Welche Festplatte wofür?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Alles was schnell starten soll und oft benötigt wird kommt auf die SSD. Das wären Betriebssystem, regelmäßig genutzte Programme und Spiele.

Weniger oft genutzte Anwendungen und sonstige Dateien auf die HDD.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – selbstständiger Dienstleister und Nerd

Betriebssystem und Spiele bzw. Programme auf die SSD installieren und den Rest wie z.B. Musik, Bilder, Dokumente etc. auf der HDD (also die "normale" Festplatte) lagern. :)

So würdest du beide Festplatten am sinnvollsten benutzen.

TheKotnascher 
Fragesteller
 23.09.2014, 23:59

HDD. genau das war der Begriff :D Dankeschön.

2

Die SSD hat eine erheblich schnellere Zugriffszeit. Auf jeden Fall das Betriebssystem hier installieren.

Sowohl HDDs, als auch SSDs können ohne Vorwarnung ausfallen, allerdings habe ich noch keinen Festplattenausfall unmittelbar miterlebt, allerdings bereits eine SSD nach 3 Jahren "verschlissen" (vollständiger Datenverlust ohne Vorankündigung).

Ich hatte bereits damit gerechnet, dass die SSD irgendwann ausfallen würde und daher die Daten (nicht alles, sondern wirklich nur die Verzeichnisse, die Benutzerdaten und Dokumente enthalten) regelmäßig auf eine externe HDD gesichert. Somit hatte ich nur wenige Tage Arbeit verloren, anstatt mehrere Jahre.

Die SSD war eine der ersten Generation und die Ausfallraten lagen etwa zehnmal so hoch, wie die von konventionellen Festplatten zur selben Zeit. Inzwischen dürften sich die Ausfallraten etwa angeglichen haben. Trotzdem würde ich keinem Laufwerk mehr "trauen" und in jedem Fall auf Nummer sicher gehen. Und als Backup-Laufwerk werde ich wohl immer eine konventionelle, magnetische HDD verwenden.

Als SSD würde ich die Samsung 840 Evo empfehlen. Bei Crucial wurden in Stichproben schon Laufwerke entdeckt,in denen "off-spec-NAND" (also Speicher, der die Spezifikationen nicht einhält und daher extrem billig in der Anschaffung war) verbaut war. Außerdem sind soweit ich weiß Sandforce-Controller verbaut, die nicht sonderlich zuverlässig sind. (Stichwort: "Panic Lock")

TheKotnascher 
Fragesteller
 24.09.2014, 00:28

Sehr gut zu Wissen. Aber darum mach ich mir eher weniger sorgen, da ich mit dem Pc weniger Arbeite, und wenn dann ist das alles erstens nicht soo wichtig, und zweitens wird ja heutzutage fast alles in der cloud gespeichert.

1
NoHumanBeing  24.09.2014, 00:48
@TheKotnascher

Ach ja, noch ein paar (häufig weniger relevante, aber dennoch interessante) Details.

Auf einer HDD kann man Daten häufiger wiederherstellen, als auf einer SSD, da die meisten modernen Betriebssysteme den ATA-Befehl "TRIM" (bzw. "Discard") unterstützen, der bei einer SSD den Inhalt eines Sektors löscht, bei einer HDD hingegen wirkungslos ist. Dadurch werden auf der HDD nur die Metainformationen im Dateisystem gelöscht, die eigentlichen Datenblöcke bleiben jedoch erhalten, was ab und an eine "Rettung" versehentlich gelöschter Daten ermöglicht. Die SSD wird die Datenblöcke jedoch, nach Aufforderung des Betriebssystems, tatsächlich löschen, sodass beim Lesen der Sektoren nur noch Nullen ausgelesen werden und eine Wiederherstellung der Daten unmöglich wird.

Der Grund: SSDs basieren auf Flash-Speicher, der eine Variante des EEPROM-Speichers ist. EEPROM-Zellen können mit den Werten "0" oder "1" beschrieben, oder aber "gelöscht" sein. Im "gelöschten" Zustand ist ihr Wert genau genommen weder "0", noch "1", sondern schlicht nicht definiert. Die meisten Speicherbausteine lesen trotzdem einen definierten Wert, je nach Implementierung eben "0" oder "1", wobei bei SSDs eher "0", bei EEPROM-Speicher im Embedded-Bereich hingegen eher "1" gelesen wird. Hat eine Zelle einen definierten Wert, muss sie zunächst gelöscht werden, bevor ihr ein neuer Wert zugewiesen werden kann. Das kostet Zeit. Die SSD hält deshalb einen gewissen "Pool" an "gelöschten Zellen" vor, sozusagen "auf Vorrat", falls etwas neues geschrieben werden soll. Damit auch bei einer "vollen Platte" immer freie Zellen zur Verfügung stehen ist der Speicher "overprovisioned", das heißt es sind physikalisch mehr Transistoren vorhanden, als am Speicherbaustein nach außen addressierbar sind. Dieses "Overprovisioning" beträgt in der Regel etwa 7 % der nutzbaren Kapazität des Speicherbausteins. Das "Overprovisioning" dient zudem als "Reserve", um Zellen, die durch Verschleiß "ausfallen", "in den Ruhestand schicken zu können", ohne dass nach außen hin sichtbar Speicherbereiche "ausfallen" würden. Erhält eine SSD vom Betriebssystem einen "Discard"-Befehl, kann sie die betroffenen Zellen sofort löschen und als frei markieren, wodurch diese dann gewissermaßen als zusätzliches "dynamisches Overprovisioning" zur Verfügung stehen.

Obwohl der "TRIM"- bzw. "Discard"-Befehl einen Sektor auf einer SSD "löscht", ist er nicht für "sicheres Löschen" gedacht. Mittels forensischer Methoden kann der Inhalt einer "discarded page" unter Umständen wiederherstellbar sein (muss es aber nicht). Gleiches gilt für Sektoren, die aus Sicht des Computers bereits "überschrieben" wurden, tatsächlich aber noch in einer alten Variante im "Overprovisioning" liegen. Auch bei mehrfachem Überschreiben des gesamten Datenbereichs ist nicht notwendigerweise sichergestellt, dass nicht noch alte Daten "im Overprovisioning überlebt haben", da die Reihenfolge, in der Speicherseiten genutzt werden, auf gewissen statistischen Zugriffsmustern beruht und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Seite, in der bereits Daten lagen, erneut genutzt wird, niemals bei 100 % liegen wird. Die einzige Methode, Daten auf einer SSD sicher zu löschen ist daher das Absetzen des "ATA Secure-Erase"-Befehls mittels eines Tools wie "hdparm". Die ATA-Spezifikation verlangt, dass das Absetzen dieses Befehls bewirkt, dass sämtliche Daten im EEPROM-Speicher zuverlässig und unwiederbringlich gelöscht werden, einschließlich aller Daten, die im "Overprovisioning" lagen. Ob die Hersteller der Speicher dieses Verfahren in ihren Modulen jedoch tatsächlich korrekt implementieren, lässt sich kaum nachprüfen. Zumindest "nach außen hin" erscheinen die Module allerdings anschließend "blank" und die Schreibperformance liegt auch wieder bei der eines vollständig neuen Moduls, was darauf hindeutet, dass tatsächlich alle Seiten physikalisch gelöscht wurden.

Wenn man auf seinem System hochsensible Daten speichert (wie ich, da ich im Bereich der IT-Sicherheitsforschung und -Forensik tätig bin), empfehle ich daher, die SSD, ab dem Zeitpunkt der Installation, ausschließlich mit einer sicheren FDE-Software (z. B. LUKS/dm-crypt) vollverschlüsselt zu betreiben, sodass diese niemals Klartext "sieht". Insbesondere bei Einsatz einer SSD bedeutet softwarebasierte FDE (hardwarebasierte FDE in der SSD selbst ist hier nicht sinnvoll, da wir ja dem Laufwerk selbst "misstrauen") jedoch immer eine signifikant erhöhte CPU-Last, da die CPU den Datenstrom von/zu der SSD in Echtzeit ent-/verschlüsseln muss und eine SSD ist in der Lage, in kurzer Zeit sehr viele Daten zu liefern.

Aber wenn Du Deine Daten in der Cloud hast, sind sie wohl nicht sehr sensibel.

0

Windows + Wichtige Games = SSD

Datengrab = HDD

Als SSD würde ich dir eine Crucial MX 100 MX empfehlen. 256GB ≈ 85€.

TheKotnascher 
Fragesteller
 24.09.2014, 00:29

Was muss das muss! :D

1

Windows und die wichtigsten Spiele sollten auf die SSD. Im Gegenzug kannst du Teile der Eigenen Dateien, zum Beispiel Videos, Bilder und Musik, auf die normale Festplatte auslagern.

Empfehlen kann ich dir die Crucial MX100 Reihe. Sehr schnell und du bekommst 500GB schon für 170€.