Welche Konsequenzen hat die Aufgabe der 0%-Zins Politik?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
  1. Der Leitzins ist so niedrig, vor allem wegen der Staatsverschuldung von Italien und Griechenland. Sonst droht denen die Pleite. Das war nur eine Folge der unausgeglichenen Handelsbilanzen infolge von Schröders Niedriglohnsektor in Deutschland. Die Italiener könnnen ja wegen dem Euro nicht mehr abwerten.
  2. Ein hoher Leitzins drosselt die Inflation, da dann weniger neues Geld durch Kredite in Umlauf gebracht wird. Eine überhöhte Umlaufgeldmenge heizt immer die Inflation an.
  3. Ein höherer Leitzins bedeutet auch mehr Zinsen für Sparer. Die Konjunktur wird aber aber nicht daduch abgewürgt, sondern durch die teureren Kredite für die Unternehmen und die Staatshaushalte. Das triffte dann derzeit auch noch mit einer Inflation zusammen.

Der Gerd, der keine Ahnung hatte und nur auf die Bertelsmann-Leute gehört hat bei seiner Agenda, hat uns überhaupt erst in diese Lage gebracht. Der Steinmeier aber war sein Steigbügelhalter. LOL!

derGerd123456  11.09.2022, 16:00

Das mit der Umlaufgeldmange ist nicht ganz korrekt. Japan hat seit langem eine Verschuldung von über 200% und kein Inflationsproblem. Dieser Artikel ist ganz nützlich: Der Geldmengenwahn und die Realität - Relevante Ökonomik (relevante-oekonomik.com)

0
Joshua18  11.09.2022, 16:26
@derGerd123456

Interessante Argumente, was nur zeigt, die Zusammenhänge sind wohl komplizierter als man denkt. Aber die gemachten Schlussfolgerungen unterschreibe ich deshalb noch lange nicht! LOL!

0
Etwa auf den Wohnungs- und Arbeitsmarkt wie auch die Staatsverschuldung von Deutschland jetzt im speziellen.

Es wird teurer werden - generell. Die Menschen geben weniger aus und die Wirtschaft wird schwächer.

In wie fern drosselt der Leitzins die Inflation?

Wer erzählt sowas? Der Nullzins hat die Inflation auch nicht angeheizt in den letzten 10 Jahren.

Wird der Leitzins auch einen Einfluss auf die verfügbaren Zinsen des normal-bürgers haben um die Inflation auszugleichen?

Ja, aber nicht so, das die Inflation ausgeglichen wird.

Könnte dies wiederum zu einer Rezession führen, da die Sparquote steigt und die Leute kein Geld mehr in die Wirtschaft investieren?

Ja genauso sehe ich das auch. Es wird z. b. weniger auswärts gegessen oder auch weniger gekauft.

Etwa auf den Wohnungsmarkt

Es werden vom Zeitpunkt der Zinserhöhung an (für Baukredite mit Zinsfestschreibung hat das bereits stattgefunden) werden weniger Immobilien gebaut werden, da ein solches Investment weniger ertragreich sein wird. Gleichzeitig ist von steigenden Mieten in einem mittelmäßigen Rahmne auszugehen.

Einige gehen davon aus, dass damit auch das Ende der Immobilienblase gekommen sein könnte. Ich erwarte eher das Gegenteil, da alternative Investments in Fonds oder Aktien während der Stagflation nicht unbedingt mehr Sinn ergeben.

Arbeitsmarkt

Steigende Arbeitslosigkeit, geringe Lohnerhöhungen und Kürzungen von Leistungen für den Arbeitnehmer sind definitiv zu erwarten.

Staatsverschuldung von Deutschland jetzt im speziellen.

Die Staatsverschuldung wird noch schmerzhafter. Aber die sozialistische Regierung handelt irrational, von daher kann es gut sein, dass weiter Schulden aufgenommen werden.

Insbesondere für Drittstaaten (praktisch ganz Afrika und teile Asiens und Lateinamerikas), deren Schulden in Dollar notiert sind, werden aber vermutlich massive Probleme bekommen, bis hin zur Staatspleite.

In wie fern drosselt der Leitzins die Inflation

Überhaupt nicht wirklich. Die Inflation kam dadurch zu Stande, dass Geld "gedruckt" wurde. So war schlussendlich 2022 viel mehr Geld am Markt, als z.B. 2018. So wird das Geld entwertet. Man sollte also primär aufhören, Geld aus dem Nichts zu generieren und jeden Cent wieder mit Gold absichern.

Wird der Leitzins auch einen Einfluss auf die verfügbaren Zinsen des normal-bürgers haben um die Inflation auszugleichen? Könnte dies wiederum zu einer Rezession führen, da die Sparquote steigt und die Leute kein Geld mehr in die Wirtschaft investieren?

Bestenfalls erleben wir eine schwache Rezession, ich erwarte eher eine lang anhaltende Depression. Die EZB war die letzten Jahre hinweg das Paradebeispiel für behördenübergreifendes Totalversagen und hat die Geldpolitik vollkommen an die Wand gefahren. Da kommt man nicht mehr ungestraft davon. Ich erwarte weiterhin eine hohe Inflation bei einer gewaltigen Rezession. Und dieses Szenario ist für absolut alle grauenvoll!

derGerd123456  11.09.2022, 15:56

Diese Geldmengentheorie ist seit einiger Zeit widerlegt. Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen einer angeblich zu hohen Geldmenge (Schulden) und der Inflation. Die Schweiz und Japan haben die größte Geldmengenausweitung (Japan hat seit langem eine Verschuldung von über 200%) und kaum Inflation. Deutschland, die USA und China haben eine viel höhere Inflation, aber eine viel geringere Geldmengenausweitung. Auch andere Länder, z. B. Frankreich, haben eine deutlich höhere Verschuldung als Deutschland aber weniger Inflation.

Ich empfehle diesen Artikel mit anschaulichen Daten und Diagrammen:

Der Geldmengenwahn und die Realität - Relevante Ökonomik (relevante-oekonomik.com)

Schulden gehören makroökonomisch gesehen zu Gewinnen dazu, das ist triviale Mathematik. (Ökonomische Gesamtrechnung!). Wenn jemand Gewinn macht, muss jemand schulden machen, und anders herum. Wenn Unternehmen und Haushalte unterm Strich sparen, muss jemand anderes Schulden machen. Indem der Staat Schulden aufnimmt, können andere Gewinn machen bzw. sparen. Deshalb haben z. B. die Schweiz und Japan so eine hohe Geldmengenausweitung: Sie sorgen mit dieser dafür, dass Verbraucherpreise nicht zu hoch werden, da es z. B. in Japan viele in prekärer Beschäftigung gibt. Man sieht dies in meinem verlinkten Artikel: Die Verbraucherpreise in Japan und in der Schweiz sind deutlich niedriger als in Deutschland - durch die Geldmengenausweitung.

Vor einigen Jahrzehnten haben in Deutschland Unternehmen nicht so viele Gewinne gemacht bzw. deutlich höhere Steuern gezahlt. Somit musste sich der Staat nicht so verschulden. Gewinne und Schulden hängen zusammen.

Staatsverschuldung ist also kein Problem. Und unsere Regierung ist sicherlich nicht sozialistisch. Wenn Schulden aufnehmen für Dich Sozialismus bedeutet, wäre die Schweiz ein sozialistisches Land. Ist Sie das?

0

Die Nullzinspolitik wurde im Grunde von Draghi eingeführt. Er wollte mit großen Geldmengen den südeuropäischen Ländern helfen. Das hat allerdings nicht funktioniert.

Für uns deutsche Sparer aber heisst das, dass wir keinerlei Zinsen auf unsere Guthaben bekommen. Wir haben dadurch einen Kaufkraftverlust. Unser Gespartes verliert eben an Kaufkraft, ohne dass wir auch nur etwas davon ausgeben, verringert sich unser Geldvermögen.

Wenn der Leitzins angehoben wird, dann verteuern sich die Kredite. Es könnte weniger investiert werden.

Dabei stellt sich mir die Frage, wie das alles früher funktionieren konnte. Kreditzinsen lagen teilweise über 10%. Es wurde investiert und die Sparer bekamen teilweise bis zu 4% Zins auf Sparguthaben. Die Inflation bewegte sich um die 2%.

Liegt das nun am Euro, weil die Länder in denen es den Euro gibt, ihre Währung nicht mehr den wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen können,also auf oder abwerten ?

Wals früher funktioniert hat, müsste doch heute auch noch funktionieren.

Ganz kurz und schmerzlos erklärt. Deutschland geht es dadurch noch sehr gut im europäischen Vergleich. Jedoch gibt es für die Bürger Nachteile. z.B. immer weiter steigende Immobilienpreise etc.