Welche Sprache war zuerst da, deutsch oder englich?

6 Antworten

1. die Entwicklung von Sprachen ähnelt (wie die Evolution) einem Baum mit Ästen und Zweigen. Je weiter weg vom Verzweigungspunkt, desto mehr hat sich eine Variante davon weg entwickelt.

2. Englisch und Standarddeutsch (Hochdeutsch)  sind beides westgermanische Sprachen, entstammen aber verschiedenen Untergruppen. Englisch liegt genetisch gesehen näher am Friesischen und Niederdeutschen.
(sog. "Nordseegermanisch")

Standarddeutsch liegt genetisch gesehen näher an süddeutschen Varianten (Alemannisch, Bairisch...), zu diesen gehören auch die deutschen Dialekte in der Schweiz, in Bayern und in Südtirol. Auch Luxemburgisch gehört dazu.
(sog. "Kontinentalwestgermanisch")

Hier sieht man schon eine Komplikation: ein einheitliches Deutsch gab es vor der Einführung des Standarddeutschen noch gar nicht, der Unterschied zwischen Niederdeutsch und Süddeutsch war erheblich (und ist es in den Dialekten heute noch).

Auswanderer aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein fuhren nach Großbritannien und siedelten sich dort an. "Angelsächsisch" war die erste Stufe des Englischen auf der Insel (Angeln aus S-H und Sachsen aus Niedersachsen). Auch Dänisch hat ein paar Aussprachemerkmale, die dem Englischen ähneln (man vergleiche die Aussprache von eng. "cat" und dän. "katten" mit einem Phonem, welches einem ä ähnelt).

Das bekannteste Epos in angelsächsischer Sprache ist der Beowulf, der z.T. auch in Dänemark spielt (und der übrigens im "Herrn der Ringe" von Tolkien in abgewandelter Form auch eine Rolle spielt, Stichwort Theoden und die Riddermark).

3. Die Zweite Lautverschiebung ist ein wichtiger Unterschied zwischen Englisch/Niederdeutsch einerseits und den süddeutschen Dialekten und Standarddeutsch andererseits. (zum Beispiel t > z im Anlaut oder p > pf oder f)
to > zu
piper > Pfeifer

Niederdeutsch sind z.B. die Inschriften in der Altstadt von Hameln/Niedersachsen. Der Rattenfänger wird dort als "Piper" bezeichnet, und die Kinder gingen "to Calvarie bi den Koppen verloren".

4. Auch im Englischen gab es Lautverschiebungen. Der "Tudor Vowel Shift" sorgte u.a. dafür, dass das u in Wörtern wie bus, duck, up, under usw. als a gesprochen wird. In nordenglischen Dialekten (z.B. Yorkshire) wird es aber (wie im Deutschen auch) als u gesprochen (in diesen Wörtern).

5. Die Standardisierung beider Sprachen dauerte eine ganze Weile. Ich würde sagen, man könnte etwa 1750 ansetzen für die "Fertigstellung" von Standarddeutsch (das Buch von Gottsched über die deutsche Sprache entstand 1748) und von Standardenglisch (zu dem Zeitpunkt war auch der Tudor Vowel Shift vollzogen).

DAs moderne Deutsch und Englisch haben sich parallel entwickelt. Im Englischen ist das altdeutsche eine Wurzel unter anderen. Es gab auch piktisch und französisch, etc...

meines Wissens ist das Englische die Sprache der Angeln und Sachsen gewesen....die im Zuge der Völkerwanderung die britischen Inseln bevölkert haben. Die meisten europäischen Sprachen haben eindeutig sogenannte indogermanische Wurzeln....viel Spaß beim weiter forschen...

Englisch gilt der Abstammung nach zu Latein (genauso wie Italienisch, Spanisch, ..), zumindest sind 60% des Vokabulars auf lateinischen Ursprung zurückzuführen.

Allerdings stammte das Altenglische zum großen Teil aus der germanischen Sprache ab, bis heute sind aber 85% des Vokabulars von damals ausgestorben und nur noch die Grundformen vorhanden

Genau genommen ist Englisch also ein Mix aus dem Lateinischen und Germanischen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_englischen_Sprache

Deutsch hingegen stammt vom Indogermanischen ab, zu denen auch Polnisch, Tschechisch etc. gehören. Trotzdem hatte auch Latein hierbei einen sehr großen Einfluss (zumindest in der Variante, die wir heute sprechen).

de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Sprachgeschichte

ABER: Bereits im 17./18. Jahrhundert wurde herausgefunden, daß alle europäischen Sprachen ihren Ursprung in Asien finden - demnach könnte man argumentieren, daß beide Sprachen gleich alt sind - denn alle basieren auf dem gleichen Ursprung.. ;)

napoloni  28.02.2012, 11:29

Ich habe noch nie gehört, dass Englisch zu den lateinischen Sprachen gehört. Englisch ist eine germanische Sprache.

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xuxu81  28.02.2012, 11:37
@napoloni

Der Einfluss von Latein ist so mächtig in der englischen Sprache (wie gesagt, 60% des Vokabulars lassen sich dem lateinischen Wort zuordnen), daß man sie heute oftmals auf den lateinischen Ursprung zurückführt.

Beim Altenglischen hast Du recht, dieser stammt zum Großteil von den Sachsen und anderen germanischen Stämmen ab, nur sind 85% des Vokabulars des Altenglischen ausgestorben und nur noch Grundelemente vorhanden.

So gibt es zwar gelegentlich Wörter/Sätze, die man vergleichen kann.. z.B. "The ship is sinking" und auch die Satzstellung etc. ist häufig identisch, aber beim Vokabular wirst Du mehr Ähnlichkeiten zu den romanischen Sprachen wie italienisch, spanisch und französisch finden.

Also erstmal die Antwort vollständig lesen, bevor Du das Kritisieren anfängst.. :P

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napoloni  28.02.2012, 14:07
@xuxu81

Da steht, dass Englisch der Abstammung nach zu Latein gehöre, und das ist unabhängig des Einflusses romanischer Sprachen falsch.

Mutter, Vater, Bruder, Schwester, Tochter, Sohn, Onkel, Haus, essen, Hunger, denken, Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf, Zwölf, Hundert, Hand, Fuß, Nase, Ohr, Wasser, Feuer, neu, alt, Wind, Sturm, Regen, Schnee, Sonne, Mond, Stern, Schiff......

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earnest  13.04.2023, 09:39
@xuxu81

Bitte dich erst einmal informieren über den (indo-)germanischen Ursprung auch des Englischen.

Bevor du andere Nutzer kritisierst.

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earnest  13.04.2023, 09:40

Die englische Sprache wurzelt NICHT im Lateinischen.

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Jeshua30  13.04.2023, 13:40

Ich glaube er meint das Englisch viele romanische Einflüsse hat, das stimmt.

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Ist das ein Scherz? Über diese Frage gibt es haufenweise Doktorarbeiten. Die Sprache lebt und wandelt sich ständig. Unser heutiges Deutsch ist kaum 50 Jahre alt. Dennoch gibt es im Englischen eine extreme Beeinflussung durch die damaligen Angeln und Sachsen sowie der heutigen Franzosen.