Wie hat Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in der Kolonialisierung und dem Imperialismus agiert?

3 Antworten

Im Endeffekt taten die Deutschen, was alle anderen Kolonialmächte auch taten. Erschlossen Kolonien und beuteten die Einheimischen systematisch aus. Der Unterschied war, dass es die Deutschen in einem geraffterem Zeitraum taten - in mehreren Jahrzehnten statt in mehreren Jahrhunderten.

Allgemein war der deutsche, britische und französische Kolonialismus deutlich konstruktiver als der Kolonialismus der Südvölker (Spanier, Portugiesen, Italiener), welch letzteren es vor allem um die bloße Ausbeutung der Ressourcen ihrer Kolonien ging. Deutsche, Briten und Franzosen haben hingegen funktionierende Infrastrukturen geschaffen, also Straßen und Eisenbahnen gebaut sowie die ersten Kraftwerke errichtet, um in ihren Kolonien eine gewisse zivilisatorische Grundstruktur zu schaffen. Sie haben primitive tribale Strukturen (Sklaverei, Menschenhandel usw.) abgeschafft und durch demokratischere ersetzt und Krankheiten, gegen welche die Medizinmänner der Eingeborenen machtlos waren, teilweise sehr erfolgreich ausrotten können. Moderne Krankenhäuser und Stationen entstanden mitten in der afrikanischen Savanne, in denen Millionen Afrikaner erfolgreich von tödlichen Krankheiten wie der Schlafkrankheit geheilt werden konnten. Ferner haben die Weißen Schulen errichten und die Eingeborenen mit grundlegenden Errungenschaften der fortschrittlichen und demokratischen Zivilisation des Europäers vertraut gemacht.

Dadurch stiegen Freiheit, Bildungsniveau Lebensstandard und Lebenserwartung in den Kolonialvölkern stark an. Mit all dem haben sie es den Kolonialvölkern ermöglicht, aus teilweise steinzeitlichen Strukturen den Sprung zu schaffen in das moderne Zeitalter. Natürlich war lief das nirgends gänzlich problemlos ab und oftmals fürchteten etablierte lokale Häuptlinge und Sklavenhändler um ihre Macht und ihren Einfluss. So wurden manchmal Aufstände geschürt gegen die weißen Entwicklungshelfer und diese wieder niedergeschlagen. Letztlich setzte sich der Geist der Freiheit und des Fortschrittes, den die Europäer brachten, durch.

Dennoch gibt es auch zwischen Deutschen und Briten bedeutende Unterschiede in der Art des Kolonialismus: Bei keinem Land ist die Analyse Lenins so treffend, nach welcher der Imperialismus das höchste Stadium des Kapitalismus sei wie bei England, ging es den Briten doch nicht nur darum, die Kolonien als Rohstofflieferant für die eigene Industrie zu nutzen, sondern zugleich auch als Absatzmarkt für eigene Produkte. Ist daran dem Gedanken nach nichts Verwerfliches, so gingen die Briten in ihren Methoden dabei aber auch allzu oft sehr fragwürdige Wege: So wurden in Indien z. B. gegen Ende des 19. Jh. Hunderttausenden indischen Weberinnen die Hände abgehackt, um die indische Textilindustrie zu vernichten. Dadurch waren die Inder gezwungen, britische Textilien zu kaufen und die großen Kleidungsfabrikanten Englands rieben sich die Hände.

Der Geist unersättlicher Raffgier trübt somit den sonst durchaus modernisierenden und konstruktiven Charakter englischer Kolonialpolitik. Während des Weltkrieges zog man im Iran die Nahrungsmittel ein, um sie auf dem Weltmarkt zu verkaufen und so an die während des Krieges gegen Deutschland so wichtigen Gelder zu kommen. Das Ergebnis war eine der schrecklichsten Hungersnöte der Weltgeschichte mit über 8 Millionen Toten im Iran! Ähnlich rücksichtslos sind die Briten während des Zweiten Weltkrieges vorgegangen - diesmal waren Bengalen und andere Inder die Leidtragenden mit wiederum mehreren Millionen Hungertoten.

Somit ist der britische Kolonialismus ein zweischneidiges Schwert. Modernisierungs- und Entwicklungsimpulse lieferte er für die Kolonialvölker weitaus mehr als der Kolonialismus der Italiener oder Portugiesen - doch zugleich bedeutete das "Rule Britannia" für die Kolonialvölker auch Abhängigkeit und unter den Umständen der Weltkriege auch brutale Missachtung ihrer Grundbedürfnisse durch das wenn es drauf ankommt letztlich brutal egoistisch agierende England.

Der deutsche Kolonialismus ist relativ frei von dieser Doppeldeutigkeit. Hier gab es keinen Entzug der Nahrungsmittel zu Verkaufszwecken und somit auch keine bedeutenden Hungerkatastrophen. Im Gegenteil, die Deutschen waren um die vollwertige Ernährung ihrer farbigen Untertanen stets rührig bemüht, galt es doch, aus diesen fähige und gehorsame Diener und Handelspartner zu machen. Auch im Hinblick auf Bildung und medizinische Versorgung waren die Deutschen noch ein ganzes Ende fürsorglicher für ihre Kolonialvölker als andere Europäer. So gelang es Ärzten wie Friedrich Karl Kleine, die furchtbare Schlafkrankheit, unter der in Ostafrika Millionen Menschen starben, vollständig auszumerzen durch das von der Bayer AG entwickelte Medikament Suramin (Germanin). Die Deutschen haben hier direkt über ein Million und indirekt etliche Millionen Menschenleben gerettet. Überhaupt haben sich deutsche Ärzte wie z. B. auch der bekannte Albert Schweitzer ein ungemeines Verdienst erworben um die Hebung der Gesundheit der afrikanischen Bevölkerungen - etwas, das heute in einer Zeit der Vorherrschaft kryptomarxistischer antikolonialer Lügenpropaganda kaum mehr die gebührende Beachtung findet.

Daedalus723  30.04.2023, 00:34

Briten und Franzosen haben sich aber nach der Übernahme der Kolonien ebenfalls an der Heilung schwerer Krankheiten in Afrika beteiligt.

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Hallo

Deutschland begann relativ spät im Vergleich zu anderen europäischen Ländern mit der Kolonialisierung und dem Imperialismus. Die deutsche Kolonialherrschaft begann erst in den späten 1880er Jahren mit der Besetzung von Teilen Afrikas und der Errichtung von Kolonien in Togo, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika (dem heutigen Namibia), Deutsch-Ostafrika (dem heutigen Tansania, Ruanda und Burundi) sowie Teilen des heutigen Papua-Neuguinea und Mikronesiens.

Im Vergleich zu anderen europäischen Kolonialmächten wie Großbritannien, Frankreich und Spanien war das deutsche Kolonialreich relativ klein und hatte nur begrenzten Einfluss. Die deutschen Kolonien waren auch berüchtigt für ihre brutalen Methoden zur Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung.

Während des Ersten Weltkriegs verlor Deutschland seine Kolonien und musste sie im Rahmen des Versailler Vertrags von 1919 aufgeben. In der Zeit des Nationalsozialismus gab es wiederum Bestrebungen zur Schaffung eines deutschen Kolonialreichs, die jedoch aufgrund des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs und der Niederlage Deutschlands im Krieg nie verwirklicht wurden.

Insgesamt war Deutschlands Rolle im Kolonialismus und Imperialismus im Vergleich zu anderen europäischen Ländern begrenzter, aber dennoch bedeutend für die betroffenen Regionen und Völker. Heute gibt es in Deutschland eine öffentliche Debatte über die Aufarbeitung der Kolonialzeit und die Entschädigung der Opfer des Kolonialismus.

Liebe Grüsse ☀️

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Feniaron  26.04.2023, 07:45

Lauter Lügen, die du hier kolportierst, teilweise solche, die sich die britische Propaganda ausgedacht hat und im Versailler „Vertrag“ festgelegt hatte, um einen pseudomoralische Begründung dafür zu haben, die deutschen Kolonien zu rauben.

Tatsächlich waren die Deutschen in ihren Methoden die mildesten aller Kolonialherren. Zwar konnten auch Briten, Belgier und Franzosen den Lebensstandard ihrer Kolonialvölker deutlich angeben, doch haben namentlich Briten (und zeitweise auch die Belgier unter ihrem König Leopold II.) immer dann zu rücksichtslosen Methoden gegriffen, wenn es darum ging, schnell an Gelder heranzukommen: So zogen die britischen Kolonialherren während beiden Weltkriegen im Iran sowie in Indien große Mengen Nahrungsmittel ein, um sie auf dem Weltmarkt zu verkaufen und somit an Geld zu kommen, das für die Finanzierung der Kriege benötigt wurde. Dadurch verhungerten Millionen Menschen – etwas, das es in den deutschen Kolonien niemals gab, auch nicht während des Weltkrieges.

Die nächste Lüge ist die der kolonialen Ambitionen der Nationalsozialisten. Diese gab es – allerdings nur in Osteuropa wie es Hitler in seinem Buch „Mein Kampf“ ausgiebig beschrieben hatte. Tatsächlich hatten die Nazis keinerlei Interesse an Afrika – schon allein, weil man aus rassenideologischen Gründen diesem Kontinent kein Entwicklungspotential beimaß. (Ein Schalk, wer aus heutiger Sicht versucht ist, den Nazis mit dieser Einschätzung Recht zu geben …) Die Nazis lehnten die Rassenvermischung, die unweigerliche mittelfristige Nebenerscheinung jeglicher kolonialistischer Tätigkeit, absolut ab und verkörperten das Gegenteil des klassischen Kolonialismus: Sie waren illiberal, antikapitalistisch und strebten nach einem Landimperium, ähnlich dem russischen, mit zusammenhängenden Grenzen.

Überall in der „Dritten Welt“, wo es antikoloniale Bewegungen gab, fanden die Nazis mit ihrem Antikolonialismus Freunde: In Guatemala, Indonesien, Palästina, Algerien und vor allem Indien, wo indische Unabhängigkeitskämpfer wie Nehru oder Gandhi offen mit Hitler sympathisierten und Subhas Chandra Bose, der die Briten mit Gewalt aus Indien verjagen wollte, arbeitete während des Krieges sogar mit der SS zusammen.

Vorübergehend, gegen Ende der 1930er, ging Hitler auf die romantischen Forderungen Konservativer in Deutschland nach Rückerwerb der Kolonien zum Schein ein – ein rein innenpolitischer Trick, um die Konservativen zu umgarnen, von denen sich die meisten (z. B. Heinrich Schnee) sich über Hitlers Antikolonialismus entrüstete. Kolonialismusbefürworter wie Schnee sollten so für den Nationalsozialismus gewonnen werden. Doch sie wurden stets auf bedeutungslose Posten abgeschoben und niemals unternahm Hitler konkrete Schritte zum Neuerwerb von Kolonien in Afrika oder Asien.

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JasminBruehl  26.04.2023, 10:46
@Feniaron

Oh wow, da gibt sich aber jemand Mühe.

  1. Die Aussage, dass die britische Propaganda Lügen erfunden hat, um einen pseudomoralischen Grund für den Raub der deutschen Kolonien zu haben, ist eine Verschwörungstheorie ohne hinreichenden Beweis. So viel zum Thema Korrektheit und Moral.. 😉 Der Versailler Vertrag war das Ergebnis von Verhandlungen zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkriegs und Deutschland und enthielt Bedingungen, die Deutschland als Verantwortlichen für den Krieg verurteilten. Die Abtretung der deutschen Kolonien war Teil dieser Bedingungen. Solltest du als Deutsche/r besser wissen als ich als Schweizerin.
  2. Die Aussage, dass die Deutschen in ihren Kolonien die mildesten Kolonialherren waren, ist ebenfalls falsch. Während die Deutschen möglicherweise nicht die schlimmsten Gräueltaten begangen haben, war ihr Kolonialsystem immer noch von Ausbeutung und Unterdrückung geprägt. Zum Beispiel wurden in Deutsch-Ostafrika Zwangsarbeit und Folter angewendet, um den Kautschukhandel zu fördern, und in Deutsch-Südwestafrika wurden Tausende von Herero und Nama ermordet. Quellen dazu findest du genug - es sei denn du stempelst diese als Lüge ab…
  3. Die Aussage, dass die Nazis keine kolonialen Ambitionen hatten und stattdessen ein Landimperium wie Russland anstrebten, ist teilweise wahr aber eben nicht ganz. Die Nazis waren jedoch auch an der Ausdehnung ihres Einflusses in anderen Teilen Europas, einschließlich des Balkans und des Nahen Ostens, interessiert. Darüber hinaus unterstützten die Nazis die Gründung von Siedlungen in anderen Teilen der Welt, wie beispielsweise Madagaskar, zur Zwangsumsiedlung von Juden.
  4. Die Aussage, dass indische Unabhängigkeitskämpfer wie Nehru oder Gandhi offen mit Hitler sympathisierten, ist eine Übergeneralisierung und somit falsch. Da machst du es dir zu einfach. Während einige indische Nationalisten den Antikolonialismus der Nazis begrüßten, waren die meisten indischen Führer skeptisch gegenüber dem Nationalsozialismus und lehnten seine rassistische Ideologie ab. Subhas Chandra Bose arbeitete während des Krieges mit den Achsenmächten zusammen, weil er glaubte, dass sie ihm bei der Befreiung Indiens helfen würden, aber seine Entscheidung wurde von vielen indischen Nationalisten kritisiert. Dazu findet man auch genug Quellen.

So viel mal zu Inkorrektheiten, Propaganda und sonstigen Dingen, die du mir hier vorwirfst. Achte lieber drauf, dass du bei der Wahrheit / Korrektheit bleibst.

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Feniaron  27.04.2023, 10:28
@JasminBruehl

1. Schon falsch. Beim Versailler „Vertrag“ wurde nur zwischen den Westmächten verhandelt. Die deutschen Vertreter unter Graf Brockdorf-Rantzau waren bei den Verhandlungen nicht zugelassen, ihnen wurde nur der fertige „Vertrag“ als Diktat zum Unterschreiben vorgelegt. Brockdorf-Rantzau traute seinen Augen nicht, als er am 7. Mai 1918 zum ersten Mal diesen „Vertrag“ lesen musste, der von Wilsons gemäßigten 14 Punkten so weit entfernt war wie Clemenceau, der wesentliche Kopf hinter diesem Diktat, von Deutschfreundlichkeit. Erst nach der Androhung von „äußerster Gewalt“ hat eine erneute deutsche Sonderkommission diesen Vertrag erzwungenermaßen unterschrieben. Zu diesem Zeitpunkt blockierte die britische Flotte ja noch die Nordsee und schnitt Deutschland vom dringend benötigten Import von Weizen aus Südamerika ab, wodurch es im Reich zu einer Hungersnote kam, in deren Folge etwa 800.000 Menschen verhungerten. Unter „äußerster Gewalt“ wäre wohl, neben weiteren Maßnahmen mindestens eine weitere Fortführung der Seeblockade zu verstehen gewesen, die zum Hungertod von Millionen geführt hätte. Es war also indirekt so etwas wie eine „vorgehaltene Waffe“ unter der die deutsche Delegation das Diktat unterschreiben musste.

2. Auch falsch. Richtig ist, dass Deutschland die Eingeborenen dort von dauerhafter Zwangsarbeit (Sklaverei) dauerhaft befreit hatte. Sansibar war der Umschlagspunkt für den zentralen arabischen Sklavenhandel in Ostafrika. Seit Jahrhunderten kauften Araber dort ihre schwarzen Sklaven von lokalen afrikanischen Sklavenhaltern. Als Ostafrika 1884 deutsche Kolonie wurde unterbanden die Deutschen die Sklaverei sofort und vollständig soweit ihre Macht dort reichte.

Die Deutschen bauten die 1250 km lange Bahnlinie zwischen dem Tanganyika-See und Dar-Es-Salaam, die bis heute die wirtschaftliche Hauptlinie Tansanias darstellt. Sie bauten diese Linie nicht, um mit Sklaven zu handeln, sondern um es den Einwohnern Tansanias zu ermöglichen, am Welthandel teilzunehmen. Kaffee, Kautschuk, Bananen und andere Lebensmittel konnten so verkauft werden – vor allen natürlich nach Deutschland. Ehemalige Sklavenreiche wie Buhaya, deren Bevölkerung durch den Sklavenaufkauf durch die Araber arg dezimiert war, entwickelten sich unter der fortschrittlichen deutschen Führung zu blühenden Kaffeehandelsprovinzen und der reale Lebensstandard für die nun aus dem Zustand der Sklaverei befreiten Afrikaner stieg innerhalb kürzester Zeit erheblich an. Dass nicht sofort in allen Provinzen Ostafrikas die Sklaverei vollständig abgeschafft werden konnte, lag nicht an deutscher Nachlässigkeit, sondern an der viel zu dünnen kolonialen Verwaltung: Auf über 2000 Afrikaner kam im Schnitt ein deutscher Kolonialbeamter. Somit reichte deren Macht nicht bis in alle letzten Winkel der deutschen Kolonie und hier und da konnte die alte Sklaverei, von den Deutschen unbemerkt, weiterbetrieben werden. Doch die relative Effektivität der deutschen Verwaltung ermöglichte es, die Zahl der Sklaven in Ostafrika von über einer Million (damals der Großteil der Bevölkerung) auf nur noch 0.2 Millionen zu reduzieren. 1904 erklärte der deutsche Reichskanzler Fürst Bernhard von Bülow die Kinder von Sklaven, die nach 1906 per Gesetz zu freien Bürgern. Dadurch wurde eine Fortführung der Sklaverei durch afrikanische Häuptlinge landesweit endgültig illegal.

Aufgrund dieser fortschrittlichen deutschen Neuerungen kann es 1888-90 (und erneut 1905-07) zu Aufständen von afrikanischen und arabischen Sklavenhaltern und deren Schergen gegen die deutsche Kolonialverwaltung. Die Sklavenhalter wurden aber von den Deutschen unter Hermann von Wissmann besiegt. Solange die Deutschen im Lande waren, hatte die Sklaverei keine Zukunft.

Die deutsche Kolonialpolitik war also nicht suppressiv (win-lose-Situation des Ausbeuters gegenüber dem Ausgebeuteten), sondern konstruktiv wie jeder Handel es der Sache nach ist (win-win-Situation für beide Seiten). Darin unterschied sie sich durchwegs von der Kolonialpolitik der lateinischen Länder und teilweise auch der Englands.

Die deutsche Kolonialpolitik war damit auch intelligenter als die der anderen europäischen Kolonialmächte, da nachhaltiger: Wenn ich die Kolonialvölker durch Einführung moderner Technik und Infrastruktur, moderner Bildung und Verwaltung ermögliche, ihr Land aus dem Zustand  altertümlicher Sklavereigesellschaften heraus zu entwickeln hin zu modernen, am Welthandel teilnehmen könnenden Staaten, so habe ich mir langfristig Handelspartner geschaffen, durch die ich mittels dauerhafter Handelsbeziehungen dann weitaus mehr Wert schöpfen kann als wenn ich nur die Ressourcen das Landes ausbeute (wie die lateinischen Kolonialmächte) oder gar nur an der menschlichen Sklavenware und allenfalls einigen seltenen Bodenschätzen interessiert bin (wie die Araber).

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Feniaron  27.04.2023, 10:28
@JasminBruehl

3. Das stimmt. Ich schrieb es ja bereits. –

4. Wieder falsch. In Indien setzte man in Deutschland große Hoffnungen, da man im unterdrückerischen britischen Imperium ein gemeinsames Feindbild hatte und ähnlich nach einer unabhängigen Nation strebte wie die Deutschen. Selbst der pazifistische Gandhi nannte den bellizistischen Hitler eine Mahatma („große Seele“) und was die Rassismusfrage betrifft, so gäbe es da zweierlei zu beachten:

a) Die Nationalsozialisten hatten zwar einen spezifischen Rassismus gegenüber Slawen (1) und Juden (2), den es in Westeuropa so weniger (1) oder gar nicht (2) gab, doch gegenüber farbigen Rassen wie den Indern oder Afrikanern waren sie keinen Deut rassistischer als Briten, Franzosen, Italiener, Spanier, US-Amerikaner, selbst Japaner und Chinesen könnte man noch mit aufführen. Eher im Gegenteil.

„I hate Indians. They are a beastly people with a beastly religion.“ – das hat kein Nazi gesagt, sondern Winston Churchill, konservativer britischer Imperialist und Nazi-Hasser Nr. 1 in Westeuropa. –

Richtig ist nur, dass Subhas Chandra Bose, der am 27. Mai 1945 mit Adolf Hitler über eine mögliche gemeinsame Unterstützung des indischen Freiheitskampfes durch Deutsche, Italiener und Japaner sprach, seine Pläne nur unzureichend durchsetzen konnte: Hitler war etwas zurückhaltend, weil auch zu diesem Zeitpunkt seine Wunschvorstellung eines Bündnisses mit England gegen die Sowjets immer noch nicht gänzlich aufgegeben hatte und sich daher alle Karten offen halten wollte. Die Japaner wiederum waren auch insofern reserviert, weil sie selbst koloniale Ambitionen in Indien hatten. Die Italiener wiederum waren zu schwach, um Wesentliches ausrichten zu können.

Wer diese Tatsachen erwähnt, macht es nicht „zu einfach“, sondern liefert das längst überfällige Korrektiv zur absurd-einseitigen etablierten „Geschichtsschreibung“, die einfach alle Schuld auf Deutschland abwälzen will und damit vor grotesken Lügen und riesigen Lücken (Auslassungen) nicht zurückschreckt. Damit kommen die antideutschen Lügendemagogen aber nur deshalb durch, weil die Deutschen so blöde sind, übermäßig gewissenhaft und schuldsüchtig in sich zu gehen und in „bester“ Christen-Manier nicht nur ihr Kreuz, sondern das Kreuz aller Welt auf sich zu nehmen – diese schwächliche Moralinsucht der Deutschen hat schon der psychologisch tiefblickende Nietzsche so verachten müssen. –

„Achte lieber drauf, dass du bei der Wahrheit / Korrektheit bleibst.“

Wahrheit und politische Korrektheit schließen sich aus. Entweder sind die Dinge wahr oder aber sie sind politisch korrekt. Beides zugleich ist nicht möglich. –

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