Wenn über Verstorbene schlecht geredet wird. Wie reagiert ihr dabei?

9 Antworten

Mein Vater hat meine über alles geliebte Urgroßtante (welche jetzt seit über 10 Jahren tot ist) irgendein Lügenmärchen erfunden und sie praktisch als schlechten Menschen dargestellt.

woher weißt du, dass es gelogen war...?

die meisten Menschen sind keine Engel und man sollte ehrlich sein, egal ob tot oder noch lebendig

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mag es wissenschaftlich fundiert. 📋
Zijenzi 
Fragesteller
 24.07.2021, 22:56

Ich kannte meine Urgroßtante sehr gut. Sie war nie ein schlechter Mensch und selbst meine Mutter und ein paar andere können dies bestätigen. Der ist einfach neidisch weil er nie was von ihr hatte.

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Liebello  24.07.2021, 23:02
@Zijenzi

Menschen sind weder nur gut, noch nur böse

ich persönlich hasse es, wenn man Verstorbene romantisch verklärt...

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Jioscha  24.07.2021, 23:15
@Zijenzi

Ich kannte auch viele sehr gut, trotzdem heißt es nicht, dass alle die gleiche Meinung und Erlebnisse mit diesen Personen haben müssen.
Nur weil einige deine Ansicht bestätigen können, also ggf. auch die gleichen Erfahrungen gehabt haben, kann es genauso sein, dass dein Vater eben eine ganz andere Erfahrung hat.

Mir ist klar, dass du lesen möchtest, dass die Person, die sich negativ äußert, ein unfassbar schlechter Mensch ist und man über Tote gefälligst nichts Schlechtes sagen darf, wenn man sie selbst als herzensgut erlebt hat.

Aber es gibt nunmal nicht nur eine Realität - jeder erlebt eine Person auf seine eigene weise. Ich liebe meinen Mann, viele hassen ihn...
Und ich bin mir sicher, du selbst kennst es auch, einigen gegenüber verhältst du dich liebenswürdig, liebst sie, anderen, die dich vielleicht nerven, auf die Palme bringen etc - die haben negative Erfahrungen mit Dir.

Aber in dem Fall geht es halt dir nur darum, deinen Vater schlecht dastehen zu lassen, weil du eine andere Erfahrung gemacht hast, als er.

Sorry...das ist sehr einseitig. Dein gutes Recht, aber eben sehr beschränkter Horizont.

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Neutral. Einfach weil ich weiß, dass sich die verstorbene Person zu Person A ganz anders verhalten haben kann, als zu Person B.

Herr Meier kann zu seinem Sohn ein wundervoller Vater gewesen sein, weil er ihm als Stammhalter den goldenen Löffel in den Hintern steckte. Aber zu seiner Tochter war er kalt, abweisend, hat sie vielleicht sogar erniedrigt, geschlagen etc.

Daher sehe ich das sehr neutral. Und ich habe auch schon Menschen verloren, an denen ich sehr hing, wie bspw. meinen Großvater. Aber ich weiß, er war nicht einfach und manche hatten extreme Schwierigkeiten mit ihm.
Oder eine gute Freundin...sie war mir Jahre eine fantastische Freundin; aber es gab nicht wenige, die sie verabscheuten und dem auch vor, während und nach der Beerdigung Ausdruck verliehen.

Mir macht das nichts. Es zählt für mich nur, wie sich die Person zu mir verhalten hat. Aber ich glorifiziere auch niemanden.

Eher stößt mir das bspw. in den True Crime Dokus aus Amerika immer eher säuerlich auf, wenn ein Opfer wirklich auf einen imaginären Thron gesetzt wird, es nie irgendeinen Fehler hatte, nur toll, der beste Mensch ever etc.
Das ist unrealistisch.

Und "über Tote redet man nicht schlecht" - sorry...man darf durchaus sagen, wie man jemanden empfunden hat. Meinem zweiten Großvater war ich nie böse, dass er mich nicht mochte und am Ende, als er pflegebedürftig war, versuchte mich zu kaufen...aber ich muss das deswegen nicht verschweigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Depression und (selten) Panikattacken
Liebello  24.07.2021, 23:06
Eher stößt mir das bspw. in den True Crime Dokus aus Amerika immer eher säuerlich auf, wenn ein Opfer wirklich auf einen imaginären Thron gesetzt wird, es nie irgendeinen Fehler hatte, nur toll, der beste Mensch ever etc.
Das ist unrealistisch.
Und "über Tote redet man nicht schlecht" - sorry...man darf durchaus sagen, wie man jemanden empfunden hat. 

sehe ich auch so

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Ich würde ansprechen, dass es mir missfällt.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich habe mich viel mit Körpersprache und Psyche beschäftigt.

Die Person ist tot, über sie lästern oder trauern wird sie nicht zurückholen. Er hatte eben eine andere Meinung zu ihr.

Das sind meistens Angehörige, die nach Testamentseröffnung nicht oder zu wenig berücksichtigt wurden ;-) Die "Leerausgänger" sind die schlimmsten Toteslästerer & Märchenerzähler !

Mein Testament liegt schon beim Notar. Ich sterbe mit einem Lächeln im Gesicht ... Man kann auch nach dem Tod noch stänkern ;-)))

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Zijenzi 
Fragesteller
 24.07.2021, 22:53

In meinem Fall ging es nicht ums erben. Es ging um ne Sache wo er sich vor rund 30 Jahren mal Geld leihen wollte, sie das aber ablehnte. Er hätte sich ja auch einen Mikrokredit nehmen können.

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oppa63  24.07.2021, 23:05
@Zijenzi

Nach 10 Jahren ? Wegen einer Kreditabsage ? Das ist schofelig !

Das zeigt aber, das Deine ehrenwerte Urgroßtante seinen hinterhältigen Charakter schon damals erkannt hat. Vor dieser Frau ziehe ich den Hut !

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Zijenzi 
Fragesteller
 24.07.2021, 23:07
@oppa63

Er hätte ja auch andere Fragen können, aber nach über 10 Jahren sowas zu sagen ist gigantisch. Widersprüchlich ist es auch, da er auf der Beerdigung mit war.

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oppa63  24.07.2021, 23:10
@Zijenzi

...& hat Krokodilstränen (Showeffekt) vergossen.

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