Welche Angebote kann man zum Lernbereich Kognitive Fähigkeiten und der Freude am Lernen anbieten?

3 Antworten

Ich würde es den kognitiven Fähigkeiten zuordnen. Es geht dabei um Feinmotorik (Linien nachziehen, Hand-Augen-Koordination) und Wahrnehmung (halt erkennen, wo und wie man die Linien nachziehen muss, die Figur halt wahrnehmen). Freude am Lernen wäre ja eher bewusstes Vermitteln von neuem Wissen; das ist hier aber gar nicht gegeben, das Kind lernt ja bewusst nichts Neues (unbewusst verbessert es die Feinmotorik bzw. Hand-Augen-Koordination), sondern führt eine praktische Aufgabe aus. Fragt man das Kind, was es gemacht hat, wird es sagen "gemalt". Seine Malfähigkeiten haben sich aber nicht verbessert, es wird nicht an eine neue Situation interessierter herangehen, also würde ich Freude am Lernen hier ausschließen. 

Zu den kognitiven Fähigkeiten gehören im weitesten Sinne alle Angebote betreffend der Wahrnehmungsbereiche (bzw.: deren Verarbeitung). Zudem alles, was eine eigenständige problemlösende Herangehensweise, ein kreatives Denken und Planen (sowie ein entsprechendes Maß an Aufmerksamkeitsvermögen genau dafür) erfordert. Einzelne Handlungsschritte und Strategien entwickeln, all so etwas...

Und da das kindliche "Lernen" sich ganz grundsätzlich (!) über spielerisches (!) Handeln in Verbindung mit einer positiven Erfahrung (sprich: der Freude am eigenen Tun!) vollzieht, wage ich mal zu bezweifeln, dass allein aus dem einmaligen Verbinden zweier Zeichnungen auf einem Blatt so etwas wie das von dir Gewünschte/Geplante resultiert.

Für mich jedenfalls lässt sich da wenig Spielerisches / Experimentelles erkennen. Zumal auch das Ergebnis (inklusive dem "Lösungsweg", nämlich: dem Nachfahren der Linien) ja schon extrem vorgegeben ist - insofern ist obendrein der Aufforderungscharakter, sich kreativ mit dieser Aufgabe auseinandersetzen zu können (ggf. auch mehr als nur einen Lösungsansatz zu entwickeln) kaum bis gar nicht vorhanden.    

"Wahres Spielen" hingegen ist für Kinder der Weg schlechthin, sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen; das Spiel ist quasi "die Brücke" zwischen der eigenen Innenwelt und der sie umgebenden Außenwelt. Und nur übers Spielen kann sich so etwas wie eine "Integration" dessen (oder anders ausgedrückt: eine Art "Lerneffekt") einstellen. 

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In welchem Rahmen (Praktikum!? Ausbildung!?) beschäftigst du dich denn da mit den Kindern!? Interessant und sinnvoll wäre es ja, sich mit den unterschiedlichen Entwicklungsbereichen eingehender zu beschäftigen, noch bevor man irgendwelche Angebote (dann doch relativ ins Blaue und aufs Geratewohl hinein) ausarbeitet.

Und nochmal speziell zu deiner Frage, was denn dieses besagte Din-A 3-Blatt für eine Aufgabenstellung beinhaltet: Ich würde darin (neben dem feinmotorischen Aspekt sowie der Auge-Hand-Koordination - steht hier bereits) noch am ehesten erkennen, dass es sich um eine Übung zur Raum-Lage-Wahrnehmung/Orientierung handelt; damit streifst du immerhin den Bereich "kognitive Leistung" - sehr viel mehr aber auch nicht....

Ich würde es eher zu kognitiv zuordnen. 

Tipps für Angebote für das kognitive wären Denkspiele wie zB Memory, Rätsel, oder auch Mandala, Vorschulbereitungen, Klatschspiele, Fadenspiele, Sprechreime & Lieder die die Kinder lernen. Zu Freude am Lernen kann ich dir leider nicht viel weiterhelfen :/