Wem kann man eher glauben?
Guten Abend,
ich habe eine Kollegin, mit der ich gern und vertrauensvoll zusammen arbeite, wir verstehen uns auch privat, halten uns den Rücken frei. Es besteht kein sexuelles Interesse, ich bin vergeben. Wir mögen uns aber, die Chemie stimmt.
Eine Bekannte von mir hatte an einer früheren Arbeitsstelle mit ihr zusammen gearbeitet und spuckt Gift und Galle auf meine Kollegin - das wäre eine falsche Schlange, die über alles und jeden lästert, nix für sich behalten kann, psychisch krank sei, schwach und unzufrieden, nicht leidensfähig, was auch immer; kurzum: Sie mag sie nicht und warnt mich immer wieder vor der Kollegin, ihr nix zu erzählen und so weiter.
Diese Bekannte ist selbst eine sehr schwierige Person, zu der ich bewusst nur ganz peripher Kontakt habe. Ich verfolge den Kontakt nicht. Die Bekannte meint alles von mir zu wissen dabei bin ich ganz anders, als sie denkt dass ich wäre. Sie ist ganz nett, aber sie spielt sich immer auf und meint, ich soll bei der Kollegin aufpassen, sie meine es nicht ehrlich und zwar mit keinem. Ich weiß, dass es da früher Differenzen gab, auch von meiner Kollegin selber - die sagt wiederum, meine Bekannte hätte sie jahrelang gemobbt und oft zum Weinen gebracht, spiele Leute gegeneinander aus. Ich kann mir das vorstellen, das haben auch andere von der Bekannten gesagt unabhängig davon: Ausspielen, hetzen, belästigen, diffamieren.
Ich bin aber ein Mensch, der auch mal nachdenkt und weiß ehrlich gesagt nicht, wem ich glauben soll - der Kollegin, mit der ich gut zusammen arbeite (wir lästern auch mal, aber das bleibt nicht aus ... und ich bin nicht halb so "kultiviert", wie meine Bekannte glaubt) oder doch der Bekannten, die mich warnt und so auf Freundschaft macht, obwohl sie für mich keine Freundin ist und bestenfalls eine Bekannte?
Wäre dankbar für einen Rat.
4 Antworten
Im Grunde gibst Du Dir die Antwort schon selbst:
"Die Bekannte meint alles von mir zu wissen dabei bin ich ganz anders, als sie denkt dass ich wäre."
Genau das Selbe macht sie jetzt mit Deiner Kollegin.
Auch über sie meint sie alles zu wissen und sich ein Urteil zu erlauben.
Ich halte mich bewusst von Lästerschwestern fern. Das sind Leute, die von den eigenen Fehlern ablenken indem sie den Fokus auf Andere legen.
Das ging weiter, sie rief heute nochmal an. Als ich ihr auf einen blöden Spruch konterte, dass sie nicht viel von mir weiß und sich gar kein Urteil über mich bilden könne meinte sie nur ... jaaa ... nee, ich kenn dich und weiß, wie du bist - und als ich fragte WIE ich sein solle zählte sie alle Attribute der "Fassade" auf, die ich jahrelang in meinem Mediaberaterjob aufgebaut hatte: Sakko, Anzug, Intellektuell sein, große Autos, autoritäres Verhalten (das sie angeblich bewundere) und doch Freundlichkeit; klassische Musik, Gemeinderat und diesen ganzen Mist, den ich nicht mehr ausgehalten habe. Alles klar. Sie hat mir auch unterstellt, ich würde mich minderwertig fühlen und sei unterschätzt und eigentlich ein grandioser Intellektueller, meine in ihren Augen biedere Freundin sei nicht gut genug für mich (und sie sei viel besser in Wahrheit!! hat sie gesagt), und so weiter, und sofort.
Meine Kollegin hat auch ihre Macken, aber die haben wir alle und gerade diese Bekannte sollte mal gaaanz still sein. Jeder, der sie kennt, ist nicht gut auf sie zu sprechen.
Vermutlich war ich zu gutmütig mit ihr. Die Bekannte ist für mich eine totale Belastung - ich kenne sie seit meiner Schulzeit und sie glaubt ernsthaft, wir seien befreundet, weil ich einer von wenigen war, die ihr damals vorurteilsfrei begegneten (sie stammt aus einer Familie, die keinen guten Ruf hatte - viele wollten von ihr nichts wissen).
Moin rotesand!
Mal schauen, ob ich auch jenseits von Auto-Fragen helfen kann^^
In "meinem" Betrieb ist leider auch hin und wieder Gezicke de Luxe. Dem einen passt die Nase des anderen nicht, der Hans ist aus Sicht von Uwe eine faule Sau, die Telefon-Verkäuferin nimmt immer Kaffee, macht aber nie neuen, Claudia ist manchmal patzig zu Kalle und der Lehrling hat keinen Respekt vor dem Lagermeister.
Alle heulen sich bei mir aus...
Ich bin aber ein Mensch, der auch mal nachdenkt
Das unterschreibe ich gerne!
Menschen sind verschieden. Ob sie zu einander passen, oder nicht, unterschiedliche Typen sind, gegensätzliche Ansichten und manchmal auch religiös anders ticken, sie alle müssen zusammen arbeiten.
Sie verbringen tw. mehr Zeit miteinander als mit ihrer Familie / ihrem Partner zu Hause. Und das manchmal auf engem Raum ...
Für mich einfach nur logisch, dass es ab und an mal blitzt und donnert.
Aufgrund meiner Position im Betrieb komme ich oft mit diesen Dingen in Berührung. Manchmal ist es "Pille-Palle", manchmal durchaus etwas ernstes.
Aber EGAL, was es ist, ich habe schon seit vielen Jahren aufgehört, sofort und bedingungslos zu glauben, was A über B erzählt.
Ich lasse immer beide Stellung nehmen und befrage auch tw. andere Mitarbeiter zu den Vorfällen / Vorwürfen.
Sind es lediglich persönliche Dinge auf der Basis "ich mag den anderen nicht", dann gibt es die Ansage: "Findet eine Lösung oder ICH finde eine!" Das ist die angekündigte gelbe Karte für einen oder beide, je nachdem. Und in den meisten Fällen kommt es zu einer geordneten Aussprache, anschließend geht es dann wieder.
Bei betrieblichen Problemen / Abläufen, bei echten Verstößen usw. muss natürlich nachgeholfen werden.
Der "Zickenkrieg" - und das sind bestimmt 75 % aller Fälle - ist aus meiner Sicht wie gesagt nichts ungewöhnliches und lässt sich nie ganz abstellen.
Wird es zu heftig, spreche ich eine Verwarnung aus. Dieser würde eine Abmahnung folgen, usw.
Mitarbeiter untereinander bilden Grüppchen, da wird getuschelt, gelästert und auch mal gemobbt. In geringem Maße : alles normal und manchmal unvermeidbar.
Manchmal reicht schon eine Kleinigkeit aus, damit eine den / die andere(n) hassen. Ich bin tw. echt von den Socken, wenn sich die Sache irgendwann aufklärt und man dann erfährt, dass nur deswegen die Steppe brannte, weil X ein aufdringliches Parfüm nutzte oder Y in der Kantine gerülpst hat oder Z stets die Bild-Zeitung in den Müll geworfen hat, bevor andere sie gelesen hatten.
Auf solche Sachen muss man erstmal kommen!
Daher, nach der "etwas langen" Einleitung :-) mein Fazit:
Wenn DU mit dieser Kollegin klarkommst, wenn IHR Euch versteht, dann lass andere reden.
Die Streitigkeiten des einen müssen den anderen weder berühren noch etwas angehen.
Wie verschieden Menschen sind, habe ich erst heute morgen wieder erfahren müssen: Ein Mitarbeiter aus dem Lager war etwas blass und wirkte übernächtigt.
"Ja, ´tschuldigung, ich hatte höllischen Durchfall und habe die halbe Nacht im Badezimmer verbracht!" - aber er war dennoch pünktlich hier und hat seine Arbeit gemacht - Hut ab!
Ein andere macht krank, weil seine Katze gestorben ist ...
Und beide Mitarbeiter / Menschen respektiere ich und schätze ihre Arbeit.
Auch wenn der eine den anderen vielleicht als Weichei und Heulsuse bezeichnen würde und der andere den einen als gefühlslosen Macho ohne einen Funken Tierliebe - es sagt NICHT aus, dass diese Vorwürfe tatsächlich berechtigt sind, und dass alle dieser Meinung sind.
Entscheide (genau genommen HAST Du das ja bereits), wie Du zu dieser Kollegin stehst und von welcher Seite Du sie am liebsten betrachten möchtest.
Nur DAS ist wichtig und zählt und bedarf absolut keiner Rechtfertigung, niemandem gegenüber.
Liebe Grüße
(und falls wir uns nicht mehr lesen sollten): ein schönes Wochenende!
Sicher war das Zickenkrieg - meine aktuelle Kollegin muss meiner Bekannten immer Kontra gegeben haben, womit meine Bekannte (die etwas herrisch sein kann) ein Problem hatte: Ihr darf keiner widersprechen. Sie hat mit vielen Leuten Probleme und akzeptiert auch nur wenige. Jeder, der sie kennt, ist nicht gut auf sie zu sprechen.
Mich scheint sie zu mögen. Als ich ihr auf einen blöden Spruch konterte, dass sie in Wahrheit nicht viel von mir weiß und sich gar kein Urteil über mich bilden könne meinte sie nur ... jaaa ... nee, ich kenn dich und weiß, wie du bist - und als ich fragte WIE ich sein solle zählte sie alle Attribute der "Fassade" auf, die ich jahrelang in meinem Mediaberaterjob unfreiwillig leben musste: Sakko, Anzug, Intellektuell sein, große Autos, autoritäres Verhalten (das sie angeblich bewundere) und doch Freundlichkeit; klassische Musik, Theaterabende, Gemeinderat und diesen ganzen Mist, den ich nicht mehr ausgehalten habe. Alles klar. Sie hat mir auch unterstellt, ich würde mich minderwertig fühlen und sei unterschätzt und eigentlich ein grandioser Intellektueller, meine in ihren Augen biedere Freundin sei nicht gut genug für mich (und sie sei viel besser in Wahrheit!! hat sie gesagt), und so weiter, und sofort.
Meiner Kollegin glaube ich ehrlich gesagt mehr - und ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Das kann von schlechten Erfahrungen kommen.
Vielleicht hat deine Bekannte ihr etwas intimes erzählt und Sie hat es jemanden erzählt und der dann wieder einem und immer weiter bis Sie es mitbekommen hat.
Oftmals ist das einmal passiert
Ich würde ihr einfach nur noch Sachen erzählen die jeder wissen darf und nichts mit Meinung
weiß ehrlich gesagt nicht, wem ich glauben soll
Du musst dich auch nicht entscheiden, geh einfach nach deinem Bauchgefühl. Die Zeit wird eh zeigen, wer recht behalten hat.
Ich tendiere knapp zu meiner Kollegin. Auch da meine Bekannte die einzige ist, die mit ihr ein Problem hat. Ich glaube, es ging da auch um Futterneid unter Kolleginnen damals. Meine Bekannte ist wirklich äußerst kompliziert und hat einen, sagen wir, latent zänkischen Charakter. Sie ist nicht schlecht, aber unbeliebt und weiß das auch.
Die Bekannte ist an sich seriös, aber sie hat schon oft bewiesen, unehrlich zu sein und Wahrheiten zu beschönigen. Ich glaube, sie meint die Warnung ehrlich, aber andererseits auch subjektiv.
Gut möglich.
Dennoch würde ich versuchen, mich nicht allzu sehr von beiden Seiten beeinflussen zu lassen. Lass dir deine eigene Meinung bilden. Ich bin mir sicher, du wirst noch früh genug erfahren, wessen Spott "berechtigt" war.
Und wenn nicht, dann ist das auch okay. Dann verstehst du dich eben mit beiden gut.
So doof es klingt: Ich glaube, beide haben auf ihre Weise Recht.
Die Bekannte ist für mich eine totale Belastung - ich kenne sie seit meiner Schulzeit und sie glaubt, wir seien befreundet, weil ich einer von wenigen war, die ihr damals vorurteilsfrei begegneten (sie stammt aus einer Familie, die keinen guten Ruf hatte - viele wollten von ihr nichts wissen; sie sagt selbst, sie hätte Minderwertigkeitsprobleme und sagt einen Satz später, meine Kollegin hätte das).
Ich glaube, beide haben auf ihre Weise Recht.
Ist oft der Fall ja. Beide können sich halt nicht besonders riechen, dass dann oft gegeneinander gepfeffert wird, passiert eben.
Aber ich würde mir da nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen.
Ja, da gab es mal irgendwas - hatte mit dem damaligen Lebensgefährten meiner Bekannten zu tun. Offenbar hatte der eine Krankheit und sie erzählte es meiner jetzigen Kollegin, die es weiter trug.
Meine Kollegin redet gern und sagt selber, sie kann nicht viel für sich behalten, aber mir ist das egal, ich habe keine Geheimnisse bzw. nix, was sie nicht wissen dürfte oder was sie gegen mich verwenden könnte.
Die Bekannte meint, die Kollegin würde bei Dritten bestimmt über mich lästern, weil meine Kollegin es über sie selbst macht - machte sie auch schon, aber offenbar war extremes Mobbing der Grund.