Wenn Asperger Autisten Probleme haben ihre Emotionen zu zeigen, kann es sein, dass sie dann verstärkt ihre Sprache dazu nutzen?
Um das auszugleichen.
Statt ein wutverzerrtes Gesicht: Schimpfwörter.
Statt Flirten mit Blicken: Liebes - und Zuneigungsbekundungen durch Worte.
4 Antworten
Ja das passiert wenn ich mal Emotionen zeige z.b. habe ich ein gelindertes Schmerzempfinden wenn ich meine Hand unter heißes laufendes Wasser halte ziehe ich sie nicht schnell zurück sondern nur langsam oder gar nicht und wiederhole das Wort Schmerz ist sehr oft bei mir so wenn ich Schmerzen empfinde drücke ich das eigentlich immer mit dem wort Schmerz aus
Ich kann da nur von mir reden.
Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich relativ gut über meine Gefühle schreiben (Nicht unbedingt sprechen - Das kommt stark auf mein Gegenüber an) kann. Das behaupte ich jetzt einfach mal. Aber wenn ich z.B traurig, wütend, genervt oder enttäuscht bin, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass ich das auch nach außen hin deutlich mache. Es ist nicht so, als würde ich dann emotionslos dasitzen. Eher ist es so, dass ich meine Gefühle nicht unterdrücken kann und sie mich häufig überrennen. Ich würde also sagen, ich kann sie schon deutlich ausdrücken. Sowas wie "Gefühle verbergen" ist bei mir nicht drin. Ich bin mir ziemlich sicher, meine Gefühle sind sehr leicht zu lesen.
Die Vorstellung, wie jemand mit einem komplett ruhigen Gesicht alle möglichen Schimpfwörter raushaut, ist irgendwie belustigend.
Ja ziemlich belustigend... xD ich fand ja den film über temple grandin so geil...
"Emotionen zeigen" bezieht sich nicht nur auf die non-verbale Kommunikation, sondern auch auf die verbale. Es ist das Gesamtpaket.
Asperger zeigen auf non-verbalen Ebene Emotionen. Ein "Normalo" kann aus der Mimik und Körpersprache sehr wohl die Gefühle eines Aspergers herauslesen (so gut, wie man das halt kann).
Das Problem ist eher, dass Asperger ihre Gefühle nicht verbal ausdrücken (können). Dadurch fressen sie ihre nicht ausgesprochenen Gefühle in sich hinein, was sie belastet. Das sie keine Gefühle haben, ist nur ein Mythos.
Nur als Beispiel: wenn man mehrfach eine Verabredung absagt, ist der andere meist enttäuscht. Ein "Normalo" würde wahrscheinlich irgendwann mal sagen, dass er das blöd findet und er denkt, dass man nichts mit ihm zu tun haben will. Ein Asperger würde das wahrscheinlich nicht machen. Man könnte in dem Moment aus seiner Reaktion zwar auch herauslesen, dass er wütend/enttäuscht ist, aber er würde nicht sagen, wie er das findet.
Um seine Emotionen verbal ausdrücken zu können, muss man sich erst einmal damit befassen. Genau das können Asperger nicht. Aber um die Emotionen im Gesicht zu zeigen, braucht es das nicht. Das machen sie von Natur aus bis zu einem gewissen Maß. Also auch ein Asperger sieht wütend aus, wenn er wütend ist.
Nein. Alexithymie kann eine generelle Gefühlsblindheit bedeuten wo man gar nicht weiß ob sich etwas "gut" oder "schlecht" anfühlt, einfach weil es zu viele Gefühle sind beispielsweise. Oder weil e sich beides anfühlt. Manchmal fühlen sich ja auch für neurotypische Menschen Dinge gut an die sich nicht gut anfühlen sollten. Für Menschen mit Alexithymie ist das durchaus noch verwirrender.
Da ich selber Asperger bin stimme ich dir da leider zu was du dort schreibst. Das Problem ist ich fresse ja alles in mich hinein. Ja ich weiß es ist nicht gut...
Autist*innen können definitiv auch Gefühle verbalisieren. Ich kann es definitiv. Allerdings ist es so, dass viele von uns sich sehr zurückziehen, weil wir NTs nicht verstehen und sie uns nicht wirklich. Das ist eben verunsichernd und verwirrend
"Um seine Emotionen verbal ausdrücken zu können, muss man sich erst einmal damit befassen. Genau das können Asperger nicht"
Was bedeutet dieses Zitat dann, wenn ich dich augenscheinlich ja missverstanden habe?
Gemeint ist das Befassen mit Emotionen, nicht das Ausdrücken von Gefühlen. Gefühle und Emotionen sind nicht dasselbe. Emotionen sind wesentlich komplexer als Gefühle. Mit Gefühlen muss man sich nicht befassen, um sie verbal ausdrücken zu können. Eine Emotion zu erfassen und vollständig verbal auszudrücken, ist was anderes.
Ja deffinitiv sie wollen es oft dne anderen mit teilen vorallem Menschen denen sie vertrauen.
Soweit kann Alexithymie doch nicht gehen. Selbst wenn sie ihre Gefühle nicht benennen können, wissen sie, ob sich etwas gut oder schlecht anfühlt und können dementsprechend handeln.