Wie bringe ich mein schlechtes Gewissen weg, dass ich meinen Hund einschläfern lassen habe?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe meinen 15-jährigen Hund noch operieren lassen, da er 'nur' einen nicht gestreuten Hodentumor hatte. Ein Teil der Familie war dagegen (alte Hunde operiert man nicht)  und ich habe mich durchgesetzt.  Ich wollte mit ihm kämpfen und nicht aufgeben. Er ist so jämmerlich an den Folgen der Narkose gestorben (Organversagen in der Nacht nach dem Aufwachen), dass ich meinen Egoismus bitter bereut habe. Er hat sehr stark gelitten die Nacht und der Nottierarzt hat die Situation falsch eingeschätzt und ihn nicht erlöst. Bei ihm bereue ich das Nicht-Einschläfern sehr, bei meinem anderen Hund das Einschläfern. Es hilft nichts, das schlechte Gewissen ist immer da. 

Es hilft nur der Gedanke, dass das Leben so oder so nicht unendlich ist und es nur eine Frage des wies ist und nicht des obs. 

zentangle 
Fragesteller
 04.09.2017, 10:09

Ganz lieben Dank für deinen Bericht über deine Hunde...

So traurig, was du erlebt hast!

Deine Antwort ist für mich so tröstlich gewesen, dass ich gespürt habe; es ist so oder so schwierig eine Entscheidung über Leben oder Tod zu fällen!

Und ja, das Leben ist nicht unendlich!  Ganz liebe Grüsse!

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Das einzige, was Du Dir zu Deiner Beruhigung sagen könntest, wäre, dass Labrador in der Regel ohnehin nur 14 Jahre alt werden.

Ich kann das gut verstehen, dass Du Dir Vorwürfe machst. Vielleicht hatte er sich nur den Magen verdorben oder man hätte ihn durch eine OP retten können. Aber es ist nicht mehr zu ändern.

Ich mache mir zuweilen - noch nach vielen Jahren - Vorwürfe, dass ich meine Katze ständig zu Ärzten und Homöopathen geschleppt habe, weil ich sie nicht einschläfern lassen wollte. Manchmal denke ich, ich habe sie unnötig gequält. Das ist auch nicht viel besser.

lg Lilo


zentangle 
Fragesteller
 03.09.2017, 11:44

Vielleicht hat es solch einen Anlass gebraucht, um ihm noch weiteres zu ersparen?

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Denk an all die schönen Zeiten mit dem Hund und bedanke dich bei ihm dafür.

Und dann denk daran, dass du ihm sehr viel Leid erspart hast. Ein Tier, das nicht mehr leben kann, irgendwie zu behandeln, das ist in meinen Augen der pure Egoismus.

Du musst ihn doch gar nicht vergessen! 

Ein Alter von 14 Jahren ist für so einen großen Hund schon beachtlich. Und wenn er solche Schmerzen gehabt hat, wäre vermutlich nur eine OP übrig geblieben, was in so einem Alter ja sehr unsicher ist. Und selbst wenn er eine OP überlebt hätte, wüsste man nicht, in welchem Zustand es dann weitergegangen wäre.

Ich würde eher sagen, dass deine Entscheidung verantwortungsvoll war, da dein Hund nicht mehr leiden musste.

Brauchst kein schlechtes Gewissen haben.....vor Jahren wurde eine meiner Katzen eingeschläfert, die andere fand ich später tot in der Wohnung.Eingeschäferte Tiere sind erlöst. Vielen Menschen wäre so auch geholfen.....