Wie ist "Traue keinem schlanken Koch" zu deuten?
Ich auf dieses Sprichwort gestoßen und kann mir keinen genauen Reim darauf machen. Was versteht ihr darunter ?
8 Antworten
Das ist ein alter Spruch. Er meint natürlich nicht nur Köche, sondern jeden, der ein berufsuntypisches Aussehen aufweist. Köche haben dick zu sein, Schmiede kräftige Muskeln zu besitzen, Schneider im nach ihnen genannten Sitz zu sitzen usw.
Wer dieses Aussehen nicht besaß, dem war auch nicht zuzutrauen, dass er seinen Beruf ordentlich ausführte,
eines dieser Vorurteile, die auch noch an ganz anderen Stellen beträchtlichen Schaden angerichtet haben und möglicherweise derzeit wieder anrichten.
Bedeutet wohl soviel, dass der Koch so schlecht beim kochen ist, weil er ja sonst durchs viele Probieren von seinen leckeren Sachen eigentlich dick werden müsste. Wenn er schlank ist, dann probiert er seine Sachen nicht, was darauf zu schließen ist, dass er das was er kocht nicht mal selbst essen würde.
Ein schlanker Koch mag offensichtlich sein eigenes Essen nicht, also istt ihm nicht zu trauen, zumindest was seine Kochkunst angeht.
Im übertragenen Sinne kann das auch bedeuten, dass der Lebensstil einer Person nicht mit seinem äußeren Erscheinungsbild übereinstimmt. Beispiel: Wenn jemand Armut predigt, aber selbst in Saus und Braus lebt. (siehe Hartzz 4). Oder wenn jemand einen moralischen Lebenswandel predigt, selbst aber nicht danach handelt (siehe bestimmte katholische Priester).
Und kann man auch eine verallgemeinerte Botschaft aus den Sprichtwort ziehen ? Bei "Hunde, die bellen, beißen nicht" geht es nicht nur um Hunde. Geht es bei unserem Koch wirklich nur um die Köche?
Da Köche eher dick (wegen dem vielen Kosten) dargestellt werden, bedeutet das, dass einem schlanken Koch sein Essen selbst nicht schmeckt.