Wer bin ich?


16.02.2023, 23:57

Ausserdem bin ich eher Russisch erzogen worden

5 Antworten

Weißt du:

Das, was wir als Nationalität bzw. Nation verstehen, ist ein Produkt der Moderne. Nur etwas mehr als zweihundert Jahre alt. Es ist nichts, was in Stein gemeißelt ist.

Die Frage ist: als was fühlst du dich? Mit welcher Nationalität identifizierst du dich?

Das ist entscheidend. Mein Opa kam aus Belgrad, meine Oma aus einem kleinen ungarischen Kaff und meine andere Oma aus dem ehemaligen Sudeteland (alles jedoch deutsche Minderheiten). Ich habe zu diesen Ländern überhaupt keinen Bezug, denn ich fühle mich deutsch und ich denke deutsch.

Und vor allem: ich habe die deutsche Staatsbürgerschaft. Das ist die einzige Definition, an der wir uns, meines Erachtens, orientieren sollten.

LG

vanOoijen  17.02.2023, 00:15

So etwas ähnliches habe ich ja auch geschrieben - auch zur Herkunft meiner Familie.

Allerdings finde ich Doppelpässe dabei nicht hilfreich.

0

Von der Herkunft her bist Du Südosteuropäer, abgesehen vom deutschen Vater, der Mitteleuropäer ist.

Da Du seitdem Du 7 bist hier lebst und Dein Vater ein Deutscher ist, bist Du ein klassischer Neubürger. Ein Produkt der heutigen Welt.

Und Vermischung und Völkerwanderung gab es immer schon.

Eventuell haben wir bestimmte Eigenschaften und Vorlieben, die epigenetisch bedingt sein könnten.

Ich trage einen niederländischen Nachnahmen, aber niederländisch sprach in unserer Familie niemand mehr und mein UR-UR-UR-Großvater war auch schon Deutscher.

Vermutlich fand die Einwanderung meiner Vorfahren väterlicherseits schon im 17. Jahrhundert statt - als das Mittelhochdeutsch und Niederländisch eh kaum zu unterscheiden war und es eher Fürstentümer anstatt Staaten gab.

Sehen wir es mal so: Du bist ein Mensch wie ich auch und mir hier sehr willkommen.

vanOoijen  17.02.2023, 00:08

P.S. Ich sprach von väterlicherseits. Daher kommt der Name und in Oost-Brabant in den Niederlanden gibt es ein Kasteel (Wasserschloss) dieses Namens.

Aber die Familie meiner Mutter kommt aus Westpreußen, dass schon nach dem ersten Weltkrieg an Polen fiel.

Ostpreußen ist ja viel bekannter.

Also komme ich genetisch aus dem Gebiet der heutigen Niederlande und des heutigen Polens.

Und empfinde mich durch und durch als Deutscher.

Bei Dir ist es nur noch nicht so lange her und etwas vielfältiger.

Usbekistan gehört, glaube ich, zu Asien.

So what?

0

Ich bin in deutschland geboren aufgewachsen hab die deutsche staatsbürgerschaft fühle und denke deutsch. Meine generation ist aber keine deutsche mein opa kam vor 60 jahren nach deutschland. Viele empfinden mich als deutsche aber manche sagen immer sie ist deutsche aber... Oder aber ihre generation ist keine deutsche etc das ist für mich vollkommen okay das wichtigste ist wie ich mich fühle denn wenn ich eine DNA test machen würde würde ich sowieso eine mischung aus komplett verschiedenen ländern sein. Meine eltern haben eine total andere denkweise als ich. Merke: Wir sind nicht woher unsere eltern kommen wir sind was wir fühlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
dummie56  02.05.2023, 09:11

Die meisten Menschen in Europa stammen von was weiss ich woher ab. Der Indigene Europäer wurde Vernichtet, wie alle Indigenen der sogenannten Westlichen Welt. Von diesen "Wanderer". Die erobern immer die Länder der Indigenen. Heute motzt ihr über das Aussehen der Menschen hier, weil es Unterschiedlich ist. Das liegt daran dass hier die ganze Welt lebt und Miteinander vermischt sind. Da gibt keine Einheit mehr, wie z.B Inder, wo man sieht dass sie ein Einheitliches Volk sind.

0

Nach deutschem Recht hast du die deutsche Staatsangehörigkeit. Alles andere ist private Identifikationssache. Kulturell dann am ehesten wohl eine Mischung aus russisch und deutsch.

Du bist das, als was du dich fühlst. Als was fühlen sich deine Eltern?

Die Viertel-Abstammungen deiner Eltern kannst du wohl vergessen - ein griechischer oder ukrainischer Urgrosselternteil ist vollkommen unwichtig, da ist kulturell kaum irgendwas hängen geblieben.

Ich sehe da am ehsten deutsch-tatarisch: beide Volksgruppen wurden von Stalin nach Zentralasien deportiert, deshalb Usbekistan. Das ist leicht zu erklären.

Und wenn du keine Lust hast, irgendwas wegen den Tataren von der Krim, die viele nicht kennen, zu erklären, aber doch was sagen willst, bist du halt ein ganz normaler Russlandeutscher - ob es ganz korrekt ist oder nicht wird so oder so niemand hinterfragen.

DerFrager939 
Fragesteller
 17.02.2023, 00:14

Nach so einer Antwort hab ich gesucht danke dir. Man merkt gleich dass du Ahnung von dem Thema hast

1