Wie entscheidet man sich für eine Hunderasse?

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Wie entscheidet man sich?
Da Du weißt, dass Du Hundesport machen möchtest, bist Du schon mal auf einem guten Weg. Was für ein Sport soll es sein? Und willst Du an Wettbewerben teilnehmen oder Just-for-Fun?

Hast Du bereits Erfahrung mit Hunden?
Wie ist Deine Wohnsituation? (Garten, Zaun, Treppen?)
Wie mobil bist Du?

Ich habe mir den Greyhound ausgesucht, weil ich eben keinen sportlichen Hund wollte, der alle zwei bis drei Tage auf dem Platz gepowert werden muss. Dazu habe ich weder die Lust noch die Zeit.
Ich komme aus der Rettungshundearbeit. Dort sind mittelgroße, triebige, nicht zu schwere Hunde eine gute Wahl. Für die Trailer haben sich Bloodhounds und andere Schweißhunde bewährt. Ja, ich kann auch mit einem Jack Russel trailen, aber die Frage ist, wie erfolgreich man als Team dann ist.

Ich hoffe Du verstehst, worauf ich hinaus will. Wenn Du einen bestimmten Sport machen möchtest, such Dir einen Hund, der bereits die Veranlagung dazu mitbringt. Such Dir einen Hund, der mit dem Menschen zusammenarbeiten kann. Also eher keinen Ur-Typ wie Husky, Shiba, Akita usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
animalgirl33 
Fragesteller
 04.06.2020, 10:30

Ich weiß leider nocht garnicht was für nen Sport, so aus meinem Kopf raus hätt ich auch gesagt eher Just for fun! (Man weiß ja nie was dann wirklich kommt). Also wie in nem anderem Kommentar weiß ich noch nicht wie ich wohnen werde, aber es sollen doch mindestens 70qm sein. Ich hab ein Auto bin von daher auch mobil unterwegs. Ich hab meine Erfahrung mit Hunden, aber auch nicht allzu viel. Sprich wir hatten nie einen Hund in meinem engen Familienkreis. Informiere mich aber schon sehr lange ca seit 5-7 Jahren über Hunde, und denke dass ich doch ziemlich informiert bin.:-)

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Jekanadar  04.06.2020, 10:49
@animalgirl33

Dann fallen spontan erstmal sehr große und sehr kleine Hunde weg. Genauso alle Plattnasen und Kurzschnauzen.
Für unseren ersten Hund haben wir die Tierheime abgeklappert und konnten so auch schon mal bestimmte Eigenschften ausschließen. Da wir wildreich wohnen, sollte es nicht unbedingt ein Jagdhund sein. Bei dem zweiten Hund hieß es dann, bitte kurzhaarig, die sind pflegeleichter. Und so kann man den Kreis möglicher Kandidaten immer weiter einengen.

Als Buch kann ich auch die "Enzyklopädie der Rassehunde" von Hans Räber empfehlen. Ein Zweiteiler und nicht ganz günstig. Aber sehr informativ.

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Da favorisierst du ja recht unterschiedliche Rassen. Rottweiler und Boxer haben immer eine gewisse Ernsthaftigkeit, bei allem was sie tun (meine Erfahrung) und recht anspruchsvoll, während der Barbet eine Frohnatur ist und in der Regel wirklich leicht zu erziehen ist. Wenn du Anfänger bist, würde ich dir sehr vom Rottweiler definitiv abraten, vom Boxer tendenziell auch, wobei die nicht ganz so anspruchsvoll sind. Die Dogge ist ein toller Hund. Hier ist jedoch die Aufzucht wesentlich anspruchsvoller als die Erziehung. Falsche Fütterung in der Jugend, falsche Belastung etc. kann sehr schwere Folgen nach sich ziehen, weshalb man auch da eine gewisse Erfahrung mitbringen sollte.

Zum Hundesport: Mit einer Dogge kannst du sämtliche Sportarten vergessen.

Wenn du Richtung IGP gehen willst, kommt Boxer oder Rotti in Frage. Falls du Anfänger bist, ist IGP jedoch mit Vorsicht zu genießen, da Ausbildungsfehler den Hund zu einer Waffe machen könnten. Natürlich könntest du den SD ganz weglassen und dich ,,nur" auf UO und Fährten konzentrieren, da kannst du auch Prüfungen ablegen und dein Hund ist super beschäftigt.

Der Barbet taugt ja grundsätzlich nicht für SD, in der UO wird er vermutlich auch nicht so gut zu motivieren sein. Dummytraining würde da schon eher passen.

Für Agility ist Rotti eher ungeeignet, da machst du nur die Gelenke kaputt, aber Boxer und vllt auch Barbet könnte es Spaß machen.

Ich persönlich würde den Rotti wählen, da ich aus dem Gebrauchshundelager komme und diese Hunde einfach tollfinde. Leider muss man bei uns einen Wesenstest machen und 10fache Hundesteuer zahlen (Bedenke das auch, je nachdem in welchem Bundesland du lebst!) Bedenke auch seine Größe, die muss man erstmal halten können! Boxer sind zwar keine Extremfälle, haben aber dennoch eine recht kurze Schnauze, was mir nicht so gefällt.

Ich persönlich würde dir trzdm eher zum Barbet raten. hab da mal mit einem Züchter gesprochen. Sind tolle Hunde, sehr sensibel, gehorsam, ausgeglichen. Mit Boxer und Rottweiler ist der Alltag manchmal einfach etwas stressiger, dafür machen sie am Hundeplatz mehr Spaß. Für mich klingt es so, als würdest du bei der Auswahl den Schwerpunkt eher auf die Alltagstauglichkeit legen und weniger einen Hund suchen, mit dem du Meisterschaften läufst. Da ist der Barbet eher ein entspannter Begleiter, der trzdm. sportlich ist. Doggen mag ich auch gerne, da aber auf gute Zucht achten! Sehr ruhige, sanfte, elegante Tiere. Aufgrund ihrer Größe aber nicht ganz alltagstauglich.

animalgirl33 
Fragesteller
 04.06.2020, 12:22

Vielen Dank für die Antwort! Also ich schwärme zwar von Rottweilern, würde mir wahrscheinlich (jetzt noch nicht) keinen anschaffen. Einfach weil auch die Vorschriften in Wien wirklich krass sind an Listenhunde, ich will meinem zukünftigen Hund keinen Maulkorb anziehen müssen, sobald man auf die Straße geht. Im insgesamten suche ich nen Hund den ich einfach mitnehmen kann, Hundesport und einfach nen Begleiter. Ich würde mir zb. keine Französische Bulldogge anschaffen, weil man mit denen echt aufpassen muss wegen Überhitzung usw. Ich hab eh gelesen, dass der Barbet ein eher robuster Hund ist. Leider gibt es nur 4 Züchterinnen in ganz Österreich.. darf ich fragen mit was für einer Züchterin du gesprochen hast? Ich denke dass man sich hier schon eine gewisse Zeit bevor der Wurf auf die Welt kommt melden muss, weil es ja doch eine ziemlich seltene Rasse ist.. Vielen Dank für deine Hilfe!!!

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JaMOIN907  04.06.2020, 12:48
@animalgirl33

War auf einer Ausstellung, keine Ahnung wie der geheißen hat. http://www.vbbfl.de/barbet.html

Schau mal hier. Das ist die Seite vom Club für französische Vorstehhunde in Deutschland. Hier bei uns gibt es relativ viele Züchter.

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JaMOIN907  04.06.2020, 12:57
@JaMOIN907

Wenn du dort nach unten scrollst findest du die Züchterliste.

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Dahika  04.06.2020, 13:48
@animalgirl33

wenn du für Rottweiler schwärmst, dann würde ich mir mal die Großen Schweizer Sennenhunde angucken. (Nicht die Bernersennenhunde). Die sehen praktisch aus wie Rottis, sind genauso groß, sind aber keine. Und daher auch keine Listenhunde!

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Um Dir was zu empfehlen weiß man noch viel zu wenig über dich und was du dem Hund bieten kannst.

Und das mit dem kuscheln ist von jedem Hund individuell abhängig. Selbst von der anhänglichsten Rasse kannst du den bekommen der nur das nötigste an körperkontakt möchte.

Aber hast du auch einen Erwachsenen Hund aus dem Tierheim in Betracht gezogen? Vor allem große Hunde sitzen häufig da.

Und Bedenke bei so großen Rassen immer du musst passend wohnen oder in der Lage sein die Hunde Treppen rauf und runter zu tragen wenn sie noch zu jung sind, krank oder sogar alt.

Kannst du das mit einem Rottweiler oder einer deutschen Dogge mehrmals täglich?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.
animalgirl33 
Fragesteller
 04.06.2020, 10:26

Also ich wohne in Wien werde aber von Zuhause ausziehen nächstes Jahr mit meinem Freund in eine Wohnung. Wir wissen noch nicht wie groß die Wohnung sein wird, aber mindestens an die 70qm. Der Hund wäre nie alleine da ich nur 4 Stunden arbeite und mein Freund im Nachtdienst arbeitet. Ich denke dass ich mir (jetzt noch nicht) keinen Rottweiler anschaffen werde, da es in Wien eine strenge Maulkorbpflicht giebt und ich das einem Hund nicht antun will. Wie gesagt ich würde sehr gerne mit Hundesport beginnen, wenn der Hund dann das passende alter hat. Man kann mir gerne auch kleine Hunde ans Herz legen, ich bin da für alles offen!:-)

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Dahika  04.06.2020, 13:43
@animalgirl33

für den Hundesport dürfte sich am besten der Australian Sheperd eignen. Denn du brauchst einen intelligenten, lauffreudigen Hund. Die sehr großen Hunde halten die Anstrengung des Hundesports nicht aus.

Ich weiß nicht, ob Wien Hunderasse genannt hat. Bei mir im Dorf läuft ein HUnd herum. der praktisch aussieht wie ein Rottweiler, der allerdings eine weiße Brust hat. Er ist aber kein Rotti sondern ein Großer Schweizer Sennenhund. Dieser Hund ist sehr freundlich, anders als die Rottis, die bei uns spazierengeführt werden. Allerdings eignet er sich auch nicht, rein körperlich, als Hundesporthund.

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animalgirl33 
Fragesteller
 04.06.2020, 14:30
@Dahika

Dass sich ein Rotti nicht zum Hundesport eignet weiß ich.. Ja Wien führt leider ne Liste auf der er auch drauf ist. Sobald man das haus mit ihm verlässt Leinenpflicht und Maulkorbpflicht (nicht entweder oder) man muss 2x nen Hundeführerschein machen und nen Wesenstest(?). Der aufwand wär mir an sich nicht zu viel, doch will ich meinem Hund nicht zumuten, dass er sich draußen NUR egal wo mit Maulkorb und Leine bewegen darf. Das fänd ich bisschen egoistisch von mir, nur weil mir die Rasse gefällt..

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Ich kann Dir mal schreiben wie mein Mann und ich an die Sache ran gegangen sind als wir unseren ersten gemeinsamen Hund gesucht haben..... wobei ich dazu sagen muss das wir beide vor unserer Beziehung schon beide eigene Hunde hatten und wussten was Hundehaltung bedeutet.

Als erstes haben wir entschieden das es dieses Mal ein Hund vom Züchter sein sollte da in die damalige Lebenssituation keine Wundertüte aus dem Tierschutz passte ...

Dann haben wir Listen angelegt darin wurde festgehalten was wir dem Tier bieten können und was nicht, anschliessend haben wir auch aufgelistet auf was wir Wert legen und was wir lieber vermeiden würden

gewünschte Grösse, Fellstruktur, Eigenschaften....

dann ging es langsam an die Rasse Auswahl kam eine Rasse in die nähere Auswahl hab ich recherchiert was für Baustellen die Rasse hat, heisst welche Krankheiten sind besonders häufig, steht die Rasse irgendwo auf der Liste (wenn man viel unterwegs ist sind Listis schwierig da oftmals Ein und Durchreise sowie Hotelaufenthalte schwierig bis unmöglich sind). Wie ist die durchschnittliche Lebenserwartung (da schied die Deutsche Dogge und auch der Ire gleich aus)

Also ein ganze Prozess bis schliesslich die Rasse fest stand ... bereut haben wir diese gründliche Suche aber nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Problemhunde finden bei mir ein Heim/Pflegestelle
animalgirl33 
Fragesteller
 04.06.2020, 10:32

Das klingt nach nem guten Plan! Ja das mit den Deutschen Doggen und der Lebenserwartung ist auch mein größtes Problem, deshalb schrecke ich von der Rasse auch ein wenig zurück, weil 8 Jahre auch nicht all zu lange sind...

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Dahika  04.06.2020, 13:46
@animalgirl33

Acht Jahre bei einer dt.Dogge? Das wäre dann bereits asbach uralt.

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animalgirl33 
Fragesteller
 04.06.2020, 14:26
@LukaUndShiba

Das glaub ich dir gleich.. obwohls ca 7 Jahre länger sind, ist die Zeit die man einen Hund an der Seite hat, viel zu kurz...

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animalgirl33 
Fragesteller
 04.06.2020, 14:27
@Dahika

Naja, bei ner deutschen Dogge doch die durchschnittliche Lebenserwartung..

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Narva  04.06.2020, 14:29
@animalgirl33

8 Jahre ist für Doggen ein sehr gutes Alter viele müssen früher gehen ..... die Statistik müsst Heute wohl eher nach unten korrigiert werden.

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Dahika  04.06.2020, 19:30
@Narva

Ich besitze ein Hunderassenbuch, das mal nicht nur anpreisend ist, sondern auch wahrheitsgemäß die Nachteile jeder Rasse aufführt. Und dort steht drin, dass eine vierjährige Dogge oft schon ein Greis ist. "Die Sache mit dem Hund."
Vielleicht findet ja ein Umdenken statt. In meiner Nachbarschaft wohnt ein schwarzer Doggenrüde. Groß ist er, aber ich finde ihn nicht massig, sondern eher leicht und elegant. Vielleicht lebt er ja was länger. Er müsste jetzt 3 Jahre alt sein und macht einen munteren Eindruck auf mich.

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Meine Überlegungen wären:

  • Wohnsituation - Was ist wenn der Hund krankheits-/altersbedingt nicht laufen darf? Kann ich ihn tragen, gibt es Treppen?
  • Eigenschaften - Jagd-/Schutz-/Wachtrieb erwünscht? Kann ich das in die richtigen Bahnen lenken?
  • Auslastung - Wofür wurde der Hund gezüchtet? Kann/möchte ich ihn in diesem Bereich auslasten?
  • Charakter - Mag ich eher Hunde die Menschen/andere Hunde mögen oder soll der Hund gegenüber Menschen/anderen Hunden zurückhaltend sein?
  • Möchte ich den Hund in Restaurants/Cafés/Hotels mitnehmen? Ein großer Hund ist manchmal nicht so gern gesehen.

Jeder Hund ist für Hundesport geeignet, es gibt natürlich Grenzen was die Größe der Hunde angeht.

Kuscheln ist keine Charaktereigenschaft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.
animalgirl33 
Fragesteller
 04.06.2020, 10:43

Vielen Dank!!

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