Wie entstanden Nachnamen?

12 Antworten

nachnamen sind entstanden aus mehreren gründen entstanden. einen habe ich letztens erst mitbekommen: als bauern nach kriegen flohen um der leibeigenschaft zu entgehen mussten nachnamen her um sicherzugehen, dass sie auch der sind, der sie vorgaben zu seien. der andere grund war der, dass es immer mehr leute gab. wenn es in einem ort drei leute gab die hans hießen, musste man sie irgendwie unterscheiden können. also fing man an, sie anhand ihrer merkmale zu unterscheiden. der eine war von beruf schmied, also hier der eine hans schmied. der zweite wohnte an einem bach, also wurde aus ihm der hans bach, der dritte hatte eine große nase, als wurde hans großnase aus ihm

Nachnamen (im Sinne von Familiennamen) wurden erst im Laufe des Mittelalters üblich. Zuvor gab es auch in Mitteleuropa noch keine Familiennamen, Menschen wurden meist als "X, Sohn von Y" oder "X, Tochter von Y" bezeichnet, wie es in Island auch heute noch der Fall ist (Familiennamen gibt es auch heute nicht in Island). So etwas nennt man "Patronym".

Neben Berufen waren auch die Herkunft, das Aussehen oder das typische Verhalten von Menschen entscheidend für die Bildung des Namens. Zum Beispiel:

Herkunft: Moseler (von der Mosel), Berliner

Aussehen: Breitschädel, Finkbeiner, Hasenfratz

Verhalten: Frischauf, Hummel (eher unruhig)

Beruf: Schmidt (Schmied), Müller, Schulz, Bierbrauer...

Gelegentlich nahm man auch Tiernamen (Fuchs, Wolf).
Vor der Einführung der Familiennamen gab es natürlich auch bekannte Persönlichkeiten, "Walther von der Vogelweide" hatte wohl einen Bezug zu irgendeiner Weide, man weiß aber nicht, wo die lag. Siehe auch "Wolfram von Eschenbach" oder "Gottfried von Straßburg":

Nachnamen sind vor allem durch Beschreibungen entstanden

Stell dir mal vor, es gab in einem Ort z.B. 10 verschiedene Leute die "Franz" heissen.

Wie willst du jetzt jemandem sagen, welchen Franz du meinst?
Die Lösung ist ganz einfach: man beschreibt welchen Franz man meint. Der große Franz, der Franz vom Bach, der Franz der Müller ist, der Franz der Schneider ist, der Franz der aus dem Ort xy stammt, der Franz, der Sohn vom Gerhard etc etc

wie es für andere Völker aussah, weiß ich nicht. Hier sind es wahrscheinlich einfach praktische Erwägungen gewesen, wobei sich das mit den Nachnamen wohl langsam entwickelt hat. Stell dir vor, in einem Dorf gibt es vier Jungs, die Hans heißen. Nur durch den Namen Hans kann man sie nicht unterscheiden. Welchen Hans meint man denn.

"Der Hans hat meine Kuh laufen lassen."

"Welchen Hans meinst du denn?"

"Na, den Hans in der Färbergasse."

"Da leben zwei Hanse. Wen meinst du?"

"na, den frechen Sohn vom Bäcker. Ich nenn ihn jetzt Hans Bäcker."

und so entwickelte sich das dann aus Berufsnamen, Ortsnamen, besonderes Aussehen und so weiter.

Salue

Bei uns waren im frühen Mittelalter die Dörfer, ja auch die Städte relalitv klein. Man hatte nur einen Vornamen. Mit der Siedlungsdichte gab es aber dann laufend Verwechslungen, weil mehre Leute in der Siedlung den gleichen Vornahmen hatten. Man musste also irgendwie unterscheiden.

So wurde der eine Hans mit Hans von der Mühle, der Zweite mit Hans der Müller und der Dritte mit Hans Ebernsbach (aus dem Nachbardorf zugewandert), der Vierte Hans der Ernste unterchieden. Mit der Zeit wurden daraus dann die Familiennamen.

Tellensohn