Wie gefällt euch der Name Metin?

Das Ergebnis basiert auf 119 Abstimmungen

Der Name gefällt mir nicht 61%
Der Name ist in Ordnung 29%
Der Name gefällt mir gut 10%

35 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Der Name gefällt mir gut

Metin heißt soviel wie "Standhaft" und kommt aus dem Arabischen (متين) und ist einer der im Koran erwähnten Namen Allahs (Al-Matin, also der Standhafte).

Aus islamischer Sicht wäre daher "Abdulmetin", also "Der Diener des Standhaften" geeigneter...

verreisterNutzer  12.08.2020, 21:23

Die 99 Namen Gottes können mit abd (Diener) kombiniert werden: abd al-matin (Abdalmatin).

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ItsJustMe38  12.08.2020, 21:32
@verreisterNutzer

Mustafa Kemal "sei dank", er hat die Arabischen Buchstaben abgeschafft

Dadurch hat sich im Laufe auch die Aussprache geändert. Wenn man einen Araber den Namen Metin auf türkisch sagt, kann er nichts damit anfangen, man muss dann erstmal erklären, dass es der Arabische Name Matiin ist 😅

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ItsJustMe38  12.08.2020, 21:45
@verreisterNutzer

Was hat das damit zu tun?

Erstens hat er ja selbst das Khalifat abgeschafft und zweitens hat er versucht im Namen der "Trennung von Staat und Religion" den Islam in der Türkei auszulöschen und hat die Muslime in dem Land unterdrückt...

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verreisterNutzer  12.08.2020, 21:51
@ItsJustMe38

Die Trennung von Staat und Religion geht nicht auf ihn zurück, die begann im Osmanischen Reich viel früher.

Sultan beschreibt gerade den Titel eines weltlichen Herrschers, der von einem Kalifen vergeben wurde. Erst später wurde der Sultan auch Kalif genannt. Aber das hatte rein politische Gründe, da man so außenpolitisch eine islamische Einheit besser repräsentieren konnte - insbesondere auch in Hinblick auf den Zaren in Russland, der als Beschützer der orthodoxen Kirche galt.

Es ist ein Irrglaube, dass Staat und Religion im Islam eng miteinander verbunden sein müssen.

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ItsJustMe38  12.08.2020, 22:01
@verreisterNutzer

Ein Kalif ist der Oberhaupt aller Muslime, den kann man sich nicht einfach zuschreiben.

Man kann also nicht davon sprechen, dass 2 islamische Staaten jeweils einen Khalifen haben, sie können ihre eigenen Emire, Sultane, Könige, etc haben.

Nach dem der Osmanische Sultan das Khalifat übernommen hat (also die Mehrheit der Muslime sein Khalifat akzeptiert haben), hatte der Sultan sogar 2 Stempel, eins für das Sultanat, eins für das Khalifat.

Dokumente, welche mit dem Sultan-Stempel unterzeichnet wurden, galten nur im Osmanischen Reich, während Dokumente mit dem Khalifats-Stempel von den Muslimen weltweit akzeptiert wurde.

So hat der Khalif bspw auch, wenn es für die Gesamtmuslimische Interessen entscheident war, die Muslime in den Kolonien anderer Länder in Bewegung gesetzt.

Das heißt, es wurden also 2 Ämter von einer Person geführt.

Der Sultan, welcher für das Osmanische Reich verantwortlich ist und der Khalif, welcher für alle Muslime verantwortlich ist.

Dass aber das Osmanische Reich das Khalifat inne hatte, hat nichts damit zu tun, wie "Islamisch" es war.

Bereits bevor das Khalifat an das Osmanische Reiche ging, war die Staatsreligion der Islam. Eine Fatwa der Ulama war Gesetz. Eine Fatwa des Shaykulislam konnte den Sultan von seinem Thron absetzen, wenn er nicht im Sinne des Islams handelt.

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verreisterNutzer  12.08.2020, 22:15
@ItsJustMe38

Ich zitiere einen Islamwissenschaftler:

Die Einwanderung der Türken in die Länder des Islam und ihre Islamisierung bedeutet einen Einschnitt in der Geschichte des Islam. […] auch im Inneren vollziehen sich bedeutsame Wandlungen, sowohl im sozialen Gefüge als auch in der Organisation der Herrschaft. Die Seldschuken-Herrscher konnten keinerlei religiöses Prestige beanspruchen; nach den Vorstellungen der kultivierten Araber und Perser jener Zeit waren sie noch Halbwilde. Ihre faktische Macht mußte daher vom Kalifen – der selber völlig machtlos geworden war – legitimiert werden. Dazu diente der Titel Sultān, eigentlich ein Abstraktum, das „Macht“ oder „Herrschaft“ bedeutet. […] von nun an wird er offiziell zur Bezeichnung für einen nicht religiös legitimierten, nominell als Vertreter des Kalifen regierenden Herrscher verwendet. […] Einer landläufigen Ansicht zufolge, die von vielen Muslimen geteilt wird, ist im Islam eine Trennung von „weltlicher“ und „geistlicher“ Sphäre nicht vorhanden, ja gar nicht möglich. Doch sollte man mit solchem Urteil vorsichtig sein. Richtig ist, daß die scharfe begriffliche Trennung […] im Islam fehlt. Das bedeutet jedoch nicht, daß es sie der Sache nach nicht gebe oder etwa gar nicht geben könne. Schon in der formalen Delegation der Regierungsgeschäfte vom Kalifen an den Sultan liegt ein Element der Scheidung beider Sphären, wenn es auch selbstverständlich bleibt, daß der Sultan ein Muslim sein muß. Ein weiteres Element ist in der Tatsache zu sehen, daß die Obhut und der Ausbau des religiösen Erbes inzwischen längst auf einen bestimmten Berufsstand von religiösen Experten, die Gelehrten (‛ulamā‛), übergegangen waren. Diese wiederum redeten im allgemeinen dem Herrscher in sein Handwerk des Regierens (siyāsa) nicht hinein, so daß der Sultan über einen gewissen Freiraum verfügte, innerhalb dessen er praktische Anordungen [...] erlassen konnte. Die gelehrte Theorie hat diese politische und administrative Anordnungsbefugnis des Sultans indessen nie als Gesetzgebungsgewalt im eigentlichen Sinne anerkannt; Gesetzgeber blieb nach der Theorie immer Gott allein, und so wurden denn die Erlasse und Gesetzessammlungen etwa der osmanischen Sultane nicht als Teil des geoffenbarten Religionsgesetzes (šarī‛a) angesehen, sondern als bloße Richtlinie (qānūn, vom griechischen kanon). Daß es sich de facto dabei um weltliche Gesetzgebung handelte, blieb verschleiert. Ganz wesentliche Bereiche der sozio-ökonomischen Ordnung der islamischen Staatswesen blieben so der šarī‛a und ihren gelehrten Hütern entzogen; etwa das ökonomisch höchst bedeutsame Zollwesen, oder die für die militärische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Vorderen Orients eminent wichtige Institution des Militärlehens (iqtā‛), das die muslimischen Eliten vom 12. bis ins 19. Jahrhundert alimentiert hat. Somit gab es auf der staatlichen Ebene immer weite Gebiete, die gewissermaßen šarī‛a-frei blieben und als rein weltliche Domänen des Herrschers galten, auch wenn die fromme Theorie das nicht wahrhaben will. […]
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verreisterNutzer  12.08.2020, 22:16
@ItsJustMe38
Für Araber und Türken war das Osmanische Reich der letzte islamische Staat. Der Herrscher trug den Sultanstitel, führte aber seit dem 18. Jahrhundert auch den Titel des Kalifen, also des Nachfolgers des Propheten, um seinen Anspruch als religiöses Oberhaupt aller Muslime zu bekräftigen. Die Wiederaufnahme des Titels, die weder eine genealogische noch eine religiöse Legitimation besaß, hatte rein außenpolitische Gründe: da der russische Zar auf dem Balkan als Schutzherr der orthodoxen Christenheit auftrat, warf sich der Sultan zum Oberhaupt der unter russischer Herrschaft lebenden Muslime auf. Gleichwohl hatte die Annahme des Kalifentitels eine integrierende Wirkung: die sunnitischen Muslime zwischen dem Persischen Golf und dem Atlantik konnten sich unter einem rechtmäßigen Stellvertreter des Propheten vereinigt fühlen. Der Sultan/Kalif amtierte als Schutzherr der Heiligen Stätten in Mekka und Medina und organisierte die Wallfahrten dorthin, so wie es früher die Kalifen von Bagdad oder Kairo getan hatten, und erwies sich damit als der rechtmäßige Nachfolger Mohammeds. […] Das Schwinden des islamischen Charakters des Staates läßt sich am besten am Beispiel des Osmanischen Reiches demonstrieren, dessen Herrscher, der Sultan, ja zugleich den Titel des Kalifen – also des „Nachfolgers“ des Propheten Mohammed – führte. Schon in der Reformurkunde von 1839, dem von Sultan Abdülmecid proklamierten HÆ att-i Šerīf von Gülhane, wurde allen Untertanen, gleich welcher Religion, das volle Bürgerrecht garantiert. Die folgende Reformepoche der Tanzitnat setzte einen großen Teil der verkündeten Prinzipien in die Tat um: 1856 eröffnete ein neuer Erlaß des Sultans auch den Nichtmuslimen den Weg zu allen Zivilämtern sowie zum Militärdienst; bisher war der Dienst mit der Waffe ein Privileg der Muslime gewesen. Moderne Gesetze nach europäischem Vorbild setzten weite Gebiete der traditionellen šari‛a außer Kraft; die Einführung eines modernen Schul- und Universitätswesens brach das Bildungsmonopol der Religionsgelehrten. Zwar war in der 1876 geschaffenen Verfassung des Osmanischen Reiches der Islam noch als Staatsreligion verankert und der Sultan als Kalif bestätigt, doch waren die Angehörigen aller Religionen rechtlich gleichgestellt. Das Regime der Jungtürken (1909–1918) und danach die von Kemal Atatürk geschaffene Republik führten die Reformen zu Ende: 1924 schaffte die türkische Nationalversammlung das Kalifat ab, 1928 verlor der Islam seine Rolle als Staatsreligion; 1937 wurde das Prinzip des Laizismus in der Verfassung verankert. […] in der arabischen Welt setzte sich bis Ende der sechziger Jahre ein sozialistisch gefärbter arabischer Nationalismus als herrschendepolitische Ideologie durch und drängte den Islam völlig in den Hintergrund. [Der Islam: Geschichte und Gegenwart von Heinz Halm, 2000]
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ItsJustMe38  12.08.2020, 22:24
@verreisterNutzer

Ich lese da nicht wirklich heraus, dass es im osmanischen Reich eine Trennung gäbe.

Wenn du was anderes meinst, bitte in eigenen Worten genauer erklären, damit ich drauf eingehen kann

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ItsJustMe38  12.08.2020, 22:29
@verreisterNutzer

Das was du glaub ich nicht verstehst, ist, dass Sharia kein einheitlich gesamtes Staatskonzept ist, sondern eher eine Grundlinie ist, die einen Dynamischen Staat ermöglicht.

Bspw, dass andere Religionen gleichgestellt waren oder Andersgläubige in den Ämtern arbeiten, steht damit nicht im Konflikt.

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Der Name ist in Ordnung

Für mich Persönlich in Ordnung. Aber ich würde mein Kind nicht so nennen.

Jeder hat Ja seinen eigenen Geschmack, was auch selbstverständlich gut ist.

Ich finde den Namen nicht total abtörnend, aber es gibt meiner Ansicht bessere Namen. Du brauchst nicht auf die Meinung anderer oder auch von mir beachten, da es alleine deine Entscheidung ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich beschäftige mich mit dem Thema sehr viel

Metin erinnert mich an nichts.

Es ist ein normaler Vorname, aber ich kenne kein Wort, das so ähnlich klingt also kann ich mir darunter nichts vorstellen. Vielleicht die männliche Version von Martina.

Der Name ist in Ordnung

Der Name ist bestimmt standesamtlich zugelassen, wäre also kein Problem. Er erinnert aber an den Kalif von Köln, das war oder ist ein Islamist der das Kalifat in DE ausgerufen hatte. Eine eigenartige Posse, die ihn zunächst in DE ins Gefängnis brachte und danach in ein Gefängnis in der Türkei. Ich weiss nicht ob ich das einem Kind zumuten möchte, viele können sich noch daran erinnern.

Der Name ist in Ordnung

Ist halt ein Name wie Burak, Christian, José. Felipe........

Ich würde mein Kind jetzt nicht so nennen, weil ich keinerlei Bezug zur Türkei habe. Ich kann es aber verstehen, wenn in Deutschland lebende Türken ihr Kind so nennen, warum auch nicht. Es macht unsere Welt bunter.

Denk aber auch daren: Warum heißt du so Metin kann Kinder auch mal nerven, wenn sie offensichtlich eben deutsch sind.