Woher kommt der Nachname Hemker?
Habe gestern diese Galileo Sendung gesehen zu der Herkunft von Nachnamen und dass viele Namen durch Berufe entstanden sind. In meiner Familie gibt es den Namen Hemker aber ich finde einfach nichts darüber wie der entstanden sein könnte, was dass hier einer?
3 Antworten
Hemker ist ein Personenname + -er oder ein Ortsname + -er.
Das Suffix (Angehängtes; Nachsilbe, mit der ein neues Wort gebildet wird) -er wird verwendet, um den Träger einer (vom Verb bezeichneten) Handlung (nomen agentis) anzugeben (z. B. zum Verb „fischen“ als nomen agentis „Fischer“).
Der Bestandteil Hem- ist eine Koseform zu dem Wortstamm Heim- und er steckt auch in einem Ortsnamen Hemke.
Heim geht zurück auf germanisch *haima-, gotisch haims (Dorf), altnordisch heimr, heima (Heimat, Welt), altenglisch hām, altsächsisch hēm, althochdeutsch heima (Wohnsitz, Heim, Heimat) mittelhochdeutsch heim (Wohnsitz, Wohnstätte, Haus, Heimat).
Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebald. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Berlin ; New York : de Gruyter, 2011, S. 405 gibt zu Heim an:
mittelhochdeutsch heim, althochdeutsch heima, altsächsisch hēm, aus germanisch *haima-, „Heim“, „Welt“, auch altnordisch heimr, heima (als Kompositionsglied auch heimis-), altenglisch hām
Historisches deutsches Vornamenbuch. Von Wilfried Seibicke in Verbindung mit der Gesellschaft für deutsche Sprache. Band 2: F – K. Berlin : New York : de Gruyter, 1998, S. 318 gibt zu HEIM an: germanisch *heima-, *hami-, „Heimat“, „Wohnsitz“
Hemker ist demnach eine Bezeichnung für jemand, der wohnt/einen Wohnsitz hat/haust/beheimatet ist bzw. der an einem Ort lebt/gelebt hat, der als Heimat/Wohnsitz benannt ist.
Historisches deutsches Vornamenbuch. Von Wilfried Seibicke in Verbindung mit der Gesellschaft für deutsche Sprache. Band 2: F – K. Berlin : New York : de Gruyter, 1998, S. 319 gibt an, bis in das 15. Jahrhundert seien Heim, Haim, Heimo, Haymo als selbständige Vornamen nachgewiesen.
Rudolf Zoder, Familiennamen in Ostfalen. Band 1: A – K. Hildesheim : Olms, 1968, S. 714 deutet Hemker als Personenamen + -er bzw. Ortsname + -er und verweist auf Hem(c)ke
zu Hem(c)ke gibt er als Erklärung:
1) Personenname, Koseform zum Stamm Heim- (Koseform Heimo auch monophtongiert > Hemo) + k-Diminuitiv (Verkleinerungsform)
2) auch Ortsname Hemke bei Bramsche, Kreis Bersenbrück, Niedersachsen
3) siehe Hemme
Der kommt ungefähr aus Burgsteinfurt, ist aber auch in England und den Niederlanden vertreten, und heute in den USA.
Nachnamen entstanden auch oft durch Orts- oder Flurbezeichnungen oder durch Vornamen.
Vermutlich vom Beruf des Henker. Nachkommen dieses ehrenwerten Berufs setzten sich ab indem sie einfach eine Buchstaben veränderten.