Welche Gründe gäbe es dafür, Englisch in Deutschland zur Amtssprache zu machen?

16 Antworten

Die deutsche Sprache ist Teil unserer Kultur. In ihr sind viele bedeutende Werke der Weltliteratur in ihr verfasst und es wäre darum schade, wenn sie zu Gunsten einer anderen Sprache weichen müsste. Eine zweite Amtssprache stellt logischerweise immer eine Bedrohung für die erste dar. (Sehen Sie sich doch einmal an, wie das Italienische das Französische im Aosta-Tal, das Französische das Deutsche in Luxemburg oder das Deutsche das Rätoromanische in der Schweiz verdrängt!) Zudem muss man eins auch noch in Betracht ziehen: Englisch ist eine äußerst wichtige Sprache und wird wohl auch in Zukunft wichtig sein sein; aber die Bedeutung die es jetzt hat wird es nicht mehr allzu lange behalten können: Die Anzahl der Chinesisch-, Spanisch-, Russisch-, Französisch- und Portugiesischsprecher ist schon riesig und wächst rasant (abgesehen von Chinesisch). Französisch wird von der Anzahl der Sprecher her Englisch in einigen Jahrzehnten überholen und auch Chinesisch könnte von Französisch überholt werden. (https://www.welt.de/politik/ausland/article145742860/Adieu-Englisch-Franzoesisch-wird-neue-Weltsprache.html) Englisch ist also mit großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft keine beständige alleinige Weltsprache mehr.

Clarissant  12.06.2017, 21:46

das Deutsche das Rätoromanische in der Schweiz verdrängt!

Eh was …? Deutsch verdrängt Rätoromanisch nicht. Rätoromanisch ist eine Minderheitsprache, deren Sprecher sich nicht einigen können, welchen Dialekt sie bevorzugen wollen. Die Standardsprache wollen sie aber auch nicht. Diese Konflikte wirken sich nicht positiv auf das Überleben der Sprache aus. 

Rätoromanisch ist übrigens nur eine von drei Sprachen im Kanton Graubünden und eine von vier Sprachen der ganzen Schweiz. Französisch und Italienisch werden auch in der Schweiz gesprochen, sind aber nicht "bedroht" durch das Deutsche. Warum auch? 

Rätoromanisch hatte noch nie besonders viele Sprecher, und Graubünden hat nicht besonders viele Einwohner. Es ist nicht wirklich ein Idealbeispiel, um gegen 2+ Amtssprachen zu argumentieren. 

Eine zweite Amtssprache stellt logischerweise immer eine Bedrohung für die erste dar. 

Überhaupt nicht. Alles eine Frage der Bevorzugung der Sprachen und der regionalen Verteilung. 

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Linguino  14.06.2017, 16:41
@Clarissant

Das Rätoromanische wird sehr wohl vom Deutschen verdrängt! Noch im 8. Jahrhundert umfasste das ganze Sprachgebiet ungefähr das östliche Drittel der Schweiz, mit erheblichen heute deutschsprachigen Gebieten, ganz Liechtenstein, Ostvorarlberg und Teile Tirols. Es wurde langsam vom Deutschen verdrängt. Städtenamen, wie Ragaz, Vaduz, oder Montafon zeugen heute noch von ihrem Romanischen Ursprung.(siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndnerromanisch) Dieser Prozess hält immer noch an. So ist von 1990 bis 2000 die Sprecherzahl des Bündnerromanischen, das ist nämlich der Name des in der Schweiz gesprochenen, rätoromanischen Dialektkontinuums, um ca. 2% gesunken; was insbesondere daher kommt, dass der jeweilige büdnerromanische Dialekt einfach nicht mehr eine regelmäßig gesprochene Sprache für sie ist. Das ist ein ganz klares Beispiel dafür, dass Amtssprachen von anderen Amtssprachen verdrängt werden! Aufgrund der geographischen Lage ist nämlich davon auszugehen, dass jene Sprecher nun das Deutsche bevorzugen, da das Deutsche, sich, im Gegensatz zum Italienischen, in Graubünden erkennbar ausgedehnt hat; das zeigen die Bevölkerungsstatistiken aus den letzten 200 Jahren. (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Kanton_Graub%C3%BCnden#Bev.C3.B6lkerung)

Probleme der Sprachverdrängung gibt es in mehrsprachigen Gesellschaften immer. Allein wenn die Eltern eines Kindes unterschiedliche Muttersprachen sprechen oder zweissprachig sind, aber nur eine Sprechen, kommt es schon oftmals zu einer kleinen Sprachverdrängung.

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Europa will Eins sein, hat aber ein babylonisches Sprachengewirr aus Mitgliedsstaaten.

Amtssprache englisch in der EU und dazu die jeweilige Landessprache wird in einigen ehemaligen franz. Kolonien erfolgreich praktiziert.

Sprache ist politisch in Europa. 1,1 Milliarden Euro kosten Dolmetscher und Übersetzer jährlich dem Steuerzahler in Brüssel/EU.

Englisch hat sich als Weltsprache intern. etabliert, denke nur an den Flugverkehr /Lotsen, das Finanzwesen oder int. Terrorbekämpfung Polizei/Militär.

Wer kein englisch wie ein Muttersprachler spricht wird in folgenden Generationen "abgehängt". Englisch sollte schon im Kindergarten spielerisch gelehrt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Keine. Stell dir die Kosten vor um alle Behördenmitarbeiter in Englisch zu schulen? Und wen interessiert im Ausland, ob ein Gerichtsurteil auf deutsch oder englisch erfolgt??

Bitterkraut  25.05.2017, 13:57

Das wäre die leichteste Übung - aber alle Gesetze, Verordnungen, offiziellen Texte, unmißverständlich übersetzen zu lassen, währe der Wahnsinn...

Wenn man bedenkt, wie viele Anweisungen und Verordungen hierzulande für jede kleine Behörde gelten und ständig verbessert, verschlimmbessert, verändert, erneuert werden...

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turnmami  25.05.2017, 14:00
@Bitterkraut

Ich seh mich schon, jemanden die Rentenberechnung auf Englisch erklären...das verstehen die wenigsten auf Deutsch. 

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Null.

Jedes Land hat seine Landessprache auch als Amtssprache (inkluisve vielleicht auch einiger Minderheiten). Kein Volk, kein Land, würde seine Landessprache zugunsten von Englisch oder einer andere Fremdsprache aufgeben. Da würden Städte brennen.

Von Experte Udavu bestätigt

Wenn Europa politisch mehr zusammenwächst, könnte Englisch in D zweite Amtssprache werden, zumal Englisch in Wissenschaft , Technik , Arbeitswelt und Kultur die internationale Sprache ist.