Wie berechnet man die Ohmzahl?

5 Antworten

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Schaltest Du die Lautsprecher in Reihe, addieren sich die Widerstände, als 2x4 Ohm in Reihe = 8 Ohm. Schaltest Du sie parallel, halbieren sich die Widerstände, also 2x4 Ohm parallel = 2 Ohm.
Höhere Ohmzahlen machen dem Verstärker nichts aus, geringere sind kritisch. Ist auch verständlich, je geringer der Widerstand, desto mehr Strom fließt und du näherst Dich dem Kurzschluss. Die Mindestohmzahl, die er verträgt, kannst Du normalerweise den technischen Daten/der Bedienungsanleitung entnehmen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Elektronik studiert, Abschluss als Dipl.-Ing.
RStroh  11.03.2022, 11:41

In Reihe schalten bringt nur schlechten Sound.

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ronnyarmin  11.03.2022, 11:45
@RStroh

Wieso? Die Lautsprecher spielen leiser, aber doch nicht schlechter.

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RStroh  11.03.2022, 16:03
@hoermirzu

Wegen der Rückkopplung des Basstreibers hauptsächlich. Ich würde getrennte Endstufen bevorzugen. Aber ja, vielleicht ist das übertrieben.

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Franky12345678  13.03.2022, 17:37
@hoermirzu

Lautsprecher sind keine ohmschen Lasten! Keine Lautsprecherbox hat von unten bis oben runde 4 bzw. 8 Ohm.

Das in-Reihe-schalten von unterschiedlichen Lautsprecherboxen ist daher tatsächlich ein Problem, da die tatsächliche Impedanz/Phasenverschiebung stark abhängig von der Frequenz ist.

Dadurch schwankt bei unterschiedlichen Lautsprechern das Leistungsverhältnis abhängig von der Frequenz -> Tönt schlecht. Wenn du Pech hast, kommen noch Resonanzschwingungen und andere hässliche Angelegenheiten dazu.

Wenn man in Reihe schaltet, sollten die Lautsprecher daher so gleich wie möglich sein.

Aber auch parallel kann es da Probleme in diese Richtung geben.

Verschiedene Boxen am selben Verstärker betreiben ist daher immer Mist! :)

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hoermirzu  13.03.2022, 17:48
@Franky12345678

Mir ist das bewusst.

ede45 will sein vorhandenes Equipment betreiben ohne es kaputt zu machen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie/er die Klangwelt neu erfinden wollte, darum mein Rat, der die Konstruktion zumindest nicht beschädigen dürfte.

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tomaushamburg  11.03.2022, 11:46

korrekt. Es heißt aber nicht Ohmzahl sondern Widerstand, bei teilinduktiven Lasten wie Lautsprechern auch gerne Impedanz. Man sagt ja auch nicht Kilometerzahl sondern Entfernung ;)

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Mikrogramm  11.03.2022, 11:48

Da es induktive Lasten an einer Wechselspannung sind, funktioniert deine Berechnung nicht. Deshalb sind in passiven Boxen Frequenzweichen, die die ohmsche Last gegenüber der Endstufe nicht verändern.

http://www.donhighend.de/?page_id=6506

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In der Theorie sind es in Reihe in der Tat: 4+4=8 Ohm und der Verstärker würde davon nicht kaputt gehen :)

Vom Zusammenschalten von _unterschiedlichen_ Lautsprechern rate ich aber generell ab!

Mehrere unterschiedliche Lautsprecher am selben Verstärkerausgang kann den Klang stark beeinflussen, da sie sich durch unterschiedliche Bauweise gegenseitig negativ beeinflussen werden. Dadurch bekommt, je nach Tonhöhe, mal der eine mehr, mal der andere.

Wozu brauchst du denn 400W pro Kanal? Damit kannst du locker eine Diskothek beschallen!

Woher ich das weiß:Hobby
ede45 
Fragesteller
 13.03.2022, 18:49

Vielen Dank!! Kann man das wirklich so rechnen? Ich dachte zwei Boxen in Reihe sind nicht mehr wie die Stärkste Box? Also 220 Watt, weil der andere ja Leiser ist und den anderen mit 220 Watt nicht übertönen kann. Das man damit eine kleine Disko beschallen kann, hätte ich nicht gedacht. Dann reicht ja die eine Box mit 220 Watt für einen kleinen Gemeindesaal ca. 400 Quadratmeter??

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Franky12345678  14.03.2022, 02:56
@ede45

Die Watt und die Ohm haben miteinander überhaupt nichts zutun. Ist ein komplexes Thema. Ich versuche es mal. :)

---> Impedanz (Ohm) - Wurde hier schon ausführlich breitgetreten. Aber wichtig ist am Ende: Das ist für dich nur ne 'Zahl', die einfach passen bzw. vom Verstärker "unterstützt" werden muss (steht idr. hinten drauf). Wenn du Lautsprecher zusammenschaltest, ergibt sich die für den Verstäker wirksame Gesamtohmzahl, wie bereits beschrieben (8 Ohm in Reihe bzw. 2 Ohm parallel).

Wichtig: Mit Klang oder Lautstärke hat dieser Parameter absolut nichts zutun! 4 Ohm vs. 8 Ohm ist wie dickes vs dünnes Gewinde bei einer Glühbirne: Entweder, es passt zusammen oder nicht.

---> Belastbarkeit (Watt): Da du (für mich doch unerwarteterweise) tatsächlich großes vorhast (wo ich nochmal deutlich mehr vom Zusamenschalten unterschiedlicher Boxen abrate!!):

Hier ist erstmal wichtig, WIE die Watt angegeben sind (bitte nachschauen, sowohl bei den Boxen als auch Verstärker):

Sinus? RMS? Musikleistung? P.M.P.O? Spitzenmusikleistung.

Wichtig für dich ist hier allein die RMS-Leistung. Nur diese ist zum Auswählen eines geeigneten Verstärkers geeignet, dessen RMS-Leistung pro Tonkanal ebenfalls in Erfahrung bringen solltest. Die Sinusleistung ist zum Konstruieren von Boxen wichtig und der Rest sind nur sinnfreie Marketinglügen. Für dich ohne Belang.

Wenn die RMS der Boxen nicht in Erfahrung zu bringen ist (weil die selbstgebaut wurden o.ä.): Tieftöner ausbauen und rückseitige Angabe * Anzahl Tieftöner in einer Box als Ersatz verwenden.

RMS pro Verstärkerkanal ist im Idealfall gleich oder ein wenig höher wie die RMS der daran angeschlossenen Box*.

Wegen unterschiedlichen Leistungen deiner Boxen: Sowohl der Verstärker als auch die Boxen sind "dumm". Heißt: Sie begrenzen nicht etwa selbst die Leistung, sondern brennen durch, wenn die RMS längere Zeit überschritten werden!

Wenn du deine Boxen zusammenschaltest, wird die Leistung, die aus dem Verstärker kommt, auf beide Lautsprecher aufgeteilt. Daher begrenzt entweder die schwächere Box die maximale Leistung des Systems oder du kannst die stärkere nicht voll auffahren - Je nachdem, auf welche der beiden Wattzahlen du den Verstärker dimensionierst.

Wenn du wirklich alle 4 Boxen optimal nutzen möchtest, verwende zwei Verstärker.

Alles im allen: Hifi-Equipment ist für die Beschallung großen Raumes ungeeignet. Meist kommt nur sumpfiges Gedröhne raus, weil die weichen Hifi-Bässe idr. auf Wohnzimmer ausgelegt sind.

Besser wäre in deinem Fall ein kleines, robustes und kräftiges PA-System (das sind diese großen "Festivalboxen", wie man sie tatsächlich in Diskos und Konzertsäälen vorfindet. :)

Ob dein vorhandenes Equipment genug Leistung für 400m² hat: Ausprobieren, während viele Leute drin sind! Jeder Raum ist anders!

*=Wie schon gesagt: Boxen sind "dumm". Drehst du lauter als das System verträgt, gibt's daher schnell Qualm und Stink. Wann es zu laut ist, hört man aber: Es übersteuert, die Musik verzerrt. Warnzeichen ernstnehmen, reagieren , runterdrehen!

Aber: Ist der Verstärker überlastet ("Clipping"), geht das mit dem Rauch und Stink deutlich schneller als wenn die Lautsprecher überlastet sind, während der Verstärker selbst es noch nicht ist. Gelegentlich kurze Überlastungen dieser Art stecken die meisten Lautsprecher schadfrei weg. Deswegen sollte der Verstärker etwas mehr liefern können, als die Boxen vertragen.

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ede45 
Fragesteller
 15.03.2022, 19:18
@Franky12345678

Vielen Dank für deine Mühe! Schade, dass ich die hilfreichste Antwort schon vergeben habe! LG

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Das Ohm`sche Gesetz hilft Dir dabei weiter!

Wenn der Verstärker minimal 8 Ohm Lautsprecher verträgt, könntest Du das so machen. Achte dabei auch die Polung der Lautsprecher!

Leiser wird dabei auch nichts, -zwei Lautsprecher haben insgesamt eine größere Membranfläche, die mehr Luft in Schwingung bringen kann- die Endstufen brennen mit dem passenden Abschlusswiderstand nur nicht ab.

Ob diese Konstruktion auch gut klingt, musst Du selber herausfinden.

Achte aber beim in-Reihe-Schalten, natürlich auch bei parallel, dass du die Anschlüsse nicht vertauschst, sonst arbeiten diese akkustisch gegenläufig und es klingt unnatürlich. Also, bei Parallelbetrieb die gleichen Kabel zusammenfassen, bei Reihenbetrieb dann das sogenannte "Plus" an "Minus" und dies bei beiden Kanälen identisch.

joernius  16.03.2022, 09:32

Kaum beantworte ich die Frage, dann gehen schon mehr Antworten und Infos auf.

Der Widerstand bei Lautsprechern ist kein ohmscher Widerstand. Das ist die Impedanz bei, ich glaube 1 kHz. Der ist zwar oft mit beim Messen mit den Ohmmeter identisch. Bei ungleichen Lautsprechern gibt es aber keine Garantie, ob sich die Lautsprecher über den Frequenzbereich gleich verhalten.

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