Was spricht gegen den teleologischen Gottesbeweis?

7 Antworten

Dagegen spricht die getroffene Voraussetzung, dass die gesamte Natur bzw. Schöpfung ein Ziel verfolgt und damit schon die Existenz eines Gottes impliziert. Daraus wird geschlossen, dass es eine übergeordnete Instanz geben muss (Gott), die das Ziel definiert und verfolgt. Im Falle des teleologischen Gottesbeweises führt das letztlkich zu einem Zirkelschluss, denn ausgehend von der Voraussetzung wird am Ende "bewiesen", dass

Der zweite Grund ist der Begriff "Beweis". Der ganze teleologische Gottesbeweis ist ein rein ontologischer "Beweis", also ein Schluss der auf rein logische Basis gezogen wird, Nun ist es aber so, dass man mit Hilfe der Logik den größten Blödsinn beweisen kann, wenn man die Voraussetzung nur geschickt genug wählt. Ontologische Schlüsse kann man weder beweisen noch widerlegen, weshalb die reine Ontologie niemals zu einem Erkenntnisgewinn führen kann. Das sind Gedankenspiele ohne Bezug zur Realität.

Hallo Leon236!

Meinst du den teleologischen Gottesbeweis?

Der versucht etwas zu beweisen, was von einer unbewiesenen Annahme ausgeht, nämlich daß alles einen Sinn haben muß.

Theologisch etwas zu beweisen macht für mich auch keinen Sinn, da Glauben nicht bewiesen werden kann, da gibt es keine gemeinsame Ebene für.

LG

gufrastella

Sämtliche Beweisversuche gehen von falschen Voraussetzungen aus oder legen beliebig "definierte" Axiome fest, die allesamt im Widerspruch zur Realität stehen oder drauf beruhen, eine abstrakte "Vernunft" zu beschreiben, was letztlich zu Zirkelschlüssen führt. Richard Dawkins hat sich mit diesen Versuchen sehr schön auseinandergesetzt. Ich empfehle daher "Die Schöpfungslüge" und "Der Gotteswahn". Überaus lesenswert.

Lacrimis27  26.04.2021, 19:37

Und was ist Realität? Du verwendest das Wort als sei es klar definierbar und nicht nur in Form von subjektiver Wahrnehmung

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Genitiv67  26.04.2021, 19:40
@Lacrimis27

Realität ist messbar, beobachtbar, analysierbar. Dafür haben wir inzwischen und gegen den erheblichen Widerstand der Kirche die Wissenschaften. Die schaffen Wissen über die Realität, um sie besser zu verstehen, während der Glaube lediglich sagt, wie man die Realität zu verstehen habe und die einzige "Begründung" ist dabei der Wille und die Weisheit Gottes. Das hat einen Informationsgehalt von Null.

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Ich zitiere den letzten Satz einer Erklärung: "Von daher gilt in Bezug auf physiko-theologische Argumente, dass ein wissenschaftlicher Gottesbeweis nicht stattfindet, aber auch die These einer irgendwie absichtsvollen Wahl der Beschaffenheit des Universums wissenschaftlich nicht auszuschließen ist."

Lies mal diese Seite: https://www.theologie-naturwissenschaften.de/startseite/leitartikelarchiv/gottesbeweis

Gott ist in dieser Welt unbeweisbar und schweigt schon immer. Damit sollten sich alle abfinden.

Gegen jeden Gottesbeweis spricht, daß nachher kein Glauben mehr möglich wäre, sondern alle würden wissen, daß Gott existiert, dadurch wäre die Welt überflüssig und könnte beendet werden.