Frage an die männlichen Asperger-Autisten?
Habt ihr eine Freundin gefunden? Wenn ja, wie habt ihr sie kennengelernt und wie hat es geklappt, dass eine Beziehung draus geworden ist?
Bitte sagt auch wie alt ihr seid und in welchem Alter ihr sie kennengelernt habt.
Ich wünsche mir so sehr eine Beziehung, eine hübsches liebes Mädchen an meiner Seite. Muss man denn dafür immer unter viele Leute. Ich habs so gern lieber ruhig und bin viel lieber allein oder in kleinen Gruppen, aber ich möchte endlich mal geliebt werden und jemanden lieben können. Ich will einfach mal dieses Gefühl von wahrer Liebe spüren.
Ich weis, man sollte nicht krampfhaft suchen, aber ich halt es einfach nicht mehr aus. Ständig sehe ich verliebte Paare, immer wenn ich mal ein Mädchen anschreibe oder mitch treffe, wird nichts draus. Ich bin es einfach so Leid.
Könnt ihr mir vielleicht helfen so unter Aspis. Ich weis ich habe es noch extra schwer aber ich will mich ranhalten und es auch schaffen, eine Freundin zu finden. Es kann doch nicht so schwer sein!
Bin übrigens knapp 18 jetzt. Und ich kann den Spruch "du hast noch Zeit" nicht mehr hören. Ich habs satt.
Ich hab schon Dinge gelernt aus vorherigen Date-Versuchen aber ich weis nur, wie es nicht klappt aber nicht, wie es klappt. Bitte gebt mir gute Tipps ich will doch einfach nur ein Mädchen lieben können und geliebt werden. Scheinbar wollen die nur die Heuchler und Betrüger da draußen, die ehrlichen guten Männer sind viel zu langweilig für sie, hab ich den Eindruck.
Mein Selbstwertgefühl geht immer weiter runter, was meine Chancen weiter verschlechtert, weil das unattraktiv ist. Ein Misserfolg nach dem anderen.
Danke schonmal für eure Antworten...
Liebe Grüße
Eric
3 Antworten
Muss man denn dafür immer unter viele Leute.
Muss man nicht. Online anschreiben und dann zu zweit treffen. Vielleicht gibt es ja extra Seiten für Menschen mit Asperger. Könnte ja was sein.
immer wenn ich mal ein Mädchen anschreibe oder mitch treffe, wird nichts draus.
Dann machst du was falsch. Wie genau gehst du denn vor? Beschreib doch mal detalliert einen Situation wie es lief. Dann findet man die Fehler und du kannst was draus lernen.
Scheinbar wollen die nur die Heuchler und Betrüger da draußen, die ehrlichen guten Männer sind viel zu langweilig für sie, hab ich den Eindruck.
Sehr sehr problematisches Mindset. Da hast du ne riesen Baustelle die dir und deinem Erfolg im Weg stehen.
Du kriegst das auch hin, Eric. Du sitzt nur in der Sackgasse und brauchst ein paar tipps. Dann läuft das auch bei dir. Dazu musst du bloß minimale Lernbereitschaft zeigen und ein wenig an deiner Einstellung zu dem Thema arbeiten.
Danke für deine Schilderung. Das Date wird nicht daran gescheitert sein, dass du anfangs nichts außer hi gesagt hast.
Und die anderen Dates? Erkennst du da irgend ein Muster?
Nur mal so zur Einordung für dich selbst. Du bist in einer guten Situation. Du schaffst es Frauen dich treffen wollen. Den schwierigen Teil hast du damit schon hinter dir. Date mehr und bleib selbstkritisch. Lerne aus deinen Fehlern.
Dein Gejammere ist jedenfalls komplett fehl am platz.
Wenn dein zentrales Problem die Gespräche sind, kannst du mit Gesprächsbausteinen arbeiten. Die Frauen kennen sich ja nicht und du kannst ihnen immer die selben sachen erzählen.
Der Inhalt ist garnicht so wichtig. Wichtiger ist wie du etwas sagst. Lass dir zeit und versuche sie in dein Gespräch mit einzubinden. Merk dir folgendes: Frauen wollen Emotionen, keine Informationen.
Ja genau das ist das Problem bei mir. Ich bin sachlich und wenig emotional. Nur wenn ich verliebt bin, dann bin ich extrem emotional aber nur beim schreiben, in der Realität bin ich dann auch eher verhalten und betone auch nicht so stark. Und naja, bis jetzt hatte ich drei Dates, eins hab ich abgebrochen, weil das Mädchen unerwartet total unattraktiv war und mir von Anfang an klar war "äh ne sorry". Das erste war über die Schule da ist auch eine kurze Beziehung draus geworden auch mit knutschen aber auch nicht mehr. Das Mädchen fand ich aber nicht wirklich attraktiv und es war mehr so ein Test und ich habe mich irgendwie künstlich verliebt, nach 2 Wochen waren die Gefühle weg und ich wollte einfach nur noch weg davon, weil ich konnte damkt nicht umgehen und fühlte mich unglücklich. Ich konnte auch gar nicht verstehe, dass es möglich ist, dass mich mal jemand liebt. Es war so umgewohnt.
Das Problem ist auch, dass ich beim Schreiben super Emotionen ausdrücken kann und sehr mitfühlend sein kann, dann bekommen die Mädchen auch Interesse, ich kann ja auch beim schreiben meine Worte überdenken und korrigieren. Aber im realen bin ich irgendwie ein anderer Mensch, da geht das nicht, obwohl mein inneres Emotionen ausdrücken will, aber sowie ich vor ihr stehe, geht das irgendwie nicht mehr. Es ist ganz komisch. Es ist nur so im direkten Gespräch. Letztens habe icv mich in die Freundin des Freundes verliebt und sie in mich weil wir beim Moped fahren zuzweit Händchen gehalten haben und das hat mich total weggehauen. Eigentlich waren sie getrennt nach 2 Jahren, hatten aber noch nicht ganz abgeschlossen und haben sich wieder gefunden. Es gab heftig Streit und der Schmerz war enorm, weil ich so verliebt in sie war und sie ja auch in mich, weil sie mich immer sehr nett und liebenswürdig findet und sich geborgen fühlt aber die Freundschaft hat sehr gelitten.
Das könnte halt son Punkt sein. Aber du kannst ja schon zwischen einer sachlichen und einer emotionalen Erzählung unterscheiden oder nicht?
Gestern war ich am See. Wir waren schwimmen und haben bier getrunken.
vs.
Gestern waren wir bei glühender Hitze am See und haben uns mit schwimmen und einem kühlen Bier abgekühlt.
Ist dir doch klar welcher Geschichte einer Frau lieber zuhört, ne?
Jetzt musst du dich nurnoch auf nonverbale entsprechend verhalten. Also Lächeln, vielleicht etwa gestikulieren etc.
Alles Dinge die man üben kann.
Ja ok, gutes Beispiel, dann bin ich auch schon relativ emotional, das hab ich in den letzten Jahren gut gelernt. Nur nonverbal geht sehr schwer, da bin ich immer unsicher, wenn mir jemand nicht sagt, was er denkt. Meine eigene Mimik und Gestik passt auch manchmal nicht mit dem Kontext zusammen, das merke ich aber selbst nicht.
Hach, mit knapp 18 machst du dir solche Sorgen und meinst, es sei zu spät?
Ich bin 22. Von 18-25/30 ändert sich einiges. Ich kann nicht näher ins Detail gehen, aber es ändert sich sehr viel. Auszug, Ausbildung/Studium, Job, Interessen, Weltsicht, Verhalten, Bekanntenkreis... das meiste zum besseren. Kurzum, mein 18-jähriges Ich war aus heutiger Sicht ein ziemliches Blödchen.
Dieses Webgedöns mit Tinder, Instagram, Snapchat, YouNow und FickTok, wie der Schlonz auch heißt, geht mir am Allerwertesten vorbei. Fast alles Selbstdarstellung von bildungsfernen Affen, pathetischer, inhaltsleerer Zirkus, digitales Opium, Zeitverplemperei, ohne Diskurs und Materie. Dort findest du eben hauptsächlich aufgetakelte Püppchen.
Nein, ich hatte, habe und werde absehbar keine Beziehung haben. Vor allem wenn es alternatives Spezialinteresse gibt, was einen erfüllt. Ungezwungener Kontakt zum gleichaltrigen Gegengeschlecht ist aber definitiv möglich und für mich der erste, logische Schritt. Früher habe ich die "bessere Häfte" vermisst, weil "alle anderen auch", inzwischen ist es für mich nur noch ein Problem, wenn man sich dafür rechtfertigen muss.
Ich empfehle dir folgende Anlaufstellen, denen ich auch folge:
- Sportgruppe, etwa über die Hochschule oder Vereine.
- Autisten-Selbsthilfe
Darüber hinaus findest du viele recht vernünftige Leute in Kirchen, Chören/Orchestern, Gartenvereinen oder der Veganismusecke, nur als Beispiele. Meist gemischtgeschlechtlich. Keine Ahnung, ob davon für dich etwas wäre.
Deine restlichen Bedürfnisse nach Nähe klingen sehr komplex und danach, als dass sie sich nicht binnen Monaten lösen ließen. Keine Ahnung habe ich, ob nur die Zeit, Therapien oder ein paar Puffbesuche das beheben könnten. Das geht schon etwas in Richtung von diesen Incel-Kaninchenbauten und ist eine Problematik, die ich bei vielen Autisten ein wenig registriert habe: das Bedürfnis nach einer willenlosen, perfekten, formbaren Freundin.
Therapiebar ist da nix. Puffbesuche? Da muß Mann als Aspie aber Glück haben, daß man an eine verständnisvolle Dame gerät...Für ein rein- raus mag es ja noch reichen, aber ich zumindest suche so etwas nicht.
Moin!
Bin Autistin und mein Mann ist auch Autist. Wir haben uns über Freunde mit ca. 20 kennengelernt, waren eine Weile befreundet und haben dann ca. ein Jahr gedatet. Wir sind mittlerweile verheiratet.
Ich denke es ist noch wichtig zu wissen, dass es vermutlich genauso viele Frauen auf dem Autismus- Spektrum gibt wie Männer, weshalb du dich nicht unbedingt verkrampft an die undurchschaubaren Regeln der Normalos halten musst. Gibt genug lustige Mädels da draußen die genauso ticken wie du. :)
Meine Tipps wären:
1. Date die richtigen Leute. Kein Gesicht, keine perfekte Ausführung unserer Kultur oder unseres Schönheitsideals. Jemanden, der deine Gedanken, deine Spezialinteressen und deine Ausrichtung teilt, offen ist und mit deiner Neurodiversität gut umgehen kann. Es ergibt keinen Sinn, sich langfristig zu verstellen. Zuhause musst du du selbst sein können, deine Partnerin auch. :)
2. Such dir passend dazu Freunde über Freunde! Das ist wichtig für Kontakte (Freunde verkuppeln einen häufig auch) und für die Verifikation. Potenzielle Dates die über Freunde vermittelt werden sind sofort einfacher, weil du Vorschuss- Vertrauen bekommst.
3. Öffne dich für dein Gegenüber. Es gibt kein Patentrezept und keine Floskeln, die immer funktionieren. Ich kann recht natürlich flirten, mein Mann so gar nicht. Aber das war eigentlich ziemlich egal. Es geht beim kennenlernen darum, jemanden interessant zu finden und sich interessant zu machen. Das heißt nicht, bestimmte Dinge an sich zu verkaufen, sondern besondere Momente und Interessen zu teilen.
4. Menschen LIEBEN einen, wenn sie sie selbst sein und entspannt sein dürfen. Lass sie kommen, wie sie sind und hab keine Vorurteile und keine besonderen Erwartungen. Sie sind auch wertvoll, wenn sie nicht direkt als Sexualpartner dienen. Wenn du dieses Gefühl vermittelst, wird es wesentlich leichter, jemanden für dich zu gewinnen. :)
Außerdem: Wir sind jetzt beide 30. Wenn ich mich daran erinnere wie es war, 18 zu sein, kann ich dir sagen, dass ich keine Ahnung hatte. Mach dir keinen Druck. Es ist okay, jemanden an seiner Seite haben zu wollen, aber sich Stress zu machen ist leider kontraproduktiv.
Alles Gute!!
Danke danke. Bis jetzt halte ich mein Autismus sein immer geheim ich sag halt immer ich bin eben verrückt. Ich bin ja auch kontaktfreudig und mache viel mit Natur, Tieren und Musik, aber so mit vielen Leuten, Städten oder Parties kann ich nichts schönes verbinden, eher Stress. Und wenn welche eher zu mir passen, dann (tut mir Leid, dass ich so oberflächlich bin) nur irgendwelche Bauernmädels, die nicht wirklich attraktiv sind. Und ja ich möchte ein schlankes oder zumindest normales Mädel mit einem hübschen Gesicht finden, ich will nicht irgendeine, sondern habe auch Ansprüche. Auf Kurven kann ich auch verzichten, schön ist es schon aber es muss eben auch so stimmen, sie soll mich nehmen wie ich bin. Aber wenn ich mich mit einer treffe, bin ich am Anfang immer so emotionslos und weis überhaupt nicht was ich sagen soll. Kontaktfreudig, offen und gesprächig bin ich eigentlich total.
Vom Medienbild verschont sind wir alle nicht. ;) Wenn dich sozusagen der Blitz trifft, dann ist es einfach so. Bleib einfach neugierig auf das, was hinter dem Gesicht ist. Und ja, ich kann auch nicht sagen, dass mir die Optik völlig ist egal ist. Ähnlich ist das mit Stimme und Geruch.
Ich würde den Autismus auch nicht direkt verheimlichen. So wie ich das bis jetzt mitbekommen habe, wird es auch immer salonfähiger, Autist zu sein. Habe nirgendwo in den letzten Jahren negative Reaktionen bekommen, nur Interesse. Ich denke es ist auch ganz gut, ein gutes Mittelmaß beim Auswählen eines Partners oder einer Partnerin zu finden. Mir sind Intellekt und Aussehen auch sehr wichtig gewesen, dafür bin ich beim Geschlecht super offen ect. Und dass man in neuen Situationen erstmal Orientierung braucht und sich noch nicht richtig eingestellt hat ist völlig normal. Ich sage das dann immer vorher und die andere Person hat dann halt die ersten 10 Minuten Redezeit. Das schafft dein potenzielles Date sicher auch. :)
Was und du sagst einfach am Anfang direkt, "ich bin Autist und etwas anders drauf als normal" oder wie machst du das. Weil oft wird man dann gleich in irgendeine Schublade gesteckt...
Sollte ich jetzt einfach immer wieder neue Mädels aus der Umgebung anschreiben und es so lange versuchen, bis es klappt oder wäre das schon krampfhaft. Mit mir selbst bin ich ja eigentlich zufrieden, nur der Fakt, keine Beziehung führen zu können zieht mit nachhaltig runter und versetzt mich in Zweifel und Depressionen.
Tatsächlich ja! Auf der Arbeit und wenn ich neue Leute treffe. Ich gebe mich nicht mit Menschen ab, die mich nicht verstehen. Die verschwenden meine Zeit und ich ihre. In Arbeitssituationen muss ich erklären können, warum ich manchmal Leute nicht höre die direkt vor meine Nase stehen und sprechen. :''D Das ist schon wichtig.
Ich würde gar nicht verkrampft suchen. Aktivitäten, neue Hobbies, neue Leute, einfach Leben, Erfahrungen sammeln. :) Und mach dir klar, worauf du hinaus möchtest: Langfristige oder kurzfristige Beziehung oder einfach nur sexuelle Erfahrungen. Das macht die Suche gleich klarer und einfacher.
Klar will ich endlich auch mal Sex aber ich will auch irgendwann eine Familie gründen, deshalb such ich eher was festes.
Du bist aber auch eine Frau, da kommt eher mal Interesse auf als bei jungen Männern. Da heist es dann eher, das ist ein Freak, halt dich fern von dem.
Würde ich nicht unbedingt so unterschreiben. Natürlich gibt es Unterschiede bei der Wahrnehmung von Männern und Frauen, aber ein großer Teil davon ist auch, wie man sich gibt. Ich kenne genug Männer, die auf dem Spektrum sind (mein Mann ist es ja auch), und die wirken auf mich teilweise so ungefährlich wie andere Frauen. Aber es ist wohl tatsächlich ganz gut, wenn man im Hinterkopf behält, dass Männer Angst davor haben, ausgelacht zu werden, Frauen aber davor, umgebracht zu werden. Frauen müssen sich zwangsläufig sicher fühlen (Männer teilweise ja auch) um sich auf etwas tieferes als bloße Bekanntheit einzulassen.
Trtozdem nochmal eine Frage die mir extrem wichtig ist: Wie wird man im Gespräch emotionaler statt informativer? Mein Problem ist, ich bleibe immer auf Sachebene oder wenn ich versuche, auf Emotionsebene zu gelangen, klingt das immer sehr gestellt. Ich weis, dass Frauen lieber Emotionen als Informationen wollen, aber wie gehe ich damit um. Ich kenne meine Probleme gut und bin verdammt reflektiert, aber ich finde einfach keine Lösungen.
Es gibt einen Unterschied zwischen 'was sage ich, damit Dinge passieren' und 'was bin ich, damit Dinge passieren'. Die Systematik hier ist, dass sie sich wohlfühlt. Du drückst keine Knöpfe mit bestimmten Worten bei ihr, sondern Knöpfe bei dir, damit du eine entsprechende Atmosphäre erzeugst.
Es zu verallgemeinern und zu sagen, Frauen wollen lieber Emotionen als Informationen, ist tatsächlich falsch. Wenn deine Art Verbindungen aufzubauen über das teilen von Informationen geht (wie bei vielen Autisten der Fall), dann solltest du dich mit Mädels treffen, die ebenfalls eine Verbindung über Informationen aufbauen.
Gute Tricks bietet tatsächlich, und das ist lustig, weil es in diesem Fall nichts mit sexuellen Praktiken zu tun hat, die BDSM. Wenn ich mich allgemein mit Menschen treffe, beachte ich bestimmte Grundlagen, egal ob mit Freunden oder meinem Partner. Ganz wichtig und über allem: Consent. Beide Teilnehmer sind mit allem was passiert einverstanden und tauschen sich darüber aus. Es gibt keine Manipulation, keine Methodik, nur Menschen die sich darüber einig sind, was sie miteinander tun möchten (und das kann auch nur für einen Spaziergang im Park gelten.) Dazu musst du dir bewusst sein: Du hast Verantwortung im Bezug auf jede Interaktion, die du mit Menschen eingehst. Ich sage mir in diesem Fall: Ich will geben und erreichen, dass die teilnehmende Person ein gutes Erlebnis hat. Darum geht es. Nicht um Sex oder meine Bedürfnisse, sondern um ein gutes Erlebnis, einen schönen Tag, eine gute Verbindung. Zu dieser Verantwortung gehört auch, dass ich Eventualitäten im Vorfeld abkläre (z.B. zu erfragen, wie er der Person heute geht, was in ihrem Leben los ist, worauf ich mich einstellen kann ect.) und Vorkehrungen treffe (bei guter Laune dauern Treffen vielleicht länger, als wenn die Person gerade viel nebenbei zu erledigen hat.).
Emotionen sind einfach nur Gefühle und die hat man als Autist mehr als genug. So viele, dass sie einen intern überfordern können, weswegen man sie nicht mehr wahrnehmen möchte. Wenn dich der Beginn eines Dates überfordert, weil du noch nicht weißt, wie du richtig in die neue, soziale Situation rutschen sollst, sag ihr einfach: "Hey, ich bin gerade erst angekommen und bin ziemlich aufgeregt. Aber du siehst klasse aus und hast jetzt erstmal zwanzig Minuten, in denen du mir alles erzählen darfst, was gerade so abgeht." Das gibt deinem Date Raum, sich auszubreiten und sich sicher zu fühlen und zeigt Wertschätzung für das, was diesen Menschen mit dem du dich triffst, gerade bewegt. Das Teilen von Sorgen, Ängsten, Freude und Interessen erzeugt Beziehung, nicht das Austauschen von dusseligen Komplimenten.
Definitiv werde ich bei meinem nächsten Treffen nicht irgendwas aus Unruhe heraus erzählen sondern einfach direkt sagen, dass ich total aufgeregt bin und nicht so ganz weis, was ich sagen soll. "Aber es freut mich sehr, dass du da bist, wie gehts dir denn heute?" Oder sowas sollte angemessen sein.
Leider habe ich erst mit Ü50 den Tip bekommen, mich als Asperger (Begriff war mir vorher unbekant) zu testen. Vorher verlief mein Leben (auch beruflich) ziemlich bedrückend, unverstanden, mit nur wenigen Kontakten.
Geändert hat sich seither nichts, aber ich weiß bescheid: Während andere nach einem musikalischen Workshop noch feiern, gehe ich um 21 Uhr zu Bett (allein ;-)
Vorher war ich immer mit einem Glas Wein in der Hand durch die 120 Teilnehmer geirrt auf der vergeblichen Suche nach einem Ansprechpartner/in.
Naja gestern hatte ich ein Date, wir hatten uns über Instagram länger gefolgt und ich hatte sie einfach aus Jux angeschrieben, dann haben wir uns unterhalten über Mopeds, Nummern getauscht und dann noch ein paar Tage über Whatsapp geschrieben und ein Treffen klargemacht auf eine kleine Tour.
Wir beide haben uns gefreut und waren pünktlich da. Aber in dem Moment als ich um die Kurve fuhr und sie sah, wusste ich nicht mehr was ich machen sollte. Ich war so versteift. Ich habe neben ihr angehalten und nur gesagt "Hi", sie auch. Dann haben wir uns 5sek. in die Augen geschaut und nichts gesagt "ich wusste nicht was, hab nix rausbekommen. Und statt zu sagen "schön dass du da bist, hast du einen Plan, wie wir fahren wollen?" hab ich nur gesagt "und fahren wir da gleich weiter oder wie?" Das kam bestimmt sehr schlecht. Dann sind wir gefahren haben mal angehalten und ein zwei Fotos gemacht und uns über die Mopeds unterhalten. Dann sind wir weiter gefahren ich wollte ihr ein Eis am Imbiss anbieten oder eine Bratwurst, dass man sich mal unterhalten kann und kennenlernen kann aber sie hatte abgelehnt. Wir sind also eigentlich nur sinnlos rumgefahren und dann wollte sie wieder heim und später schrieb sie mir, dass das fahren schon gut war aber die Chemie nicht stimmt, um was bezoehungsmäßiges aufzubauen. Es ist auch so, beim schreiben klappt alles perfekt, aber beim treffen bin ich immer so verkrampft, ich weis nicht, worüber ich reden soll und habe immer Angst, langweilig zu sein, weil ich auch nicht so viel spannendes erlebe, worüber ich reden kann, weil ich eben viel allein bin und immer die gleichen Sachen mache. Ich glaube das muss ich erst ändern, damit ich was zu erzählen habe. Ich glaube eine Beziehung setzt soziale Kontakte voraus. Vorher wird es wahrscheinlich nicht klappen. Jedenfalls hab ich mich konzentriert, sie immer anzusehen und aufmerksam zuzuhören, habe nämlich auch oft Konzentrationsprobleme (ADS), das nehme ich aber so hin dafür schmeiß ich mir keine Pillen ein.
Und ich habe aufgepasst, nicht zu viel zu erzählen, weil ich labere gerne und viel und muss ich dann auch bremsen. Aber irgendwie ist es immer das gleiche, ich weis nicht, wie ich mit Mädchem umgehen soll.