Wie freiwillig sind Katzen von Menschen domestiziert worden?

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Die Hauskatze hat sich,wie übrigens auch der Hund, selbst domestiziert. Hervorgegangen ist sie aus der Falbkatze (Felis silvestris lybica) und zwar nicht, wie lange angenommen, in Ägypten, sondern in der Region des fruchtbaren Halbmonds im Nahen Osten. Also genau dort, wo kurz zuvor die Menschen angefangen hatten Ackerbau zu betreiben und sesshaft geworden waren. Die bislang ältesten (sub)fossilen Nachweise von Hauskatzen fand man auf Zypern. Sie wurden auf ein Alter von rund 9500 Jahren (zwischen 7200 und 7500 v. Chr.) geschätzt. Dass es sich um Hauskatzen handelte, konnte daraus geschlossen werden, dass die Falbkatze natürlicherweise auf Zypern nicht vorkommt. Damit kann Zypern jedoch auch als Ursprungsort der Domestikation ausgeschlossen werden. In Äqypten taucht die Hauskatze erst vor etwa 3600 Jahren auf. In China wurde vor etwa 5500 Jahren auch die Bengalkatze (Prionailurus bengalensis) gezähmt und als "Haustier" gehalten. Eine richtige Domestikation der Bengalkatze erfolgte jedoch nicht.

Die Falbkatze suchte wahrscheinlich die Nähe der menschlichen Siedlungen auf, weil sie dort viele Beutetiere, v. a. Mäuse, vorfand. Diese wiederum suchten die menschlichen Siedlungen auf, weil sie in den Kornkammern reichlich Nahrung fanden. Die Katzen profitierten durch die Nähe zu den menschlichen Siedlungen also dadurch, dass sie dort leicht Beute machen konnten. Umgekehrt profitierten die Menschen von den Katzen, weil sie dabei halfen die Nagerpopulation zu dezimieren und damit einerseits die Anzahl der Nahrungsschädlinge verringerten, andererseits aber auch dazu beitrugen, dass von Nagern übertragene Krankheiten sich nicht so stark ausbreiteten. Die Katzen wurden in den Siedlungen deshalb von den Menschen geduldet.

Zwar hatten sich unterschiedliche Phänotypen in verschiedenen Regionen der Welt schon recht früh herausgebildet, die sich z. B. an die recht verschiedenen klimatischen Bedingungen angepasst hatten. Die gezielte Zucht dieser Linien mit dem Ziel unterschiedliche Katzenrassen zu züchten, begann aber erst recht spät im 19. Jahrhundert. So haben sich z. B. in Skandinavien und Sibirien als Anpassung ans kalte Klima langhaarige Katzen entwickelt, aus denen später Rassen wie die Norwegische Waldkatze oder die Sibirische Katze gezüchtet wurden. Man nahm einige Zeit lang an, dass die Gene für das lange Haar durch Kreuzungen mit dem Manul (Otocolobus manul) ins Genom der Hauskatze gelangt seien, das konnte durch genetische Vergleiche aber ausgeschlossen werden. Abgesehen davon, dass später ab dem 20. Jahrhundert auch einige Hybridrassen, bei denen andere Wildkatzen mit Hauskatzen gekreuzt wurden (z. B. die Savanna, die Chausie, die Bengal, die Safari Cat), entstanden, ist die Falbkatze die einzige Stammform der Hauskatze.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Katzen haben sich tatsächlich sogar selbst domestiziert. Es begann wahrscheinlich schon vor mindestens 8000 Jahren, allerdings lebten die Katzen eher nebenher, als "abfallvertilger". Mit der Zeit haben Mensch und Katze herausgefunden, dass sie sich quasi gegenseitig helfen können. Die Katzen haben unter anderem Mäuse und Ratten gejagt und gefressen, die zum Beispiel die Ernte oder Vorräte sonst beschädigt haben. Die Menschen haben einen guten Nutzen darin gefunden und den Katzen freien Lauf gelassen. So hatten Katzen mehr Zugang zu Nahrung, manchmal sogar schon ein Dach überm Kopf und so eben auch eine höhere Lebenserwartung. Die Menschen sind lästige "Ungeziefer" losgeworden und haben vermutlich irgendwann festgestellt, dass es voll schön ist, mit Katzen zu kuscheln :3 und so entstand eine Liebe ❤️

Woher ich das weiß:Recherche

Katzen haben sich äußerst freiwillig etwas an Menschen angeschlossen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Da, wo Menschen seßhaft wurden, haben sie auch Nahrungsvorräte angelegt. Und diese zogen Mäuse und Ratten an. Die Katze erwies sich als hilfreich bei der Bekämpfung dieser "Schädlinge". So entstand wohl diese nutzbringende Symbiose zwischen Mensch und Katze.

Die Verfolgung der Katzen im christlichen Zeitalter hat vermutlich auch zur Ausbreitung der Pest beigetragen.

Grade (Freigänger)Katzen leben ausschließlich aus Bequemlichkeit beim Menschen, sie könnten schließlich jederzeit ihrer Wege gehen und irgendwo hausen aber nee, zum Abendessen stehen sie auf der matte und wenns Mistwetter ist erst recht. Da stellt sich schon eher die Frage, wer wen als Haustier / Dienstpersonal hält.

Katzen sind Kulturfolger, sie haben gemerkt, das es bei Menschen viel zu Futtern gibt und haben beschlossen zu bleiben, mehr oder minder. Auf die gezielte Zucht haben sie halt keinen Einfluss, wenn die schicke Katze rollig ist und dem hübschen Kater vorgestellt wird ist der Rest eine Sache der Hormone und der Vererbung...