Was spricht dagegen bereits ein Auto zu kaufen und anzumelden?
Ich bin bald (drei Wochen) mit meinem Führerschein fertig. Falls ich wider Erwarten die praktische Prüfung verhauen sollte, wäre ich in zwei Wochen wieder dran.
Weil ich sonst kein Auto hätte und es dringend brauche, meinte mein Fahrlehrer und ein Kontaktmann, der mit mir nach einem guten/günstigen Gebrauchtwagen guckt, mich bereits umzusehen und bei einem guten Deal zuzuschlagen. Ich habe auch einen eigenen Parkplatz zu meiner Mietwohnung und könnte es daher erst mal dort parken, bis ich den Lappen tatsächlich habe. Ich mache das, weil ich die Befürchtung habe, wegen den Feiertagen die Suche und später die Anmeldung ewig in die Länge ziehen zu müssen, worauf ich gerne verzichten kann.
Meine Hauptfrage ist, was dagegen spricht? Und ob ich aktuell ohne Führerschein ein Auto anmelden, versichern etc. kann?
5 Antworten
Also gehen tut das:
Auto anmelden ohne Führerschein - Kfz-Zulassung 2021 (bussgeldkatalog.org)
Du bist dann Fahrzeughalter, darfst aber logischerweise erst mal nicht fahren, dich sehr wohl aber von jemandem damit fahren lassen, bis du deinen eigenen "Lappen" hast. Bei älteren Autos sollte man auch mal eine Probefahrt machen, das kannst du selbst natürlich auch nicht (wobei es sicher auch gut ist, bei einer Probefahrt einen erfahrenen Fahrer, besser einen Hobbyschrauber, noch besser einen KFZ-Mechaniker dabei zu haben, der weiß, wo man nach TÜV-relevanten Roststellen und anderen Schäden und Abnutzungen suchen und wie sich ein Auto anfühlen muss). Also irgendwer (Freunde, Verwandte) macht mit dir die Probefahrt und stellt dir das Auto danach auf den Parkplatz. Alles easy.
Was du nicht darfst, ist ein Auto unangemeldet auf einem öffentlich zugänglichen (also auch nicht befriedeter Privatparkplatz) stehen lassen. Grund: Auf öffentlichen Straßen sowieso nicht, aber auch auf nicht befriedeten Privatparkplätzen, wo man aber eher mal beide Augen zudrückt beim Ordnungsamt. Ein Auto kann ja z.B. auch Öl verlieren und das ist im Zweifelsfall ein Haftpflichtschaden, der sehr teuer werden kann (Erdreich abtragen). In einer Garage ist der Boden in der Regel versiegelt und das Öl kann nicht versickern. Auf einem offenen Stellplatz ist der Boden in der Regel nicht versiegelt. Wo auf öffentlichen Straßen auch noch Unfallfragen dazu kommen und nicht angemeldete Fahrzeuge gnadenlos abgeschleppt werden, drückt man nicht selten auf Stellplätzen mal beide Augen zu, aber selbst da kann es Ärger geben, auch ohne Probleme, mit gleich zweimal.
Jetzt hast du scheinbar Zeitdruck, ein Fahrzeug zu finden und gerade im Moment ist die Nachfrage nach Gebrauchtwagen scheinbar recht groß - oder aber es findet eine künstliche Teuerung getreu dem Motto "Neuwagen gibt es nicht wegen Chipkrise, also verdoppeln wir mal die Preise für alte Gurken" statt, aber keiner kauft die Autos. Auf jeden Fall... im Moment ist es teuer und wenn du einen günstigen Schnapper landen kannst, dann kannst du zuschlagen und musst das Fahrzeug natürlich auch schon anmelden, wenn du eines hast.
In sofern ist die Idee schon mal gar nicht so schlecht, weil du parallel suchen kannst und irgendwann zwischen jetzt und dem großen Tag der Prüfung schon ein Auto auf dem Hof stehen hast, das gut und günstig war.
Nachteil ist natürlich die finanzielle Doppelbelastung, dass du schon an einem toten Kapital zahlst (ein Auto, das nicht fährt, ist sein Geld nicht wert), sowohl die Anschaffung wie auch die laufenden Kosten (Steuer, Versicherung), während du noch am Führerschein bezahlst. Aber wenn du das stemmen kannst und den Zeitdruck hast, ist das sicherlich der schnellste und schmerzfreieste Weg, zumal du so Zeit zum Suchen hast und nicht das erstbeste zum überhöhten Preis nehmen musst. Plus die Motivation, so schnell wie möglich im eigenen Auto sitzen zu können.
Viel Erfolg beim restlichen Führerschein und der Suche nach den eigenen vier Rädern.
Das ist ein Privatparkplatz, ggf. zwar auch befriedet (wenn man nur mit einem Schlüssel rein kommt) aber offen. Heißt angemeldet mit Versicherung sowieso kein Thema, aber abgemeldet eher so in der Kategorie "Wo kein Kläger, da kein Richter", da es im Zweifel (Ölverlust mit Bodenschaden - der Boden dürfte nicht versiegelt sein) mächtig Ärger geben kann. Abemeldete Autos gehören in Garagen mit versiegeltem Boden.
Du kannst auch ohne Führerschein ein Auto kaufen und anmelden, solange du bereits 18 bist. Wenn die Kiste angemeldet ist, kannst du die auch bis zum Ende aller Tage und zum ablaufen des TÜV auf deinem Parkplatz stehen lassen und jeden Tag streicheln.
Kannst du machen.
Gerade in der jetzigen (Corona)Situation und wenn man nicht weiß, wie die Ämter geöffnet haben und wie lange man auf einen Termin warten muss, wäre das vielleicht sogar sinnvoll.
Zum Anmelden eines Autos brauchst du keinen Führerschein.
Ich hatte mein erstes Auto auch schon 3 Monate vorher. Auch zugelassen, weil ich dadurch schon nach 7 Monaten in der Versicherung runtergestuft wurde.
Von der Überlegung nicht schlecht. Das motiviert noch mehr den Lappen zu kriegen.
Was dagegen spricht ist das Geld: Zusätzlich zu den Kosten für den Lappen (Karte), kommen noch Kosten für PKW, An/Ummeldung, Steuern, Versicherung, Nebenkosten, Sprit, denn der Wagen muss ja noch zu dir auf den Parkplatz kommen.
Einfach eine alte Mühle kaufen reicht nicht.
Ja, die Kosten habe ich sowieso und bereits angespart. Ob vor der Prüfung oder danach (mit verbundener Wartezeit) würde finanziell keinen Unterschied machen. Habe 2000 ungefähr ans Auto gedacht und noch mal 1000 für den Rest. Denke, das sollte reichen?
Wenn das mit den Kosten so kalkuliert ist, dann spricht weiter nichts dagegen.
Eine Empfehlung noch, dein erstes Auto solltest du bei einem renommierten Gebrauchthändler kaufen. Da hast du eine gewisse Mehrsicherheit, und nicht gleich Probleme.
Ich hatte meinen letzten Gebrauchtwagen (Jahreswagen Junge-Sterne) bei einem Mercedeshändler im Allgäu, gekauft das war vor 10 Jahren. Und läuft, und läuft, und läuft. Bei Abholung war er mit Überführungskennzeichen versehen und bis zur nächsten Tankstelle betankt. Nur noch bezahlen, überführen und ummelden.
Sehr guter Service.
Bei 2000 Euro musst du natürlich schon aufpassen, dass du nicht "Stahlfreien Edelrost" bzw. ein Auto mit "kleinen Blechstellen am Rost" bekommst. Aber auch für 2000 lassen sich einige gute Autos für die nächsten Jahre kaufen. Im Moment etwas schwieriger, weil der Gebrauchtmarkt im Eimer ist (vom chipkrisengebeutelten Neuwagenmarkt mit runtergezogen), aber möglich. 1000 für den Rest (Steuern, Versicherung, ich vermute auch letzte Fahrstunden und Prüfung) müsste auch hinkommen.
Danke. Was meinst du mit befriedeten Privatparkplatz? Ich wohne in einer Mietwohnung und mir steht ein Parkplatz hinterm Hof, erreichbar über eine Grundstückseinfahrt (meines Hauses) zu. Der ist auch im Mietvertrag enthalten, aber im Freien. Die Kosten habe ich einkalkuliert, habe ich entweder vor oder nach der Prüfung sowieso.