Welche Reitart entspricht am besten der Natur der Pferde?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Western 38%
Dressur 31%
Rennen 19%
Springen 6%
Kutsche (Fahren) 6%

27 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Dressur

Ich stimme für Dressur.

Der Natur des Pferdes entspricht frei in der Steppe grasen im natürlichen Herdenverband.

Aber dann gäbe es keine Pferde mehr. Sie gibt es, weil wir Menschen unsere Freude an ihnen haben. Und wer von uns ein Pferd nutzen will, hat die Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass es trotz dieser Nutzung gesund bleibt. Das sind wir ihnen schuldig dafür, dass sie uns zu Diensten sind. Und dafür sorgen, dass sie gesund bleiben, kann ich nur mit dressurmäßiger Gymnastizierung. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob ich dafür oben sitze, mit Longe und Kappzaum arbeite, mit Knotenhalfter und Bodenarbeitsseil oder mit dem Langzügel.

Also muss jedes Pferd, das kein reines Weidepferd ist, zwingend Dressur machen - nur manche verstehen die Sache mit der Gymnastizierung eben gewaltig falsch und stellen auch dabei noch schlimmes an. Aber dafür kann die Dressur an sich nichts.

Und da Dressur somit die Basis des Springens ist, im Westernsport auch vorkommt (die sagen halt nicht "Dressurreiten" dazu) und auch das Fahrpferd und Rennpferde gymnastiziert werden, was in gewissem Sinne auch Dressur ist, kann man für das andere gar nicht stimmen, wenn man sich ein bisschen mit Pferden auskennt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Natiidja  21.12.2011, 20:37

Seeehr schön ... :) gefällt mir !!!

0
susi55555  23.12.2011, 18:29
@DennisG8

Ich finde Dressur ist Quälerei... So vie die da mit irgendwelchen Lederriemen zugeschnürt werden, wie denen da im Maul gezerrt wird mit den viel zu kurz genommenen Zügeln und so. Mir tun Pferde Leid wenn sie da durch müssen :(

0
Baroque  23.12.2011, 19:52
@susi55555

Moment mal, susi55555, das was Du beschreibst, IST NICHT DRESSURREITEN, hat damit gar nichts zu tun.

Dressureiten kennt eigentlich keine Ausbinder und keine Sperriemen (von wegen "mit irgendwelchen Lederriemen zugeschnürt"). Die Sperrriemen wurden in der englischen Jagdreiterszene erfunden, damit sich die Pferde bei Stürzen über schwierigen Sprüngen nicht mehr den Kiefer brachen (weil natürlich der Reiter dann nicht schnell genug die Hand vom Zügel brachte) und erchossen werden mussten. Dass der heute von so manchem Reiter "missbraucht" wird und sich als "üblich" eingebürgert hat, dafür kann das Dressurreiten nichts. Ich reite ohne, denn ich möchte es sehen, sollte mein Pferd mal protestieren und ich möchte, dass mein Pferd im Unterkiefer locker ist - wie übrigens viele gute Reiter nicht nur bei der Dressur.

"Wie denen da im Maul gezerrt wird mit den viel zu kurz genommenen Zügeln": Das ist auch kein Bestandteil des Dressurreitens, aber schlechte Reiter gibt es überall, auch in allen anderen Disziplinen.

Und Dein Traum von der großen Freiheit erfüllt sich leider nicht. Hätte der Mensch nicht vor siebeneinhalbtausend Jahren (wie man heute annimmt) begonnen, das Pferd für sich zu domestizieren, gäbe es heute definitiv keine Pferde mehr.

Wievielen Pferden zahlst Du denn beispielsweise ihren Unterhalt ohne sie nutzen zu wollen? Der Unterhalt für ein Pferd, das nicht genutzt wird, also keine Reitanlage benötigt, aber trotz der räumlichen Enge aufgrund unserer menschlichen Population und deren Nutzflächen eben seine Wurmkuren, Impfungen, Hufbearbeitungen (weil wir keine abrasiven Steppenböden im richtigen Umfang anbieten können), Zahnbearbeitung (das harte Steppengras würde auch die "abschleifen") ... braucht, kostet in Deutschland monatlich 300 Euro aufwärts. Also geh bitte als gutes Beispiel voran und halte ein paar Pferde unter bestmöglichen Bedingungen trotz der menschlichen Zivilisation. Bitte so viele, dass sich eine Population ohne Inzuchtsrisiken erhalten kann, dann reden wir wieder von der großen Freiheit für alle Pferde.

0

Kommt bestimmt auch auf die Gemütsstimmung des Pferdes an, wenn es gerade 'gut drauf' ist galoppiert es sicherlich gerne, wenn es noch müde ist, läuft es sicherlich lieber. Dieses Seitwertsgehen, ich weiß nicht wie man es nennt, ist jedenfalls unnatürlich.

Punkgirl512  21.12.2011, 22:28

Unnatürlich nicht wirklich. Piaffieren und Passagieren auch nicht. Das machen Hengste meistens - und das Kreuzen der Beine kann man als "Dominanzverhalten" betrachten.

Allerdings hat das SeitwÄrtsgehen einen großen positiven Nebeneffekt: Es bildet viel, für Reiter positive, Muskelpartien.

0
Kutsche (Fahren)

Da das Pferd nicht zum Tragen von Lasten geboren wurde (Mutter Natur hat sich das wohl anders vorgestellt, sonst würde der lange Rückenmuskel anders aussehen) dürfte Reiten wohl komplett wegfallen.

Ein gut gerittenes Dressur oder Westernpferd ist allerdings sicher auch lange gesund und glücklich :-) Damit meine ich jetzt aber definitiv nicht die ganzen Möchtegerns sondern wirklich die Reiter die ihre Pferde wirklich individuell bewegen und trainieren.

gebissloses Wanderreiten

Pferde bewegen sich in Natur sehr viel und suchen auf weiten Strecken ihr Futter, um ein Hindernis machen sie wo immer möglich eher einen Bogen, als direkt darüber zu springen. Rennen ist bei den Fluchttieren nur bei größter Gefahr zum eigenen Schutz angesagt. Western- u. Dressurreiten sind allein den Wünschen und Erfordernissen des ehrgeizigen und profitorientierten Menschen angepasst ebenso wie Kutsche fahren um Lasten zu bewegen oder den Menschen zu amüsieren.

Melle91  21.12.2011, 22:17

DH! :-)

0
Western

Zur Ausbildung eines Pferdes, egal welche Sportart, gehört die Dressur in der Form, dass ein Pferd gymnastiziert wird und damit in die Lage versetzt wird, seinen Körper sehr vielseitig und ohne Not einzusetzen. Wenn das mit den Bewegungen des Reiters dann so abgestimmt wird, dass eine Einheit daraus entsteht, ist das Ziel erreicht. Dies gilt für alle oben aufgeführten Sportarten. Das Schönste für Pferde ist natürlich wenn sie mit ihrem Reiter weite Wege durch Feld und Wald zurücklegen können, dabei das Tempo selbst bestimmen können und später seelisch ausgelastet wieder ihren Stall erreichen. Das Wanderreiten kommt diesem Ziel sehr nahe. Westernreiten kann schon wieder zur Überforderung führen, da das Pferd wie beim Springen, Dressur, Rennen etc. den Anforderungen des Menschen ausgesetzt wird, artgerecht ist das dann nicht mehr.