Wie geht ihr mit Unfällen und Tod von Pferden um?

10 Antworten

wenn unter den herdenkollegen ein ausgewachsener hengst gewesen wäre, hätte der kleine den morgen nicht mehr erlebt. die andern haben versucht, den job eines althengstes zu machen und es nicht hinbekommen.

sie haben ihn nicht getriezt, sondern versucht, die sache zu beenden.

auch wenn es sich blöd anhört - er wird kaum schmerzen gespürt haben. das adrenalin dürfte bis zum anschlag gegangen sein.

sowas passiert nicht bei rangeleien.

das sind äussere einflüsse - grosse, fremde hunde, wildschweine, maulwurfsgänge, kaninchenbauten...

UNBEDINGT die ganze weide nach löchern absuchen, nicht nur die umgebung des fundortes des tieres. es kann damit mehrmals die ganze weide durchquert haben.

solche bilder zu "überschreiben" ist fast unmöglich. solltest du über einen zeitraum von mehreren wochen feststellen, dass du nicht kontrollieren kannst, wann und wie dich diese bilder überfallen, dann kann hypnose abhilfe schaffen.

mit einfachen, erlernten bewältigungsstrategien lassen sich solche bilder unter umständen nicht kontrollieren.

leider kommen immer wieder aufzuchtpferde durch unfälle ums leben - die anzahl der hengste ist da grösser, als die der stuten. verhindern kann man das in der regel nicht.

es wird dich verändern und es wird dich dein leben lang begleiten.

such dir hilfe, wenn du es nicht allein bewältigen kannst.

ich kann und mag dazu nicht mehr sagen. ich habe eigene bilder im kopf dabei.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
pony  17.06.2022, 21:29

ps - wie ich damit bei pferden umgehe, ist völlig unterschiedlich.

aber das weisst du ja.

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verreisterNutzer  18.06.2022, 06:44

Du hast natürlich recht, dass sie nur versucht haben, es zu beenden.

Warum bist du so sicher, dass es von außen kam? Die Röhre war nach "hinten" gebrochen. Als wäre einer von vorne draufgesprungen, was ja auch sein kann..

Danke Pony!

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Das tut mir so schrecklich leid😢 als mein Hind damals eingeschläfert wurde, konnte ich das auch nur mit der Zeit verarbeiten. Ich habe viele Lieder gehört, die mich an ihn erinnert haben, bin immer zu seinem Grab gegangen, wenn ich bei meinen Eltern war und hab mit meiner Mama eine Wildblumenmischung darauf gepflanzt, weil ich wollte, dass etwas schönes daraus wird.

Natürlich ist das jetzt nicht komplett vergleichbar, aber ich denke, das beste, was dir hilft, ist tatsächlich die Zeit und die schönen Erinnerungen mit dem Tier. Gar nicht so dieses Schreckensbild, das du von ihm im Kopf hast, kurz, bevor er gehen musste. Vielleicht magst du ja auch ein kleines Andenken an seinen Paddock/seine Box, je nachdem, hängen, mit einem schönen Foto, das dich immer an ihn erinnert und ihn so in deiner Erinnerung behält, wie er war.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd
verreisterNutzer  17.06.2022, 19:05

Danke dir. Ein Andenken oder so brauche ich nicht, so nah stand er mir nicht, aber eine schöne Idee! Mir schmerzt einfach einfach mein Tierliebeherz, wenn ich sowas habe. Ein Fohlen, von jetzt auf gleich aus dem Leben gerissen.. Und die Paranoia. Ständig Bilder im Kopf..

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Keks37  17.06.2022, 19:13
@verreisterNutzer

Ok, gut, wenn er dir nicht so nah stand, dann natürlich kein Andenken, aber es gibt sicherlich schöne Erinnerungen, die du an ihn hast, wie er als Fohlen war, herumgetollt hat und das Leben genießen konnte. Das würde ich mir einfach immer wieder ins Gedächtnis rufen. Das könnte helfen, aber es braucht seine Zeit❤️

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Da wir auch andere Tiere halten, kommt es immer mal vor.

Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Esel, Geflügel, Hunde, Katzen etc.

Da ich schon seit über 20 Jahren jage , sind auch Wildunfälle Tagesgeschäft.

Gehört einfach dazu.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut
verreisterNutzer  17.06.2022, 19:04

Wie oft ist "immer mal wieder" ein tödlicher Unfall in deinem Pferdebestand? Berührt dich das gar nicht mehr?

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StRiW  17.06.2022, 19:25
@verreisterNutzer

In eigener Haltung so alle paar Monate bis 5 Jahre. Weide-, Rücke-,Sport-,Transportunfälle. Nicht unbedingt eigene Pferde, Einstaller etc inkl.

Pferd in Pfahl gefallen, Pferd ins Hindernis gestürzt, Pferd durchgegangen Stacheldraht, Hänger(Baum) aufs Pferd gefallen, Polder eingestürzt, LKW gegen Transporter, Stall abgebrannt, Pferd vergiftet. Auch Kundentiere dabei.

Übergriffe von Hunden und Wölfen, aber auch Menschen.

Nothilfeersuchen durch Kunden, Polizei zur Nottötung bei Pferden Rinder etc. alle 2 bis 3 Monate.

Du es ist unsere Aufgabe, aus Unglücken zu lernen, dem jeweiligen Tier jegliches vermeidbares Leid zu unterbinden.

Je nach Leid des Tieres und oder des Menschen nimmt man es ein paar Tage/Wochen mit. Nur kann man seinen Job nicht machen wenn es länger geht.

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StRiW  17.06.2022, 19:31
@StRiW

Man kann nicht alles kontrollieren, schon Jahre her, Absetzer , zur Aufzucht weggegeben, wurde abgeladen. Gerade vom Hof gefahren. Ruft der Stalleigner an, da hatte das Pferd schon ein Erdloch mitgenommen und sich fast den Vorderlauf abgerissen.

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Das ist tragisch und traumatisierend - lass die Gefühle ruhig zu. Sie zu verbergen oder zu verdrängen ist nicht gut.

Meine langjährige Reitstute, auf der ich vor so vielen Jahren das reiten gelernt habe, meine ersten Erfahrungen im Dressursattel habe sammeln dürfen... Sie musste vor 2 Wochen gehen, im stolzen Alter von 30 Jahren...
Ich habe es kommen sehen, dennoch tat es unfassbar weh und tut es heute noch...

Lass dir Zeit zu trauern, schreib deine Gefühle auf, deine Ängste, etc.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse
verreisterNutzer  20.06.2022, 09:18

Danke dir. Tut mir sehr leid um die Stute.

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ShadowTaking  20.06.2022, 09:21
@verreisterNutzer

Danke. Ich hab alle negativen Gedanken auf Zettelchen geschrieben (pro Gedanke ein Zettel) und verbrenne sie nach und nach, wenn ich bereit bin, diesen Gedanken los zu lassen.

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Wenn es mich persönlich trifft bin ich am Boden. Kommt immer drauf an ob man zum Tier eine Bindung hatte. In unseren Stall wurden 2 Tiere erlöst. Unsere alte Stute wurde 32( darüber habe ich mich gefreut). Das war nur Tierquälerei in den letzten Jahren. Dann wurde ein Norweger auch eingeschläfert. Hat mich persönlich nicht betroffen. Ich finde ein Haustier was stirbt ganz schlimm. Meine Katze musste ich einschläfern weil ein Idiot sie in der Lunge geschossen hatte. Das war für mich ein Schock. Ich konnte nicht zur Arbeit. Denke oft an sie und das ist 10 Jahre her.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung