Wie alt muss eine Baumart sein um als"Heimische Baumart" bezeichnet zu werden?

2 Antworten

Moin,

wenn man einen Archäophyten bereits als einheimisch bezeichnen würde, müsste die entsprechende Baumart auf jeden Fall schon vor 1492 - also der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus - in einer bestimmten Region existiert haben. Archäophyten existieren nämlich definitionsgemäß als entweder direkt, oder indirekt durch den Menschen eingeführte Pflanzen höchstens seit dem Beginn des Ackerbaus und mindestens vor dem Jahre 1492 in einer bestimmten Region. - Man könnte auch sagen, Archäophyten kommen höchstens seit 14.000 bis 12.000 Jahren und mindestens vor dem Jahre 1492 in einer bestimmten Gegend vor. Sehr wichtig ist zudem, dass sich Archäophyten nach ihrer Einschleppung durch den Menschen selbstständig - also unabhängig vom Menschen - in der entsprechend neuen Region ausgebreitet haben.

Oder aber man definiert nur indigene Arten als wirklich einheimische Arten. Als indigene Pflanzen definiert man Pflanzen, die eine bestimmte Region selbstständig - also unabhängig vom Menschen - besiedelt haben, in dieser durchgehend vorkommen und sich selbstständig in dieser Region fortpflanzen. Da indigene Pflanzen eine bestimmte Region selbstständig besiedelt haben, dauerhaft in dieser existieren und sich auch selbstständig in dieser Region vermehren, sind diese bereits so etabliert in dieser Gegend, dass sie sogar notwendig für die Funktionsweise und Biodiversität des entsprechenden Ökosystems sind.

Grüne Grüße

Douka

Diese Informationen stammen aus meinem Biologie-Studium, meinem Geographie-Studium, https://www.biologie-seite.de/Biologie/Arch%C3%A4ophyt [18.Februar 2024]; https://sns.uba.de/umthes/de/concepts/_00030826.html [18.Februar 2024]; https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2022/05/dna-aus-der-jungsteinzeit-herkunft-der-ersten-bauern-der-welt#:~:text=Die%20ersten%20Landwirte%20der%20Geschichte,war%20lange%20Zeit%20ein%20R%C3%A4tsel.&text=Der%20Beginn%20der%20Jungsteinzeit%20vor,der%20Ausbreitung%20des%20Ackerbaus%20gleichgesetzt. [18.Februar 2024]; https://www.biologie-seite.de/Biologie/Indigene_Pflanzen [18.Februar 2024] sowie https://pflegeleichte-zimmerpflanzen.de/lexikon/indigene-pflanzen/ [18.Februar 2024].

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologie-, Geowissenschaften- & Geographie-Studium & Hobby

Welche Bäume darf ich dann in meinem Wald pflanzen, wenn das Bundeswaldgesetz

nur heimische Baumarten vorschreibt. Buche, Eiche, Esche. Erle, Lärche, Fichte... gehen alle

kaputt.

Douka  19.02.2024, 08:35

Grundsätzlich handelt es sich bei Quercus robur (Stiel-Eiche), Quercus petraea (Trauben-Eiche), Rot-Buche (Fagus sylvatica), Fraxinus excelsior (Gewöhnliche Esche) und Alnus glutinosa (Schwarz-Erle) um im Flachland und den Mittelgebirgen Deutschlands einheimische Baumarten.

Die Stiel-Eiche und Trauben-Eiche brauchen viel Licht und werden daher natürlicherweise schnell von der auf sehr vielen Standorten vorkommenden, schattentoleranten Rot-Buche verdrängt. Daher wachsen die Stiel- und Trauben-Eiche von Natur aus auf besonders feuchten und besonders trockenen Standorten, die die Rot-Buche meidet.

Die Rot-Buche wächst - wie bereits gesagt - von Natur aus auf sehr vielen Standorten, wobei sie auf trockenen bis feuchten und schattigen Standorten, die weder besonders trocken, noch besonders feucht sind, zu finden ist.

Die Gewöhnliche Esche und Schwarz-Erle bevorzugen feuchte bis nasse Standorte und treten daher von Natur aus besonders häufig in Gewässernahe auf.

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