Wie Jungpferd auf dem zirkel außen halten?

4 Antworten

wenn das pferd auf dem zirkel ins rutschen kommt, ist daran der untergrund schuld.

der boden ist für schnelle gangarten nicht geeignet.

ein pferd in dem alter sollte erst mal geradegerichtet werden. dazu helfen lange strecken, die möglichst geradeausgehen. ich würde mit einem jungpferd, um ihm das finden des gleichgewichts unter dem reiter zu erleichtern, möglichst viel ins gelände gehen. gerade strecken auf wechselndem untergrund. schritt und leichttraben. beim leichttraben den schwächeren fuss des pferdes etwas bevorzugen, damit sich die muskulatur ausgleicht.

nur ein auf beiden seiten gleichmässig bemuskeltes pferd kann man überhaupt geraderichten.

das pferd hat definitiv unter dem reiter noch kein gleichgewicht. dass es nach innen "driftet" im zirkel bedeutet ausserdem, dass es ausschliesslich über die vorhand läuft und sich gar nicht trägt, geschweige denn mit sich und dem reitergewicht klarkommt.

da hilft wirklich bloss, einen schritt zurück zu gehen, mit gymnastizieren die muskeln aufzubauen und das pferd in die lage zu versetzen, sein gleichgewicht zu finden. das geht aber nicht gut auf einem so suboptimalen hallenboden. also beim ausritt longe mitnehmen und einen kappzaum und an stellen unterwegs, wo es passt, mal 5 minuten longieren. klettern lassen, bergauf und bergab, falls irgendwie möglich, im flachen wasser ein bisschen traben lassen, im wald das pferd nur im schritt und nur am bein slalom um bäume gehen lassen.

so lernt das pferd sich zu koordinieren.

am ende des ersten jahres unter dem sattel sollte das ziel sein, dass das pferd im gleichgewicht unter dem reiter ist und unter dem reiter in der reitbahn grosse gebogene linien laufen kann, ohne aus dem takt zu kommen oder auf die vorhand zu fallen.

leider sind die meisten reiter zu ungeduldig und erwarten dies können vom pferd schon nach 2-3 monaten. das ist viel zu früh.

nicht umsonst heisst es sprichwörtlich:

immer langsam mit den jungen pferden!

also übe dich in geduld, überfordere das tier nicht und lass ihm eine sorgfältige und solide grundausbildung zugute kommen. was man im ersten jahr des pferdes unter dem sattel falsch macht, lässt sich nur mühsam und aufwendig und oft genug gar nicht mehr wieder gut machen.

was im ersten jahr sorgfältig und in ruhe und rücksicht auf die entwicklung des pferdes erarbeitet wird, sorgt für ein arbeitswilliges, lernbereites pferd, dass gern unter dem sattel ist. und es sorgt dafür, dass die verschleisskrankheiten erst im fortgeschrittenen alter auftreten.

hauruck ausgebildete pferde, die zu früh zusammengezogen werden, die zu früh die beine und das skelett stark belasten müssen, haben oft schon mit 10-12 jahren arthrose, kissing spines oder sonstige deenerative erkrankungen.

mal abgesehen von der gefahr der belastungsrehe.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
monty123456 
Fragesteller
 26.12.2016, 13:19

Zuerst einmal an dem Untergrund liegt es nicht das er ins rutschen kommt. ist eben so wenn ein pferd übereilt einen immer kleineren zirkel läuft da kommt es ins schleudern. Gelände reiten ist nicht möglich und ganze bahn funktioniert alles super. und das ist der grund weshalb ich langsam mit dem zirkel anfangen möchte. ich erwarte nicht das das pferd 10 runden auf dem zirkel schaft. aber wäre schön wenn er an der offenen zirkelseite dennoch mal außen bleibt.

und da wo er her kommt wurde hauptaugenmerk auf "anlehnung" gelegt. sprich pferd ist zusammengezerrt aber kann sich weder so halten noch ausbalancieren. 

bei uns wird er jetzt am langen zügel (natürlich mit verbindung) geritten und bietet immer mehr v/a an

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pony  26.12.2016, 20:37
@monty123456

dann hilft nur zeit.

das zurücklernen eines früh "hochgezogenen" pferdes kann länger dauern, als gleich im rahmen der vernunft anzulernen.

verlass dich einfach auf dein gefühl. erfahrung scheinst du ja das eine oder andere jahr zu haben.

hast du mal im trab auf dem zirkel geführt?

und - wenn das pferd an der offenen seite des zirkels unsicher wird, ist es höchste zeit, ins gelände zu gehen. damit er lernt, sich auch ohne seitenbegrenzung und ohne bande zu orientieren.

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das klingt so, als wäre dein Pferd noch längst nicht im Gleichgewicht - und das dauert einfach längere zeit, also durchaus 1 JAhr, wenn NICHT täglich 2mal je 20 Minuten (also morgens UND abends - keineswegs hintereinander !!!) mit dem Tier gearbeitet wird - und WER schafft da schon !?!

was sagt denn dein Trainer? Es ist immer nötig, daß einem regelmäßig jemand "auf die Knochen" guckt und korrigiert !

lies auch mal "Was tun mit jungen Pferden "  von MArlitt Hoffmann

und alles, was dir von Linda-Telloington-Jones in die Finger kommt (Bibliothek...)

hab Geduld und sei  täglich fleißig - aber vergiß nie, immer wieder spazieren zu gehen oder andere "nette" /interessante Dinge(siehe obige Bücher) mit dem Pferd zu machen - es ist dein Freund und Teampartner, nicht dein Sklave!

Erleichterung beim longieren gefällig? einen Innenzirkel aufbauen, damit es nicht reinkommen kann


Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.
monty123456 
Fragesteller
 26.12.2016, 14:58

ich arbeite ihn auf jeden fall nicht täglich. er hat auch mal tage wo er nur auf der koppel steht oder ein bisschen bodenarbeit macht.

ich habe diese dualaktivierungs "stangen" genutzt so das er nicht nach innen kommt sonder durch sie durch gehen muss. das war schonmal eine sehr gute sache zumal ich da auch keine angst haben muss das er mal drauf tritt wenn er doch mal nach innen abdriftet

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Ein RL ist da am besten. Habt ihr jemanden? Aus der Ferne tippe ich mal darauf, dass der äußere Zügel - samt entsprechendem Sitz natürlich - fehlt.

Das Galoppieren würde ich erst mal komplett lassen. Das kommt dann, wenn das Pferd schon relativ gut an den Hilfen steht und auch schon etwas geradegerichtet its.

Knebeltrense hilft dem Pferd bei der Stellung, das ist wahr. Aber sie ersetzt nicht den RL, den guten Sitz und den äußeren Zügel.


das junge pferd muss als erstes lernen, auf der geraden mitsamt reitergewicht sein gleichgewicht zu halten. danach kannst du dir den kopf über gebogene linien zerbrechen