind ja dann weg, wenn Sie einen festen Job entsprechend Ihrer Ausbildung finden. "Wir wollen jemanden, der definitiv nicht kündigt" (Aussage vom dortigen Geschäftsführer).

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warehouse14, UserMod Light  18.01.2017, 16:31
@marmue15

...und wenn Dich der Firmeninhaber schon vor der Bewerbung kennt weiß der schon, was Du kannst oder nicht und kann dementsprechend Arbeit anbieten.

Du kannst Zeitungen austragen. Dafür sind sogar geistig behinderte wie ich (Autist) fähig.

Wenn Du zu langsam bist beschleunige Dich halt etwas.

Was hältst Du von Büroarbeit? Viele kleinere Firmen haben nicht genug Arbeit für 'ne Vollzeitstelle. Aber machen muss das ja irgendwer...

Auch Heimarbeit ist möglich. Hausmeister, Reinigungskraft. Solche Jobs kann man auch weitermachen, wenn man einen richtigen Job gefunden hat. Ist alles nur eine Frage des Alltagstimings... Also der Planung.

Frag das Amt nach 'nem 1-Euro-Job. Dafür muss man nicht einmal irgendetwas können. ;)

In Großstädten gibt es sogenannte Sozialmagazine. Diese "Obdachlosen"-Zeitungen zu verkaufen ist auch eine legale Möglichkeit des Zuverdienst zu Hartz4.

Man darf halt nur nicht so zimperlich sein bei der Jobsuche.

Egal ob Vollzeit-oder Minijob.

Aber wenn es nur um soziale Kontakte geht reicht der mehr oder weniger regelmäßige Besuch kirchlicher Veranstaltungen, um andere wenig kontaktfreudige Leute zu finden und mit ihnen 'ne Selbsthilfegruppe für einsame Arbeitslose zu bilden. ;)

warehouse14

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marmue15 
Fragesteller
 18.01.2017, 16:53

"Ich persönlich gehe auch bei alltäglichen Dingen wie dem Einkauf nicht mit Scheuklappen durch die Welt und sehe da viele Menschen. Mit so manchen Leuten an Bus-und Bahnhaltestellen hab ich mich schon unterhalten. Und so auch schon Freunde gefunden, die ich nicht nur im Bus oder im Zug sehe."

Das klappt vielleicht, wenn man kontaktfreudig ist, und kein Problem hat, auf andere Menschen zuzugehen. Ich habe aber dieses Problem (und auch Therapeuten oder Psychologen konnten mir dabei noch nicht helfen - Ich wäre halt so vom Typ her)!

Nun ja, ich muss 90 € monatlich für meine Bus- und Bahnfahrkarte zahlen, da ich ja nicht nur Zuhause rumhängen will, und ich so mal etwas durch die Gegend fahren kann (Da hab ich mehr freude dran, als mal nur so alleine vor die Tür zu gehen.) Ein Sozialticket, wie es ihn in manchen Städten gibt, gibt es in meinem Landkreis nicht!

Nun, man hat 409 € zur Verfügung. 50-60€ gehen für Strom drauf. Knapp 10 € muss ich mir zurücklegen, falls ich mal ins Krankenhaus muss (Zuzahlung bzgl. Krankenkasse 2% -> also 100 € pro Jahr), die erwähnte Fahrkarte 90 €. Telefon- und Internetkosten 30 €, Haft- und Hausratversicherung: 20€, Medikamente (die nicht unter die Befreiung fallen, da frei verkäuflich): 5-6 € monatlich. Rücklagen für Kleidung+Schuhe, die bei mir sehr teuer sind (Größe 48 oder 49 und sehr breiten Fuß, so dass nur sehr wenig Schuhe gut passen), wo ich mindestens 2-3 neue Schuhpaare pro Jahr brauche -> Kosten pro Jahr: ca. 200 €, also 17 € pro Monat. 

Wenn ich nun richtig gerechnet habe, gehen für die Sachen, die ich wirklich brauche (dazu zähle ich auch Fahrkarte+Versicherung!) 233 € drauf! Ich habe also für Lebensmittel + Pflege/Waschzeug 176 € im Monat.

[Falls Vorschläge bzgl. Versicherung/Fahrkarte kommen sollten:
Ohne Versicherung zu leben ist doof: Meiner Mutter ist dies passiert. Keine Kleidung, keine sofortige neue Unterkunft - im Gegensatz zu meinem Vater, dem Hotelkosten von seiner vorhandenen Versicherung übernommen worden snd.(PS: Eltern getrennt lebend, aber im gleichen Haus, nur 3 Stockwerke Unterschied)

Ohne Fahrkarte: Ich hab nur zu Hause rumgehockt, mit Fahrkarte hab ich schon etwas mehr die Motivation mal rauszugehen, ich kann an ein paar unterschiedliche Orte fahren, und sehe nicht immer dasselbe. Die Motivation habe ich, da ich eh das Geld ausgebe, und zum Einkaufen muss ich auch raus - und der nächste Lebensmittelmarkt ist 4,5km entfernt. Zu weit, um Hin- und zurückzugehen. Ich bin auf den Bus angewiesen, da kein Führerschein vorhanden! - Aber kontakte krieg ich vom rausgehen anleine nicht, da ich zu zurückhaltend bin, um andere anzusprechen). Drucker/Papierkosten sind auch nicht zu verachten, Jobcenter will ja Bewerbungsnachweise ausgedruckt haben, kriegt aber bei E-Mailbewerbungen/Onlinebewerbungen kein Geld erstattet.

Wie willst du von den 170-180€ monatlich: Lebensmittel (einschließlich Obst, damit man sich gesund ernähren kann! Mein Arzt meinte, ich solle 2-3 Äpfel und noch anderes Obst täglich essen. Die Äpfel die mir gut schmecken, wie 300-400g pro Stück -> sind entsprechend ärztlicher Empfehlung auch 2€ pro Tag nur für die Äpfel = 60€ pro Monat), Pflegemittel, Rasierzeug, Waschmittel, Spülmittel bezahlen und noch die Mitgliedsbeiträge von nochmals 10-12€ monatlich?

[PS: Die Sachen, die bei der Tafel angeboten wird, sagen mir nicht zu. War dort zweimal. Aber die sind dann schon so eingedellt und haben braune Stellen - Ich lege Wert auf gutes Aussehen und Qualität bei Lebensmitteln!]

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warehouse14, UserMod Light  18.01.2017, 17:13
@marmue15

Ich lebe auch nicht in der Großstadt und habe zum Supermarkt ca 5km zu überwinden. Statt einer Monatskarte zahle ich halt die Einzelfahrt oder ggf ein Tagesticket bei Bedarf.

Ich laufe zum Supermarkt hin und fahre mit dem Bus zurück. Kostet mich also nur die Hälfte der Fahrtkosten, da ja nur eine Fahrt. Nebenbei finde ich so auch etwas Bewegung an frischer Luft, was mir als Erwerbsunfähigkeitsrentner mit Minijob (Homeoffice) sehr gut tut.

Und glaube mir: als Autist habe ich ganz sicher auch enorme Schwierigkeiten auf andere zuzugehen.

Aber wenn ich das nicht regelmäßig zumindest versuche verlerne ich bereits erfolgreich bewältigte Problemlösungen. Ist also eher kontraproduktiv, sich aus Feigheit oder was auch immer zu verkriechen. Angst zu überwinden ist zwar nicht einfach, aber ein geiles Gefühl, wenn man es geschafft hat!

Man muss auch nicht immer auf andere zugehen. Es reicht schon, zugänglich zu sein.

Und wenn Du krampfhaft jeden Tag 2 Euro nur für Äpfel ausgeben kannst wird es ja wohl nicht so schwierig sein, von den 2-3 Äpfeln am Tag nur 2 zu essen und den 3. über den Monat hinweg finanziell zu sparen. oder Du isst halt mal die 2. Wahl. Schmeckt nicht so gut wie die erste, ist aber genauso gesund.

Ärztliche Empfehlungen sind keine Gesetze. Du musst Dich nicht krampfhaft dran halten. Du sollst Dich nur daran orientieren... Und Deinen Möglichkeiten entsprechend darauf eingehen.

Ich gebe inklusive frischem Obst und Gemüse monatlich 120-140 Euro aus. Weil ich durchaus nochmal sparen kann, wenn ich bei Händlern kurz vor Feierabend einkaufe und das weniger frische, aber deutlich noch bessere Gemüse/Obst abstauben kann, welches sonst oft 2 Tage später erst bei der Tafel landen würde...

Du siehst:

Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, sucht Gründe.

warehouse14

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In vielen Vereinen können Arbeitslose zu stark ermäßigten Vereinsbeiträgen mit machen. Da musst du nur nachfragen.

Im Übrigen gibt es auch selbst organisierte Gruppen die  gar keinen Beitrag nehmen


marmue15 
Fragesteller
 18.01.2017, 16:15

@DerHans: Ich habe doch geschrieben, dass ich mich bei den Vereinen schon erkundigt habe. Kostet hier 100 € pro Jahr. Und selbst organisierte Gruppen: ja, die gibt es: In einer bin ich auch. Aber da treff ich immer wieder andere Leute. Die Leute kommen nur sehr unregelmäßig. Ich brauche eine Gruppe, bei der ich weiß, dass die Leute regelmäßig kommen, damit ich Kontakte pflegen kann. Mit Leuten, die ich nur 1mal im Monat sehe (wie bei den selbst organisierten Gruppen) klappt es bei mir nicht.
[Okay, ich bin etwas schüchtern, aber auch in meiner Heimatstadt hatte ich erst mit dem Eintritt in den Verein regelmäßig Kontakte mit denselben Leuten! Genau, dass ist es, was ich brauche!]

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DerHans  18.01.2017, 16:17
@marmue15

Es gibt genügend Vereine, wo du auch ehrenamtlich etwas tun kannst. Dafür sparst du dir dann den Mitgliedsbeitrag.

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marmue15 
Fragesteller
 18.01.2017, 16:22
@DerHans

Ich will ja nicht unbedingt, was ehrenamtliches tun! Außerdem der soziale Bereich ist nicht so mein Ding. Kann mir nicht vorstellen, alte oder Behinderte zu betreuen. Und Kinder - nun ja. Weiß nicht so recht, ob das mir so liegt. Außerdem will ich mich ja auch sportlich betätigen.

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DerHans  18.01.2017, 17:36
@marmue15

Du kannst aber z,B, in einem Sportverein der Zeugwart machen. Da verdienst du sogar noch ein paar €

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Such doch einfach selber Leute für sowas zusammen. Da kann man ja mal Zettel aufhängen und bei FAcebook in ner Ortsgruppe posten


marmue15 
Fragesteller
 18.01.2017, 16:19

Ich trau mich schlecht, auf Leute zuzugehen. Daher ist das nichts für mich. Facebookgruppe für meinen Ort von ca. 60.000 EW gibt es nicht.

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