Wie hat man in der Steinzeit jemanden betäubt vor einer OP, einfach mit der Keule eine übergezogen?

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Hallo mulano,

wie Jerne schon schreibt, war auch in der Steinzeit schon alkohol und Schlafmohn bekannt, und bestimmt auch andere Schmerzstiller. Aber Spaß beiseite, hab ich ja in den Kommentaren schon geschrieben, in der Steinzeit gab es bereits Schädelöffnungen und Bruchschienungen.

Es gibt auch Heute noch einen Stamm in Afrika, der in der Steinzeit lebt. Dort werden Schmerzen einfach nicht beachtet und die Kinder lernen ihre Schmerzen zu unterdrücken, so werden dort auch Heute noch Schädelöffnungen ohne Betäubungen durchgeführt, obwohl der Schmerz der Knochenhaut der intensivste ist, den der Mensch kennt. So können OPs ohne Narkose durchgeführt werden.

Als ich einmal in Reha war, habe ich einen Dachdecker kennengelernt, der ist vom Dach gefallen und hat sich so ziemlich jeden Knochen gebrochen und musste lange operiert werden, um seine Knochen wieder zusammenzuflicken. Am Ende war er mehrere Kilo schwerer, weil sie so viel Chirurgenstahl zum Zusammenflicken brauchten. Nur hatte der so viel Betäubungsmittel und Narkose bekommen, dass er mehrere Jahre kein Narkosemittel mehr bekommen durfte. Der wurde dort, wo ich in Reha war durch autogenes Training darauf vorbereitet, dass er Nachsorgeoperationen zum entfernen des Chirurgenstahls ohne Narkose überstehen konnte. Nur mal so als Anregung.

Auch schüttet das Gehirn Endorphine aus, die das Schmerzempfinden regulieren. Spirelt beim Runnershigh eine entscheidende Rolle. Die sind Laufsüchtig und das Gehirn schüttet Endorphine aus, um den Schmerz zu unterdrücken. Diese Laufsüchtigen bekommen extreme Schmerzen, wenn der Endorphinpegel absinkt, dann laufen sie wieder los. Manche haben sich die Füße schon bis auf die Knochen abgelaufen (kein Witz). Die Schmerzstillende Wirkung von Endorphinen erklärt auch die extremen Entzugsschmerzen bei Opium und Heroinsüchtigen, denn Endorphine sind Opiate. Habe die Wirkung selbst schon erlebt. Bin aber nicht süchtig.

LG


Barney123  31.05.2017, 18:38

Danke für den Stern

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Die kannten zum einen sicher auch jede Menge Kräuter, die mitunter auch schmerzstillende Wirkung hatten, aber ansonsten wurde dort ohne Narkose gearbeitet.

Möglich ist auch, dass sie sich vorher noch zusätzlich in Trance getanzt haben. Wenn sie sich das Scheitelbein weggeschabt haben.

Ansonsten wurde da noch nicht operiert.


Azathor  30.05.2017, 16:17

Ja doch schon, es gibt Beispiele (Funde), die von gezielten Hirnschalenöffnungen mit Hilfe von Faustkeilen zeugen, ohne dass ein ritueller Hintergrund vermutet/nachgewiesen werden konnte. Das macht man heute auch um Hirnüberdruck zu lindern, Kann sein dass der Erkenntnisstand über die Steinzeitfunde inzwischen anders ist, hab mich schon ne Weile nicht mehr damit beschäftigt.

Ob mit oder ohne Betäubung, ein Beißholz war aber mit Sicherheit im Spiel.

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Das Leben war zwar hart damals, aber so hart auch nicht. Bei zu starken Schmerzen sind die Leute dann in Ohnmacht gefallen.

Es gab Beißstäbe,Alkohol, Pflanzenstoffe

Die Wirkung von Mohn war früh bekannt, ebenso Alkohol.

Allerdings fehlen uns jenseits von Amputationen und Schädeltrepanationen Nachweise für Operationen in der Vorgeschichte.

Ich denke zu wissen dass Operationen damals nicht so gross in Mode waren. Schliesslich war da die Infektionsgefahr und die Schwächung der Einheit des Stammes. Aber ich tendiere dazu dass man sie wahrscheinlich schon betäubt hat mit allem was vorhanden war, sei es jetzt eine Keule oder eine Kräutermischung.