Welpe trotz Arbeit?
Schon seit Ewigkeiten wünsche ich mir einen Hund. Da meine Mutter keinen Hund im Haus haben wollte und ich dieses Jahr in eine eigene Wohnung ziehe, überlege ich mir schon seit ein paar Monaten ob ich mir einen Hund zulegen sollte.
Meine Situation ist folgende:Im September beginne ich eine Ausbildung, arbeite aktuell Vollzeit zur "Überbrückung" da ich nach meinem Abschluss nicht direkt eine Ausbildungsstelle gefunden habe (Ich bin 20, nicht dass jetzt Antworten kommen, ich wäre ja noch ein Kind, weil ich jetzt erst eine Ausbildung anfang). Da ich nicht auf das Geld angewiesen war/bin, habe ich mir schon einiges zusammengespart (unter anderem für einen Hund). Früher oder später muss ich meinen aktuellen Job (aufgrund der Ausbildung) kündigen, davon weiß mein Chef auch. Nun ist die Überlegung ein paar Wochen früher zu kündigen und Resturlaub zu nehmen um sich Vollzeit um einen Welpen kümmern zu können (ich spreche hier von 6-8 Wochen). Das wäre meiner Meinung nach der "perfekte" Zeitpunkt da ich dann viel Zeit für den Kleinen hätte und mich komplett auf die Erziehung und das Hundetraining konzentrieren könnte. ABER: Ab September werde ich eben wieder anfangen müssen zu arbeiten und auch mein Freund arbeitet Vollzeit, wir arbeiten beide ca. zur selben Zeit. Ich könnte den Hund zwar vorher langsam an das Alleinesein gewöhnen aber ich bin mir unsicher ob es letztendlich nicht trotzdem zu lang für ihn wäre... Selbstverständlich würde ich morgens früher aufstehen um mit ihm bevor ich gehe nochmal eine große Runde zu laufen und auch wenn ich nach Hause komme würde ich sofort mit ihm rausgehen. Außerhalb meiner Arbeitszeit würde ich bei dem Hund bleiben und auch am Wochenende schauen, dass ich ihn überall hin mitnehmen kann. Jedoch wäre er eben 4 Tage die Woche ca 8 Std. alleine, freitags kommen wir früher von der Arbeit, da wären es "nur" ca 4-5 Std. alleine.
Ich habe jetzt schon so viele Artikel gelesen und auch persönlich bei Bekannten nachgefragt, die auch Hunde haben/hatten und berufstätig sind. Die einen sagen es ist machbar wenn man den Hund gut genug daran gewöhnt und sich dann zumindest in seiner Freiteit viel Zeit für den Hund nimmt; andere sagen man sollte das dem Hund nicht antun... Ich persönlich bin der Meinung, da ich einen Welpen aus dem Tierheim holen möchte, dass es besser für ihn wäre bei mir zu sein und eine Familie zu haben, als vielleicht sein restliches Leben im Zwinger zu sitzen und dort erstrecht alleine und einsam zu sein...
Würde mich über gut gemeinte Tipps und Erfahrungsberichte sehr freuen. Oder auch ein paar Pro- und Contrapunkte von eurer Seite. Ich bedanke mich schonmal bei allen die mir weiterhelfen können.
Liebe Grüße Ramona
5 Antworten
Hallo,
den Wunsch nach einem Hund kann ich immer sehr gut verstehen.
Aber: Wer Hunde wirklich liebt, der bietet ihnen genau das, was sie brauchen. Und das ist Zeit, dann noch einmal Zeit, dann wieder Zeit und noch einmal Zeit.
Hunde sind hochsoziale Rudeltiere, die ihre Sicherheit, ihr Wohlbefinden und ihr Glück tatsächlich aus dem Zusammensein mit ihrem Rudel ziehen.
Es ist für sie daher gar nicht vorgesehen, alleine zu sein. Ja, anders geht es heutzutage leider nicht, aber länger als 4 - 5 Stunden sollte kein Hund dauerhaft alleine sein müssen.
Eine Vollzeit-Berufstätigkeit bedingt eine Abwesenheit von Zuhause von 9 - 10 Stunden, denn zur Arbeitszeit kommen ja noch die Wegezeiten und die gesetzlich vorgeschriebenen Pausenzeiten hinzu.
Diese Zeit sollte niemand seinem Hund zumuten - das wäre purer Egoismus zu Lasten des Hundes.
(Von einem Welpen spreche ich hier erst mal gar nicht - das geht auch in der verbleibenden Zeit überhaupt nicht).
Und selbst einen erwachsenen Hund muss man oft in monatelangem Training überhaupt an ein Alleinesein gewöhnen, denn durch den Verlust seines bisherigen Zuhauses können auch diese Hunde sehr schnell starke Trennungs- und Verlustängste entwickeln. Das Alleinesein wird dadurch schwer ...
Aber eigentlich gibt es da überhaupt keine Lösung. So lange darf man einen Hund einfach nicht dauerhaft alleine lassen, wenn man ihm ein gutes Zuhause bieten möchte.
@ Ramomona : Dann gehe in deiner freien Zeit zu einem Heim und assistiere dort :
Für den Hund ist es in einer Bude zu eng und muffig ! Dazu einsam für das Tier !
Huhu,
ich glaube da kommt es leider ganz auf den Hund drauf an. Die einen sind vielleicht anhänglicher als andere. Tierheim ist einerseits eine schöne Idee, anderseits weißt du halt nicht was das arme Tier schon alles erlebt hat und für verborgene Ängste hat, die eben auch Zeit und Training erfordern könnten. Vielleicht wäre auch ein älterer Hund am Anfang etwas geeigneter. Denn ein Welpe "kann" halt noch nichts und gerade stubenrein und leidlich ruhig sollte er sein. (Ich weiß nicht wo du wohnst, aber die Nachbarn sind meistens nicht gerade glücklich, wenn den ganzen Tag ein Hund bellt, weil er Frauchen vermisst) Und ich wäre mir an deiner Stelle wirklich zu 10001% sicher, dass ich das mit dem Hund bespaßen neben der Arbeit hinbekomme. Sonst wird es irgendwann sowohl für dich als auch für den Hund unschön.
Generell wirkt es jetzt auf mich so, als hättest du dich intensiv mit der Thematik beschäftigt. Letzlich ist es deine Entscheidung. Es gibt sicher tausende Hund ein DE die den ganzen Tag allein sind. Ob das optimal für den Hund ist...naja, siehe meinen ersten Satz
Auch wenn es Tausende von HUnden sind, es ändert nichts an der Tatsache, dass es Tierquälerei ist.
Nein, es geht nicht. Tut mir leid. Es sei denn , du arbeitest in einem Beruf und hast einen Vorgesetzten , wo ein Hund im Büro möglich ist. Bei einem Welpen geht es schon mal zweimal nicht. Einen Welpen kann man gar nicht alleine lassen und erst recht nicht mit in ein Büro nehmen. Schließlich kannst du von einem jungen Hund nicht erwarten, dass er brav bis zur Mittagspause unter deinem Schreibtisch liegt.
Meine Hunde - nacheinander versteht sich - konnte ich zum Arbeitsplatz mitnehmen. Aber sie waren, als ich sie bekam, alle aus dem schlimmsten Alter raus und entsprechend bereit, auf die Mittagspause zu warten, bis ich Zeit für sie hattte.
Es sei denn, du findest einen guten Hundesitter, der den Hund tagsüber nimmt. Meine Freundin arbeitete halbtags in einer Apotheke und hatte zwei Dackel. Sie hatte für den halben Tag dann eine Hundesitterin. Das muss man aber auch bezahlen.
Das Risiko ist auch nicht klein, dass der Hund sich dann enger an die Hundesitterin anschließt und das eigene Frauchen nur jemand ist, der zwar ganz nett ist, aber den man nicht unbedingt braucht. DAs ist meiner Freundin zwar nicht passiert, aber sie arbeitete auch nur halbtags in der Apotheke.
Einen Welpen kannst du AUF KEINEN FALL länger als erst einmal ein paar Minuten alleine lassen.
Da eignet sich schon eher ein ehemaliger Straßenhund aus dem Tierheim, der es gewohnt ist, auch mal allein zu sein.
Aber wenn du ganztags arbeitest tust du keinem Tier einen Gefallen damit.
8h sind zu lang und 8 Wochen reichen nicht, um einen Welpen stubenrein zu bringen und ans alleine sein zu gewöhnen.
Es sind ja meist viel mehr als 8 STunden. 8 Stunden arbeitet man i.d.R. Aber zur Arbeit muss man hinkommen und auch wieder zurückfahren. Außerdem gibt es gesetzlich bestimmte Pausenzeiten, die noch auf die Arbeitszeit obendrauf kommen. So werden es ganz schnell auch 9 - 10 Stunden, die man von Zuhause weg ist.
Du kannst glauben, dass es in deutschen Tierheimen nicht einen einzigen Welpen gibt, der sein Leben lang im Zwinger sitzt.
Wenn du einen Hund zu dir nimmst und ihn nicht wirklich so hältst, wie er es verdient hätte, dann nimmst du ihm damit die Chance, eine wirklich passende Familie zu finden.
UND im Tierheim sitzen die Hunde nicht einsam und alleine im Zwinger. Sie sind dort zumindest mit Kumpels untergebracht, bekommen menschliche Ansprache, sind zumindest NICHT den größten Teil des Tages völlig alleine und einsam, wie es bei dir der Fall wäre.