Blutegeltherapie
Hallo zusammen!
Ich habe gerade Blutegel bestellt. Mein Pferd hat eine Schleimbeutelentzündung am Karpalgelenk, die nicht besser werden will. Eine Frage, die hier die Tage gestellt wurde, hat mich auf die Idee gebracht. Ich habe ein wenig gegoogelt und habe Hoffnung, dass das in dem Fall hilft. Nun meine Frage: Wie versorge ich die Biester außerhalb ihrer Arbeitszeit?? Ein Glas Leitungswasser und rein damit? Oder ist das wie bei Auariumfischen, dass das Wasser nicht einfach aus dem Hahn kommen darf? Lt. Google kann man die (sofern am gleichen "Patienten") auch mehrmals verwenden. Überleben die das? Und muss ich meinem Pferd das Bein rasieren oder saugen die durch das (dünne) Fell? Zudem wird er Morgen wieder eine Antibiotikum-Spritze bekommen. Schadet das den Egeln, wenn die (schätzungsweise) Mittwoch sein Blut essen/trinken?
Über Tipps wäre ich sehr dankbar! Und sorry für die blöden Fragen, aber mit diesen Tieren kenne ich mich überhaupt nicht aus...
LG, TygerLylly
8 Antworten
Leitungswasser solltest du nicht nehmen, das vertragen sie nicht so gut. Du kannst destilliertes Wasser nehmen und in einem bestimmten Verhältnis mit Salz mischen...viel einfacher und preiswerter ist aber stilles Mineralwasser.Dann in das Glas noch einen spitzen Stein. Die Egel häuten sich alle paar Tage, Schleimfäden im Wasser sind also ganz normal, aber zum Häuten brauchen die Tierchen den Stein. Alle paar Tage solltest du auch das Wasser wechseln, wobei ich immer nur einen Teil ausgieße und neues zuschütte. Insgesamt Wasser-Luft zu 2:2, 3:1.Das Glas sollte an einem dunklen, ruhigen und kühlen Ort stehen (Keller).
Zum ansetzen brauchst du nicht unbedingt rasieren, aber du solltest an der richtigen Stelle (und da solltest du dir vllt. Hilfe von einem ausgebildeten Therapeuten holen) anstechen, damit die Egel da beißen, wo du willst.
Bisher sind mir alle Egel nach dem Beißen eingegangen, weil sie sich übergeben haben. Offiziell musst du sie eh töten. Ansonsten möglichst stressfrei halten, Wasser wechseln und abwarten.
Es muss sicher gestellt sein, dass das Tier keine blutverdünnenden Medikamente kriegt, sonst ist die Therapie strickt untersagt. Durch die Medikamente, die das Tier kriegt kann es durchaus vorkommen, dass die Egel nicht beißen oder nicht anständig saugen.
Grundsätzlich solltest du, wenn du keine Ahnung hast, die Therapie nicht selbst machen, sondern dir Hilfe von einem ausgebildeten Therapeuten holen. Auch wenn die Therapie einfach erscheint, steckt doch etwas dahinter und man kann auch bei einer Therapie mit Blutegeln einiges falsch machen.
Bei einer Schleimbeutelentzündung kannst du mit Blutegeln sehr gute Erfolge erzielen :)
Auch niemanden, der grad in der Ausbildung ist und schonmal mit Egeln gearbeitet hat? Du könntest mal bei THP-Schulen anfragen, ob Schüler in deiner Nähe wohnen...das kostet dann auch meist nicht die Welt, weil sie froh sind, zu üben, sie haben aber schon Ahnung von der Materie (genaue Anatomie, Umgang mit Egeln und Anwendung der Therapie etc) :-)
Zu dem Glas sollte man noch sagen, das am besten so ein Marmeladenglas mit sonem Gummiring ist, weil aus einem normal Marmeladenglas können die raus. Die können sich nämlich so dünn machen, das die aus nem Schraubverschluss rauskommen ;)
Am besten geht eins mit Gummi und Schnappverschluss ...aber mit nem normalen Schraubverschluss hatte ich noch nie Probleme, zumal, wenn du sie nicht so lange lagerst sondern sie direkt angesetzt werden sollen. Nur keine Löcher in den Deckel stechen...da kommen sie nämlich raus :)
Gute Antwort, Kati1810. Für weitere Fragen und eventuell die Suche nach einem Therapeuten kann ich nur die ZAUG GmbH (einfach googeln) empfehlen, die haben auf ihrer Seite auch die Möglichkeit, Therapeuten in der Nähe zu suchen und beantworten sehr nett und bemüht alle Fragen. Bei Schleimbeutelentzündungen beim Pferd (und mir selbst) habe ich auch schon gute Erfolge damit gehabt, man sollte allerdings schon wissen, was man tut, angefangen vom genauen Ansatzpunkt bis zur Anzahl der Egel und der Versorgung der Nachblutung (Pfd ca. 3h). Von mehrmaliger Verwendung würde ich dringend abraten, denn es dauert mehrere Wochen, bis sie wieder beißen wollen und sie in der Zeit wirklich sauber zu halten, ist schwer. Die Gefahr von Infektionen, auch beim gleichen Tier ist zu groß. Außerdem sollte man die Behandlung ja mehrmals im Abstand einiger Tage wiederholen, da brauchst du eh neue. (Kann man aber für 1 Krankheit gleich als Sammelbestellung machen, sie einige Tage im Glas zu halten klappt gut und ist schön anzuschauen. Aber Vorsicht, sind Ausbrecherkönige). Viel Erfolg!
In meiner Nähe gibt es nur Heilpraktiker-keine Tierheilpraktiker die das machen-auf der Seite habe ich schon gesucht. War das erste, was Google mir ausgespuckt hat...
Meine Tierärztin unterstützt dieses Vorhaben aber, indem sie bestimmte Medikamente weggelassen wird und ist ganz begeistert von der Idee. Bin ja mal gespannt...;)
Danke für den hilfreichen Kommentar!!
Sehr romantische Vorstellung... - Blutegel werden aus hygienischen Gründen nur 1 x benutzt und dann in einer starken Alkohol-Lösung getötet.
Die Infektionsgefahr macht diese Vorgehensweise notwendig - gewöhnlich werden die Egel auch nur an TÄ, THP... und nicht an Privatpersonen abgegeben.
Man muss sich nämlich damit auskennen, damit die überhaupt saugen - die Haut muss eröffnet werden, also Blut fließen, um den Beißreflex auszulösen und solche Eingriffe sollten nur TÄ vornehmen.
Ich habe gelesen, dass die mehrmals benutzt werden können, sofern es am gleichen Tier ist-wegen der Infektionsgefahr!
"können" ja, "dürfen" nein ...da musst du wissen, was du machst ;)Wenn du sie tötest, dann aber lieber tieffrieren, das ist schonender als Alkohol, weil die Egel ihren Metabolismus langsam runterfahren.Dann in einen Plastikbeutel, "Vorsicht, Medizinischer Abfall" drauf schreiben und in den Hausmüll :)
Wenn es das gleiche Tier ist wäre das okay, aber eigentlich müssten sie ins Gefriefach oder halt mit der Alkohol- Lösung getöted werden. Aber bei meiner Rb wurden die auch mehrmals "benutzt" und da ist nichts passiert. Meine RB ist durch die auch wieder gesund geworden, obwohl die mehrmals "benutzt" wurden!!
Prima - ein Blutegel kostet 1,50 € und für diesen Spottpreis riskieren medizinische Laien eine Sepsis.
Der Blutegel ist nach der Benutzung nicht mehr steril - denn am Pferd sind ebenfalls Keime!!!
Unglaublich! Genau aus diesem Grunde gehören solche Behandlungen in FACHKUNDIGE HÄNDE !!!
PS: Schon das Anritzen der Haut ist ein tierschutzwidriger Eingriff und darf nur von TÄ vorgenommen werden!
1,50 is auch Blödsinn und kein Tier kann überhaupt steril sein...aber Plattschnacker hat natürlich Recht, dass man sich mit der Therapie auskennen sollte, wenn man sie anwendet...nur wäre vllt. ein anderer Ton angemessen gewesen ;)
@Plattschnacker: da es Tiere sind sie nie steril, anritzen der Haut ist höchstens bei gaanz faulen Egeln nötig die noch satt sind.
Zu deiner Information wir hatten eine Therapeutin dabei, die einen Blutegel ich glaub 2 mal angesetzt hat, weil wir keine mehr hatten (können auch 2 gewesen sein)
Die kosten keine 1,50 €, wenn die aus einer guten Egelzucht kommen!! Dann kosten die echt mehr!
Ist völlig unerheblich ob die nun 1,50 oder 6 € kosten - und natürlich kann jeder mit seinem Pferd machen was er will - also spart Euch den TA und macht man schön selbst.
MIR wäre mein Hannoveraner dafür zu schade...
Und mein Ton ist einzig meine Sache, klar? Ich mag z. B. dieses Weichspül-Gelaber gar nicht, beschwere mich auch nicht! Lebt damit, dass es unterschiedliche Menschen gibt - DAS ist Toleranz.
hallo
ich habe bei meinem pferd die blutegeltherapie durchgeführt. du mußt dein pferd gründlich scheren und dann noch mal mit dem rasiermesser nacharbeiten. blutegel mögen butter.reibe die stelle gründlich mit klarem waaer sauber und reibe sie dann mit butter ein.dann habe uch mir eine 5 mm spritze geholt und vorne wo normalerweise die nadel drauf kommt den deckel abgeschnitten. dann die spritze noch mal nach ca. 3 cm geteilt. dann hast du wie ein röhrchen.du mußt nur sehen das es beim zerschneiden keine scharfen kanten gibt. dann habe ich die eine seite mit klebeband zu gemacht .den blutegel da rein gesetzt und dann das röhrchen mit egel auf das bein gesetzt. da röhrchen mit dem blutegel drin dann am bein mit klebeband fest geklebt. dann mußt du etwas warten.dann an einer stelle vorsichtig lösen und schauen, ob der egel gebissen hat. du siehst das wenn er schleimt.dann vorsichtig das röhrchen abmachen und ihn hängen lassen. die egel kannst du in einen eimer mit deckel aufbewahren. luftlöcher in den deckel rein schneiden und den eimer mit normalen wasser halb voll füllen. du mußt täglich das wasser wechseln. die egel die gebissen haben mußt du getrennt setzen. die beissen erst nach einem halben jahr wieder.natürlich kannst du es bei deinem eigenen pferd wieder verwenden. ob antibiotika schadet kann ich nicht so genau sagenich hoffe, ich konnte helfenmein pferd hatte ein elefantenbein und es hat nichts geholfen. in meiner verzweiflung und als letzte lösung kamen die blutegel und das bein ist wieder dünn geworden
Ja, danke!! Erfahrungsberichte sind mir sehr willkommen ;)Ein halbes Jahr???? Ich dachte 3-5 Tage????
nein, min. ein halbes Jahr, kann auch bis zu 2 dauern, je nach Egel und gesaugter Blutmenge ...und an sonsten weißt du ja, wo du fragen kannst :)
Wenn du sie bestellt hast, kommen die ja schon in Flüssigkeit. Nachdem sie dann ihreArbeit am Pferd erledigt haben, sterben sie.
Ich hab mit Blutegeln einen super Efolg bei unserer Bordeauxdogge, die wir in Pflege hatten, erzielt, aber ich habe das eine Therapeutin machen lassen. Wie hier schon erwähnt wurde, beißen die Egel nämlich nicht, wenn sie nicht richtig angelegt werden. Da gibt es also einiges zu beachten. Ich würde noch mal in Deiner näheren Umgebung nach einem Fachmann/-frau schauen, der Dir die Vorgehensweise wenigstens richtig erklären kann, damit Du auch Erfolge erzielst. Viel Glück für Dein Pferd. Die Egelchen können wirklich Großes bei Schleimbeutelentzündung bewirken. Ich bin sehr von den Blutsaugern überzeugt.
Ist nicht gesagt, dass direkt beim ersten Mal alles weg ist, aber man sieht, dass diese Schwellung extrem kleiner wird. Und es tut Deinem Pferd nicht weh. Es blutet nachher zwar noch extrem nach, aber mit einem Druckverband ist das auch schnell wieder erledigt. Viel Glück Euch beiden. Das wird schon und ist echt ne gute, natürliche Sache.
Ich hoffe, hoffe, hoffe!!! Irgendwie scheint ja nichts zu helfen aber was ich bislang gehört habe gefällt mir :)
Ich wollte da jemanden bei haben, der da Ahnung von hat-gibt es in meiner Nähe aber leider nicht...