Was sind die Nachteile der Erfindung des Buchdrucks?

11 Antworten

Diese erzstupiden Vorteil-Nachteil-Fragen tauchen hier immer wider auf. Lehrer scheinen sie demnach gern zu stellen.

Der Nachteil dieser Aufgaben für die Schüler ist, daß sie dabei zur Dummheit angeleitet werden. Es wird nämlich nie mitgefragt, für wen eine Sache die evtl. herauszufindenden Vor- oder Nachteile hat. Stattdessen wird so getan, als seien Vorteile und Nachteile objektiv feststehende Eigenschaften einer Sache, die man ganz "neutral" feststellen könne, ohne daß davon irgendjemand betroffen und andere nicht betroffen wären. So wird den Schülern beigebracht, an eine "alternativlose" Realität zu glauben.

"Die" Nachteile irgendwelcher Sachen, auch der Erfindung des Buchdrucks, gibt es nicht. Aber es gibt sie nicht deshalb nicht, weil der Buchdruck keine Nachteile hätte, sondern deshalb, weil es vom Standpunkt des Betrachters abhängt, was man als Nachteil bewertet oder nicht. 

Kubamax hat es in seiner Antwort richtig gemacht und dazugesagt, daß der Nachteil, den er nennt, ein Nachteil für jemanden ist: "Nachteile ergaben sich für die Feudalherrschaft".

Ich füge hinzu:

  • Nachteile ergaben sich für den Klerus der Röm.-Kath. Kirche, dem das Monopol über die Verkündigung der Bibel und der christlichen Glaubenslehre verlorenging.
  • Vorteile ergaben sich für diejenigen Menschen in der arbeitenden Bevölkerung, die etwas nützliches lernen wollten. Durch das Rechenbuch von Adam Ries z.B. konnten sich viele Menschen im Selbstunterricht das Rechnen beibringen. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Ries

Die Nachteile bei der Erfindung des Buchdrucks waren, daß zu Beginn, jeder zum Drucker laufen konnte um seine Pamphlete zu veröffentlichen.

Weil noch sehr wenige Menschen lesen konnten, wurden auch noch ziemlich deftige Karikaturen hinzugefügt, sodaß auch wirklich jeder kapierte was gemeint ist.  

Martin Luther zB. nutzte diese "neuen Medien" um den Papst und den  gesamten Klerus anzugreifen und zu verteufeln, mit einer Fäkalsprache, die heutzutage auch in den Internetforen praktiziert wird. 

Von politischen Zusammenhängen war in diesen "Druckwerken" wenig zu lesen, sonder nur Hetze gegen Verantwortliche, das natürlich unweigerlich zu Krieg führte. 

Der Buchdruck und der 30 jährige Krieg gehören also zusammen. 

Zu den allerersten Drucken überhaupt gehörten antisemitische Pamphlete. Es wurden vor allem Ritualmordlegenden verbreitet (z.B. 1474 in einer weit verbreiteten Schrift die Legende vom angeblichen Ritualmord an Simon von Trient), was zu Progromen an Juden führte.

Es kostete auch viel Zeit das die die Form für die Lettern und die Lettern selber erst einmal hergestellt werden mussten. Das war natürlich nicht nur Zeitaufwendig, die Materialien waren auch sehr teuer und nicht leicht zu beschaffen. Zu erst wurde alles mit Holz gemacht. Das heißt das Holz musste erst einmal zurecht geschnitzt werden. Doch das hielt nicht sehr lange da sich das Holz nach einiger Zeit aufweicht und unbrauchbar wird. Der Buchdruck wurde deswegen kurze Zeit eingestellt bis man eine neue Lösung gefunden hatte.
Ich hoffe ich konnte helfen

(Ich weiß das alles von meiner Geschichtslehrerin.(bin 13))

Nachteile gab es nur für bestimmte Gruppen und aus bestimmter Sicht.

Die Gruppen, die ein Informationsmonopol und Herrschaftwissen einbüßten sahen darin einen Nachteil.

Dass der Buchdruck half, die neuen reformatorischen Gedanken zu verbreiten, war ein Nachteil für alle, denen mehr an Glaubenseinheit als an Reform lag.

Einen Nachteil gab es auch für alle die Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, wenn sie an ihrem neuen Glauben festhalten wollten.

Ein weiterer Nachteil waren die Religionskriege, die eine mittelfristige Folge der Glaubensspaltung waren. 

All das findet sich natürlich im Internet, nur nicht direkt im Artikel Buchdruck.