Wer kann mir das richtige Schalten mit einer 24 Gang Nabenschaltung erklären?

4 Antworten

Zunächst einmal sollte man parallel schalten, denn sonst gehen die Zahnräder und die Kette schneller kaputt, da diese schräg läuft. Das heißt man sollte vorne nicht das ganz linke Zahnrad nehmen und hinten das ganz rechte. Ansonsten ist das größte Zahnrad vorne und das kleinste hinten zum schnell fahren auf der Ebene und das kleinst vorne und das größte hinten für steile Anstiege geeignet, alles andere dazwischen sollte zu Deiner Kondition und Trittfrequenz passen.

"perfekte Lösung" ? Gänge sind dazu da, das man die anpassen kann. Wenn es beispielsweise leicht Bergauf geht, kannst du den linken auf 2 und rechts etwas "höher" also auf das größere Ritzel schalten (Müsste dann 5-6-7 sein). Wenn es schön berab geht und du schnell fahren willst, kannst du links auf 3 Schalten und rechts auf die kleineren Ritzel.

Die richtigen Gänge gibts einfach nicht. Das hängt von den gegebenheiten, deiner Kraft, deine Rythmus und der Schaltung ab. Der eine fährt lieber mit höhere Drezahl mit geringem iderstand, der andere mit kleiner Drehzahl und großem Widerstand. Beide fahren dann genau gleich schnell.

Du wirst wohl keine Nabenschaltung (Nur ein Kettenblatt vorne und ein Ritzel hinten, dafür am Hinterrad eine mehr oder weniger große Tonne, in der sich ein Planetengetriebe befindet), sondern eine Kettenschaltung, wo die Kette über mehrere Kettenblätter vorne (3 Stück denke ich bei dir) und Ritzel hinten (8 Stück bei dir) gelegt wird und darüber die Übersetzung herstellt.

Bei Kettenschaltungen ist als Erstes immer die Kettenlinie zu beachten. Läuft die Kette zu schräg, deht sie sich schneller und eine überdehnte Kette (deshalb, wenn der Radhändler beim nächsten Check sagt, Kette überdehnt - es gibt dafür ein spezielles Messgerät -, tauschen lassen) macht die Ritzel kaputt und die zu tauschen kann teuer werden.

Damit die Kettenlinie einigermaßen gerade läuft, solltest du nur Gänge fahren, die nahe beieinander liegen, also z.B. Vorne 1 - Hinten 1-4, Vorne 2 - Hinten 3-6, Vorne 3 - Hinten 5-8. Die meisten anderen Gangkombinationen ergeben eh keinen Sinn, von einer total schrägen Kettenlinie bei Gangkombinationen wie Vorne 1 - Hinten 8 abgesehen, hat ein solcher Gang garantiert auch eine Übersetzung, die du irgendwo im Bereich Vorne 2 - Hinten 4 oder 5 wiederfindest.

Wenn du dir mal die Mühe machst, entweder an den drei Kettenblättern vorne und den acht Ritzeln hinten die Zähne zu zählen oder die Datenblätter im Internet suchst, wie viele Zähne oder wie viel Durchmesser (da die Zähne ja gleichgroß sind, kommt das aufs Gleiche raus) die haben und das ins Verhältnis setzt, bekommst du deine Gangübersetzungen. Also du teilst vorne durch hinten, je kleiner die Zahl, desto kleiner die Übersetzung. Eine 1:1, also 1,0, heißt, mit einer Tretumdrehung drehst du das Hinterrad 1x. Manche Mountain- und Trekking-Bikes haben im 1/1-Gang ein Verhältnis kleiner als 1,0, das ist eine Untersetzung, 1x Tretumdrehung, nicht mal 1x Radumdrehung, das ist eine sogenannte Untersetzung und tritt sich superleicht z.B. auf großen Steigungen. Je größer, umso schwerer tritt es sich, aber umso schneller kommst du auch voran.

Und wenn du mal alle 24 Gänge durchrechnest, wirst du sehen, dass sich viele Gänge sehr ähnlich sind und du unter Berücksichtigung der Kettenlinie und der ähnlichen Gänge so um die 12-14 sinnvoll nutzbaren Gänge, siehe meine Beschreibung von weiter oben, hast.

Wenn du häufig Kombinationen wie 1/8 oder 3/1 fähtst, also sehr schräge Kettenlinien, hält deine Kette max. 1000km. Klar, sie wird vermutlich nicht reißen und du kannst noch mehrere 1000km damit weiterfahren, aber das ist die Verschleißgrenze, an der du die Kette tauschen solltest, damit sie dir nicht die Ritzel kaputt macht. Das wäre dann nach ca. weiteren 1000km der Fall, dann sind die Zähne so runtergeschliffen, dass du nicht mehr sauber schalten kannst und alles knarzt und knirscht. Dann wirds teuer. Mit einer sinnvollen Kettenlinie kannst du eine Kette ca. 5000km fahren (bei Brot-und-Butter-Rädern, bei Rennrädern mit teuren Hightech-Ketten bis zu 10x mehr) und bei rechtzeitigem Kettentausch ein Ritzelpaket mit 3-5 Ketten fahren.

Auf einer Nabenschaltung (Rohloff Speedhub 500/14 14-Gang, Shimano Alfine-11 11-Gang, NuVinci Stufenlos) mit 100% gerader Kettenlinie halten solche Brot-und-Butter-Ketten übrigens 25.000-50.000km.

Angsthase1310 
Fragesteller
 09.06.2014, 14:48

Vielen Dank, für die verständliche ausführliche Ausführung, hat mir sehr geholfen!!!

0

Also bei normaler Strecke sollte es links in der Mtte sein und mit rechts ein bisschen variieren. Wenn es stark bergauf bzw. bergab geht würde ich auch das linke dazu nehmen.