Sind eigentlich alle mit demselben Nachnamen entfernt verwandt?

8 Antworten

Nein, das kann man nicht so sagen. Höchstens in einem Ort wo ein Name geballt auftritt kann - gerade wenn's ein eher seltener Name ist - zwar schon oft von einem Verwandtschaftsverhältnis ausgegangen werden, aber genaues lässt sich oft nicht mehr nachweisen da es Jahrhunderte zurückgeht & Chroniken oft fehlen.

Möglich ist es zwar allgemein auch außer der Heimat bei selbem Namen schon, dass eine gewisse weitläufige Verwandtschaft besteht.. oftmals lässt sich das aber nicht mehr zurückverfolgen.

Beispiel ---------> hier bei uns in der Gegend gab es einen vor wenigen Jahren verstorbenen, sehr bekannten Lehrer mit meinem hier recht seltenen (jugoslawischen) Nachnamen, da werde ich immer wieder angesprochen ob wir (ich kannte den Mann nie) ggf. verwandt gewesen wären. Es erscheint zwar möglich, zumal dieser Lehrer aus der selben Ecke stammte wie meine Vorfahren, aber man kann es nicht nachvollziehen. Und die Leute, die es wissen könnten, sind zum Großteil gestorben; mein Großonkel (91 Jahre) schließt ein Verwandtschaftsverhältnis zwar nicht aus aber er weiß es auch nicht genau.

Bei seltenen Nachmamen ist das wahrscheinlich. Da aber früher die Nachnamen wegen Berufen etc. vergeben wurden, muss das nicht sein.

Naja, mein nachname entspricht nicht wirklich einem Beruf, von daher :D

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Aber einer Eigenschaft, Wohnort etc etc. o

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Kurz und knapp: nein.

Nachnamen entstanden relativ spät und entsprechend oft unabhängig voneinander. Oft sind sie von den beruflichen Tätigkeiten abgeleitet und ähnliches. Verwandtschaft kann erst dann vermutet werden, wenn man weiß, dass Familien mit demselben Nachnamen aus demselben Ort stammen, also in früherer Zeit Vorfahren hatten, die mit genau dem Namen zur selben Zeit im selben Dorf lebten.  Aber selbst dann mus man Ahnenforschung betreiben, um gemeinsame Vorfahren zu finden.

Früher gab es nur Vornamen. Irgendwann finden die Herrscher an, ihre Bürger zu registrieren.

Weil viele denselben Vornamen hatten (der Hans vom Berg, der dünne Hans, der Hans mit dem Gasthaus ...), musste ein Zusatzname her. Dafür hängte man dem Vornamen ein Merkmal an, zum Beispiel die Berufsbezeichnung.

Der Hans vom Berg war dann der Hans Berg, der dünne war der Hans Dürr und der mit dem Gasthaus hieß Hans Wirt. War dann noch ein Hans aus Sachsen zugereist, hieß der eben Hans Sachs.

Deshalb gibt es viele Nachnamen total häufig. Das sind eben die Berufe, Herkunftsorte und persönlichen Merkmale, an denen man die Leute früher unterscheiden konnte.

Da viele Nachnamen aus Berufsbezeichnungen (Müller, Schmied, Meier) entstanden sind oder aus den Vornamen der Väter (Hansen, Christiansen) - eher nicht.