Welche Positionen gibt es im Wolfsrudel?
Ich kenne nur Alpha,Beta und Omega. Aber es gibt mehr (denke ich)
Welche sind das denn?
Danke <3
2 Antworten
Diese "Positionen" gibt es nur in Rudeln, die man in Gefangenschaft aus vollkommen fremden Wölfen zusammen gewürfelt hat, um ihr Verhalten zu erforschen. Dabei kamen dann so unsinnige Bezeichnungen heraus.
In Europa besteht ein Rudel aus der Mutter, dem Vater und den Jungen. Manchmal unterstützen ein oder zwei Junge aus dem letzten Jahr die Eltern bei der Jagd oder als Babysitter. Aber diese Bezeichnungen wie du sie genannt hast, treffen auf europäische Wölfe nicht zu.
Amerikanische Rudel sind größer. Aber auch dort gibt es keinen Omega Wolf. Das ist eine Erfindung der Forscher, die gefangene Rudel beobachtet haben.
SEHR gute Antwort - nur in einem Punkt möchte ich was dazu sagen. Ich habe mal eine 6-teilige Doku-Serie gesehen, in der ein Verhaltensforscherpaar ein ausgewildertes Rudel im Norden der USA beobachtet. Und da gabs sehr wohl ein Omegatier, das so ein bisschen eine Art Prügelknabe war. In der letzten Folge aber haben sie festgestellt, dass sich dieser Omegawolf emporgearbeitet hatte und sehr wohl zu verteidigen wusste.
Ich fand (und finde), dass es eine echt gute Doku war, weil sie zum größten Teil einfach nur beobachten ließ und eben dokumentiert hat. Wirkllich richtig gut. Von daher würd ich schon sagen, dass es sowas wie einen Omegawolf geben kann, aber nicht zwingend geben muss. Aber in diesem Fall gabs einen Omegawolf, zumindest am Anfang. Später nicht mehr - es wurde auch kein anderer zum Omegawolf.
Gerade der Wolf ist ein hochsoziales sehr individuelles Tier und wenn in so einem Rudel ein Tier ist, dessen Persönlichkeit einfach unterwürfig und/oder ängstlich ist, kann ich mir gut vorstellen, dass dominantere Tiere das als Einladung ansehen. Das ist ja bei Hunden - und auch bei Menschen nicht anders. Ich denke, dass es gerade beim Wolf weniger eine Frage von körperlicher Stärke als von persönlicher Stärke ist. Und wenns 'sogar' beim Menschen auch 'Prügelknaben' gibt. In dem genannten Fall gabs halt einen - der keiner mehr war, als er gelernt hatte, sich zu wehren und selbstbewusster war.
Ach so - das war kein gefangenes Rudel, sondern ein freigelassenes. Das wurde von einem Forscherpaar 'begleitet' - im Sommer. Im Winter fuhren sie heim, um im Frühjahr wieder aufzubrechen. Und sobald sie in Sichtweige waren, aus Entfernung gefilmt. Die Forscher kannten die Tiere ja von klein auf, auch den, der immer alles abkriegte. Die haben sich total gefreut, als sich das Blatt gewendet hat.
Aber egal, ich sabble eh schon wieder zuviel *gesteh*
Ich glaube, ich weiß, welche Doku du meinst. Das Paar hielt die Wölfe in einem riesigen Gehege und lebte in einer Jurte unter ihnen. Man muss aber auch hier bedenken, dass die zusammengestellte Konstellation von Menschen gemacht wurde und Wölfe in Gefangenschaft viel stärker zu Aggressionen neigen.
Nein, in der Dokureihe wurde ein Rudel NACH der Freilassung beobachtet. Wir können da nicht die gleiche meinen. Aber im Grunde ist es unwichtig, ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass das Wichtigste in Rudeln (egal welche, auch beim Menschen) die innere Haltung ist. Man kann die Persönlichkeit doch auch schon bei Hunden in den ersten Tagen erkennen, warum sollte das bei Wölfen anders sein? Und auch ich selbst mache seit vielen Jahren die Erfahrung, dass ich in unserem Rudel (Menschen, Hunde und Katzen) keine Probleme habe, wenn ich gelassen und selbstsicher bin - und mich so fühle. Das kommt bei allen an, ohne dass ich groß rumrede. Sobald ich aber unsicher, nervös, gereizt usw. bin, fangen immer mehr an, am Rad zu drehen. Am Verhalten der anderen kann ich meine innere Haltung erkennen - drum sind sie meine Lehrer.
In Wolfsrudeln vermittel die Erfahrendsten das - die Eltern oder Alphatiere. Auch in Menschenfamilien müssen die Eltern die Alpharolle übernehmen. Das bedeutet ja nicht, dass sie jeden Puhps bestimmen oder die Kinder unterdrücken, sondern nur, dass sie die Verantwortung tragen, weil sie die Erfahrung haben und damit die Richtung vorgeben.
Ich glaube, dass wir hier ein bisschen ein Autoritätsproblem haben, in der Natur sind Hierarchien wichtig. Nur gehts da weniger um Gewalt als um Erfahrung. Die Tricks geben die Alphatiere weiter, aber die Erfahrung wächst mit den Jahren.
Dennoch haben die einzelnen Mitglieder ihre ganz eigene Persönlichkeit und wie es ja sogar unter Geschwistern Fälle gibt, in denen ein Geschwisterkind immer alles abkriegt, so wird es das auch bei Hunden, Wölfen, Löwen, Hyänen usw. geben. Das ist ja kein Regelfall, aber es kommt vor. Und es betrifft nie ein Rudelmitglied mit einer starken und gelassenen Persönlichkeit. Es hat auch längst nicht immer mit Größe zu tun, im Gegenteil, die Kleinsten können mit der nötigen Persönlichkeit den Rest des ganzen Rudels aufmischen.
Ich glaube, dass wir mit dem starren Blick auf Verhaltensregeln von Verhaltensforschern so ein bisschen die Natur des einzelnen Tiers außer Acht lassen. Dabei haben sie eine sehr individuelle Persönlichkeit, jedes Tier ist anders und fühlt sich auch anders. Das kann man an der Haltung erkennen, aber man kann es auch spüren - Blinde können sowas, ohne die Haltung eines Gegenübers zu sehen. Man kann es zumindest beim Menschen auch am Klang seiner Stimme hören (hat nichts mit Lautstärke zu tun), ob jemand gelassen und selbstsicher ist. Es ist Teil der Persönlichkeit und kann auch erlernt werden, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Natürlich bin ich nicht immer selbstsicher/gelassen, aber ich kann das mittlerweile ganz gut hinbekommen - und prompt tritt dann auch um mich herum Ruhe ein.
Und ich glaube, dass das Gespür der inneren Haltung beim Gegenüber in der Tierwelt vielfach besser ausgeprägt ist als bei uns Menschen, die wir uns doch allzu gern von Äußerlichkeiten und Moral ablenken lassen. :)
Sigma gibt es auch, dass sind normalerweise Einzelgänger.
Ja,okay. Das ist eh nicht wichtig,dass es das nicht gibt,weil ich das für ein Buch brauche. Villeicht nehme ich das ja auch,dass die Menschen das Denken und es nicht stimmt