Wie haben sich die Menschen vor 100 Jahren in Deutschland ernährt? K

14 Antworten

... so den ganzen Tag über gegessen haben ?

Vor allem haben sie den ganzen Tag über gearbeitet, auch samstags und den halben Sonntag, damit sie überhaupt genug zu essen hatten. Grundsätzlich muss man die Stadt- und die Landbevölkerung unterscheiden. Die einen mussten ihre Lebensmittel einkaufen, die anderen diese produzieren und verkaufen.

Es wurde deutlich weniger Fleisch gegessen, selbst bei gut situierten bürgerlichen Familien nur am Sonntag. Es gab eigentlich als warme Mahlzeit in der Woche nur verschiedene Suppen mit Brot, Spätzle oder Reis. (Erst nach dem 1. Weltkrieg kamen fertigen Nudeln auf.)

Interessante Schilderungen darüber gibt es in der einschlägigen Literatur. Zu meinen Lieblingsbüchern gehört diesbzgl. "Das verborgene Wort" von Ulla Hahn.

http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/HahnUlla

Vor allen Dingen entsprechend der Jahreszeiten und dem daraus folgenden Angebot an Obst und Gemüse. Das war logischerweise im Sommer weitaus einfach und abwechslungsreicher als im Winter. Die Lagermöglichkeiten waren auch nicht so perfekt wie heute. Kartoffeln, Möhren, Rüben kamen aus Erdmieten. Eine Fleischindustrie wie heute war natürlich nicht vorhanden. Es gab überwiegend Hausschlachtung im Herbst und das musste dann über den Winter reichen.

Schau mal hier: http://www.pronovabkk.de/Inhalt/Liste_Gesundheitsmagazin/11-04-07_Ernaehrung_00.html

Da wird einiges dazu kurz gesagt.

Weiter im Kommentar:

Salzprinzessin  03.03.2013, 09:56

Hier ein Link zum Kochbuch von Henriette Davidis, dem Klassiker unter den Kochbüchern. Ich habe das Buch als Faksimile und es ist toll darin zu lesen:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/4461/1

Und man kann dort viel über die derzeite Ernährung entnehmen, wenn auch viele Dinge mehr in den reicheren Haushalten gegessen worden sind.

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Das, was sie selbst erzeugt haben. Morgens Milchsuppe, mittags Bratkartoffeln mit Salat und abends Brote mit Schinken und Wurst vom Schlachtvieh.

Das Geld war Knapp, kein Exotisches Zeug, nur Regionales.

Wenn ein Garten Vorhand war ihn richtig ausgenutzt, Eingekellert, Haltbar gemacht ohne Kühlschrank, Geräuchert, Gesalzen, viel Trocken Gemüse. Wenn Möglich ein paar Huhner, Hasen. Bio war auch noch alles. Brotsuppe , Brotscheibe mit Öl oder Knobloch, oder Zwiebel. Sorry so ein alter Dino bin ich auch noch nicht

Auf dem Land wenn Viehzucht eher für den Verkauf gedacht , 1 X ein Schwein pro Jahr Geschlachtet für den Eigenen Bedarf. Die Tiere waren auch besser Behandel als Heute da es Kapital war .

Eine Oma (83) erzählte mir das sie die Rinde bei große Hitze zurück in der Stall Brachten. Sie hatten auch keine Zeit Kalorien Zählen. Nach der Ernte ( Kartoffeln) Durften sie auf die Acker und die Reste Sammeln . Alles zu Fuß erledigt, Kein Kindergeld oder Soziale Hilfe da musste sie schon Erfinderisch sein um über die Runde kommen, Nachbarschaft Scheibten man mit Großen Buchstaben

Also, vor 100 Jahren, das wäre dann 1913. Kartoffeln gabs schon, Fastfood hingegen nicht, ich würde sagen schnapp dir mal Uromas alte Kochbücher und Blätter mal durch. die meisten traditionellen Gerichte stammen grob aus dieser Zeit.