Gab es Nachnamen im Englischen Raum mit O' auch schon im 18. Jahrhundert?

2 Antworten

Klar, dies sind Nachnamen aus der irisch-gälischen Sprache (bzw. schottisch-gälischen Sprache), das sind also Nachfahren/Enkel eines Brian (O'Brian) oder eines Darnell (O'Darnell).

Auch "Mac" ist häufig (Mac Donald ist wohl am bekanntesten, "Old McDonald had a farm" ist ein bekanntes Kinderlied, zudem kennt jeder McDonald's), dies bedeutet "Sohn von". Ist also eine andere Generation.

"The difference between these two is that Mac means “son of” whilst “Ó” means “grandson of”. The first that came into use was the “Ó” prefix. “Mac” surnames are generally of a much later date (12-13th century)."

Auch O'Kelly ist häufig (Irland, England...).

https://en.wikipedia.org/wiki/O%27Kelly

Das ist ein gälischer, also keltischer Namenszusatz und hat mit England und den Angelsachsen nichts zu tun. Wenn heute auch in England die O'Brians und O'Connors häufig vorkommen, so deshalb, weil dort im Laufe der letzten Jahrhunderte viele Iren, gewöhnlich als Industriearbeiter, eingewandert sind.

O' bedeutet "Enkel des" wie Mc "Sohn des" bedeutet. Letzteres wird in Schottland mit einem a in der Mitte geschrieben, also Mac.

Allerdings bedeutet es nicht, dass jemand, der O'Brian heißt, damit einen Vater hat, der auf den Namen Brian getauft wurde. Wie auch bei uns sind auch im gälischen Raum die ursprünglich sinnhaften Namen im Laufe der Jahrhunderte zu bloßen Nennwörtern erstarrt, zu vererbten Familiennamen ohne konkrete Funktionalität, die aus der Bedeutung erkennbar wäre. Anders ist es in Russland, wo der zweite, stets auf -witsch endende Name tatsächlich noch den Namen des Vaters anzeigt.