Wie kann ich mich im Schach verbessern?

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Da gibt es recht viele Möglichkeiten heute.

1) Man kann einem Schachverein beitreten, da findet man geeignete Gegner, und auch mitunter geeignete Trainer. Es gibt Großmeister (oder auch andere starke Spieler), die Training anbieten (was in diesen Fällen meist auch etwas kostet). Es kann aber auch sein, dass man jemanden findet, der einem auch so einiges beibringt.

In meinem ersten Verein war ein freundlicher Spieler (spanischer Herkunft), der mir einiges beigebracht hat. Da habe ich auch viele Spieler aus osteuropäischen Ländern kennengelernt (Russland, oder auch aus den Balkanstaaten wie z.B. Albanien). Schachvereine sind übrigens oft sehr international (in meinem ersten Verein war unter anderem ein Finne, ein Algerier, und viele aus slawischen Staaten; inzwischen kenne ich über das Schachspiel Leute aus Ungarn, Serbien, Polen, Bulgarien, Ukraine, Russland, Lettland, Kasachstan, Iran usw. usf.).

Schach wird fast auf der ganzen Welt gespielt (nur in Afrika und z.B. in Saudi-Arabien, wo der strenge Islam das untersagt, ist es nicht so verbreitet). In den letzten Jahrzehnten hat es in China einen großen Aufschwung gegeben, es gibt sehr viele starke Spieler von dort (Frauen wie Männer). In Russland (und den ehemaligen Staaten der Sowjetunion) ist es traditionell stark vertreten.

Ich merke gerade, ich schweife ab. Sorry.

2) also trainieren: abgesehen vom Schachverein gibt es natürlich auch Online-Schach (www.chess.com gibt es, daneben etliche andere). Es gibt Online-Tutorials.

3) Es gibt sehr viel Buchmaterial (ich spiele schon seit über 30 Jahren Schach, aber ich habe noch nicht alle meine Bücher darüber komplett gelesen). Was mir geholfen hat: "Das systematische Schachtraining (von Sergiu Samarian)"

4) Es hilft, seine eigenen Partien zu analysieren. Also die Partien nicht nur aufzuschreiben, sondern nachher (am besten mit einem stärkeren Spieler zusammen) zu analysieren (wo hat man Fehler gemacht? welche Alternativen wären besser gewesen? wie soll man eine Stellung einschätzen?)

Programme wie chessbase (oder andere) helfen dabei, Partien zu archivieren. Nicht nur die eigenen, sondern auch z.B. Meisterpartien. Auch die sollte man analysieren (kommentierte Partien kriegt man heute sehr viele, auch online).

 

OlliBjoern  10.02.2016, 23:13

Schachtaktiken gibt es natürlich unzählige. Aber ein Beispiel (von einem Großmeister): wenn beide Läufer (man nennt dies das "Läuferpaar") auf offenen Diagonalen gegen die Rochadestellung gerichtet sind, ist dies oft sehr stark. Er nennt dies "Tschernobyl-Strahlung" (die Ironie dabei: er wohnt in der Nähe von Kiew).

Nun gibt es oft die Möglichkeit, mit einem geeigneten Opfer die Rochadestellung aufzubrechen, um den König entweder mattzusetzen (oder dem Gegner entscheidende Materialverluste beizufügen).

***

Anderes Beispiel: in der Eröffnung ist es meist besser, die Dame erst mal hinten zu lassen. Vlastimil Hort erklärte dies mal so "Nicht die Dame exponieren, ist wie wenn junges Mädchen zu früh geht in Disko!" (mit tschechischem Akzent)

***

Ein weißer Springer auf f5 (bei kurzer schwarzer Rochade) heißt "Kasparovs Großmutter-Springer" (er wollte mal seine Großmutter verkaufen, um einen solchen Springer zu kriegen). Wir wissen nicht, ob seine Großmutter jemals davon erfuhr.

Sf5 ist stark, denn er unterstützt z.B. Mattmotive auf g7 (wenn noch eine Dame auf der halboffenen g-Linie ist).

***

Es gibt den "Stachelschwein-Angriff", das ist putzig. Hab aber leider vergessen, wie das genau geht.

Es gibt das "Igel-System" (hab ich selber schon erfolgreich angewendet), sieht harmlos aus, aber wenn der Gegner unachtsam angreift, zeigt der Igel seine Stacheln (und der Gegner wird ausgekontert). Ist eher etwas fortgeschritten (aber wie alles auch erlernbar).

1

ich hab früher sehr oft Schach gespielt , hier ein paar Tipps :

1) such dir einen Schach Partner , ich habe zb oft mit meinem Onkel gespielt und wir haben beide sehr viel geübt weil wir uns gegenseitig erledigen wollten ( zb hab ich ca 3 Variationen vom Schäfermatt "entwickelt" mit denen ich ihn oft erwischt hab)

2) finde einen Spielstil der dir zusagt , bei mir ist das zb das ich früh versuche Türme und Damen des Gegners zu holen , weiters habe ich immer Bauernstellungen die meinen Läufern recht freie bahnen bieten 

ich zb spiele immer mit Läufern , und nutze Springer um den Feind zurück zu halten (oder wenn möglich zu gabeln) die dame würde ich jedoch mit einem Bauer Tauschen wenn sich dafür eine Bahn für meinen Läufer ergeben würde 

3) schau dir einige eröffnungen und ähnliches an ( das Buch Schach für Dummies enthält extrem viele Eröffnungen und ähnliches , kann ich nur empfehlen) 

4) lerne immer alles im Blick zu haben . hier ein Beispiel von mir :

wenn mein Onkel 2-4 Bauern vorrückt behalte ich die figuren diagonal dahinter immer im Blick und schau ob ich zb seine bauernformation ´durch ein Frühes Läufer Schach zerbrechen kann ( das er einen bauer zum Schutz vorziehen muss zum Beispiel) 

und gerade bei türmen ist das wichtig , da man einen Turm direkt holen kann wenn der Springer Bauer vorgezogen ist (zb man platziert einen Läufer so das er den Turm im visier hat und sobald der gegner nicht aufpasst oder seinen läufer wegbewegt holt man sich direkt den Turm 

5) versuche für dich und deinen Gegner mindestens 3-6 Züge zu finden , gerade wenn dein Gegenüber lange überlegt kannst du die Zeit nutzen um mögliche Züge von ihm zu erahnen und gegenzüge zu planen ( wenn du auf einen Zug binnen  sekunden antwortest hat dein Gegner weniger Zeit zum Überlegen und denkt im idealfall das er einen Fehler gemacht hast da du so schnell gezogen bist )

6) lerne auswendig wie die figuren agieren können , gerade wenn die Brettmitte recht voll ist , ist es wichtig Springer pfade sofort zu erkennen (bei vielen diagonalen Bauern strukturen kann ein Springer oft genau den schützenden hintersten Bauer unbeschadet erwischen (und aus erfahrung , 5 Springer züge in den eigenen Reihen ( um den Springer genau an die Seite zu bringen wo er Vorrücken kann) können den gegner sehr verwirren da es so aussehen könnte als wolltest du einfach nur Züge verschwenden ( und dann ist plötzlich der Schutzbauer weg und  eventuel sogar der König im Schach ))

7) mach hin und wieder Opfer , ein beispiel :

der Gegnerische König ist durch eine Rochade in der Ecke gefangen und deine bauern auf der seite sind alle fast weg , wenn du jetzt mit einem Springer den Mittleren bauer besiegst , kann dies unter umständen für Läufer und Turm die Möglichkeit für ein Schachmatt eröffnen (gerade wenn der König in die Ecke weicht kann der Turm ihn leicht bewegungsunfähig machen in dem er sich exakt in die Reihe mit dem fehlenden Bauern stellt ) 

Mach dir einen Online-Schachaccount auf Websites mit großer Community und Elo-Wertung, damit du immer genug Gegner auf deinem Skillevel hast. Auf chess.com oder lichess.org findest du immer genug Leute, und nach 20-30 Spielen ist die Elo auf deine Spielstärke angepasst.

Spiel möglichst häufig lange Zeitkontrollen. Blitz- und Bullet-Schach machen Spaß, aber spiele am Tag mindestens ein Spiel mit 40 Minuten oder mehr, gib dabei alles und analysiere es nachher mit einem stärkeren Spieler oder einem PC.

Mach ganz viele Taktikaufgaben und übe höchstens zwei bis drei Eröffnungen, diese jedoch so tief wie möglich und mit den Konzepten, nicht nur Züge auswendiglernen.

Übung macht den Meister, schreibe dich doch in einem Schachverein ein, in Städten findest du auch Leute in deinem Alter. Ich bin selbst 18 und ich musste schon ein paar Vereine durchstöbern, bis ich einen mit einer großen Jugend hatte, aber es gibt immer welche. Die Schachgesellschaft wächst wieder da das Schachspiel populärer wird in letzter Zeit, bei mir in Bonn gibt es sogar einige Schachcafées mit regelmäßigen Spaßturnieren.

LG

schau dir doch auf youtube analysen von grossmeistern von weltmeisterschaftspartien oder tutorials von grossmeistern an, oder eine biographie auf youtube über weltmeister, wo auch deren stil erläutert wird.

Hallo lol07,

du kannst die Windows-App "Lucas Schach" herunterladen. Dort kannst du sehr viel verschiedenes machen.

Du kannst Taktik trainieren:

Möglichkeit 1: Du klickst auf "Training", dann öffnet sich ein kleines Menü, wo du dann auf "Training positions" gehen, wo du dann aus Matts, Taktiken, Endspielen u.s.w. wählen kannst.

Möglichkeit 2: Du gehst wieder auf "Training", klickst auf "Learn tactics by repitition" und wählst dann aus Matts und Taktiken.

Du kannst Matts auch trainieren, indem du wieder mal auf "Training" und dann auf "Training mates" und kannst dann aus "Mates in 1", also Matt in einem Zug, "Mates in 2", also Matt in zwei Zügen, "Mates in 3", also Matts in drei Zügen und "Mates in 4", also Matts in vier Zügen.

Wenn du Eröffnungen lernen möchtest, würde ich dir am Anfang die Caro Kann Verteidigung und ein Zweispringerspiel empfehlen. Am besten du siehst danach, am besten auf Wikipedia, und diese dann im Programm einsetzen kannst.

Du solltest dafür auf "Training" gehen, dann auf "Learn openings by repitition" klickst, dann in dem neuen Fenster oben auf "New" klickst, dir einen Namen für diese Trainingseinheit aussuchst und dann, indem du auf "Add" gehst ein weiteres Fenster erhälst.

Dann spielst du die Zugfolge der ersten vier bis fünf Züge nach, sonst auch fünf oder sechs, und kannst dir dann eine Eröffnung aus den rechts angebotenden auswählen und dann, wenn du oben auf "Accept" klickst, schließt sich dieses Fenster und im nächsten Fenster klickst du auch auf "Accept".

Zuletzt kannst du die jeweilige Eröffnung wählen und dann nach Klick auf die Schaltfläche "Train" wählen, ob du mit Weiß, Schwarz oder beiden Farben trainieren willst und wie viele Wiederholungen du machen möchtest. Wenn dir keine Zahl lieb ist, kannst du auch "Undefined" wählen und dann unbegrenzt oft wiederholen.

Du kannst diese auch durch "Remove" löschen oder durch "Modify" bearbeiten, wenn du aber noch konkrete Fragen dazu haben solltest, helfe ich dir gerne.

Gruß rofl07