Was sagt die Quantenphysik gegen den Determinismus?

3 Antworten

Quantenphysik ist inherent nicht deterministisch. Es gibt nach derzeitigem wissen keine möglichkeit vorher zu sagen welcher quantenzustand sich aus einem überlagerten quantenzustand einstellt.

Als beispiel können wir den spin nehmen: wir können für ein einzelnes teilchen von dem wir den spin messen nicht vorher sagen was das genaue ergebniuss ist. Wir können nur sagen: 50% aller teilchen die wir messen haben das eine ergebnis. und 50% haben das andere.

Einzige ausnahme sind verschränkte teilchen. Da kann man durch die messung an einem teilchen informationen über das andere teilchen erlangen.

Dennoch denke ich nicht das es einen Makro Determinismus wirklich wiederlegt.

Der grund dafür ist etwas das ich Emergenten Determinismus nenne. Sprich: Wenn wir ein Zufalls experiment oft genug ausführen und dann mit durchschnittswerten arbeiten. Sind diese nicht mehr nicht Deterministisch.

Ich kann dir jetzt ohne einen würfel zu werfen sagen das die Durschnittliche augenzahl eines fairen 6 seitigen würfels 3,5 ist. Je öfter wir ihn werfen desto mehr nähert sich der wert diesem Durschnitt an.

unsere welt auf menschnlichen grössen skalen ist eine Welt in der Ständig messungen stattfinden teilchen unzählige male miteinander interagieren. Sprich: Alles was wir so im grossen sehen sind durschnittswerte der quantenwelt.

Folglich ist es nicht ausgeschlossen das die quantenwelt nicht deterministisch ist. Aber die Makrokopische welt durchaus deterministisch ist.

Wobei ich hier eine weiche/praktische definition von determinismus nutze. Ganz Streng genommen kann auch ein würfel den man 5 millarden mal würfelt einen Durschnitsswert von 6 haben. Sprich: Jeder dieser 5 milliarden würfe war eine 6.

Die warscheinlichkeit das dies passiert ist aber so dermassen gering das es eben für menschliche masstäbe irrelevant ist.

Selbiges gilt z.b. auch Für entropie und den Zeitpfeil. Nehmen wir ein gas das wir in einem kleinen Kraftfeld in der box halten. Wenn wir das kraftfeld entfernen wird dieses gas sich gleichmäßig in diese box verteilen.

Dies ist so gesehen auch schon ein nicht Deterministisches verhalten. Weil eben die teilchen sich zufällig bewegen. Und zufällig miteinander interagieren. es ist theoretisch möglich das es sich erst gleichmäßig verteilt. und dann ganz plötzlich alle teilchen gemeinsam in einem andenren punkt versammeln weil sich die alle so zufällig bewegen das es eben genauso der fall ist.

Nur ist das so unglaublich unwarscheinlich das man Davon ausgehen kann das soetwas in der existenz der menschheit nie passieren wird.

verreisterNutzer  22.03.2024, 12:30

Meine Idee war halt (gabs bestimmt auch vorher schon), dass der gegenwärtige Zustand des Universums (und jeder andere Zustand) das Produkt einer ,,physikalischen" Kettenreaktion ist.

Zum Beispiel: Ich war gestern im Kino und es hätte niemals anders passieren können. Damit ich gestern an einem anderen Ort gewesen wäre, müsste in der Vergangenheit etwas anderes passiert sein und das ist bis zum ursprünglichen Zustand des Universums zurückzuführen.

Weißt du, was ich meine?

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FouLou  22.03.2024, 13:01
@verreisterNutzer

Das hat wie ich finde aber nicht unbedingt was mit determinsmus zu tun.

Die Kettenreaktion oder auch Kausalkette genannt besteht auch bei nicht deterministischen systemen.

Im nach hinten gucken unterscheidet es sich nicht.

Ich nehm dein beispiel von eben:

Ich war gestern im kino. Ich war an diesem ort weil ich ins kino gehen wollen. Ich wollte ins kino gehen weil mein würfel ne 6 geworfen hat.

Die letzte komponente ist der nicht deterministische part.

Der weg in die vergangenheit ist immer quasi fix und lässt sich zum beginn des universums zurück verfolgen. Wo dann per definition schlichtweg schluss ist.

Determinismus beschäftigt sich nicht mit dem was war. Sondern mit dem was kommen wird.

Es ist quasi die fähigkeit exakt zu erfahren was du morgen machen wirst.

Als beispiel kann man es im kleinen sehen. Ich kann jetzt berechnen wie sich ein Ball den ich fallen lassen verhalten wird. Also z.b. mit welcher geschwindigkeit er am boden ankommen wird. usw. Sofern ich eben bestimmte informationen kenne. z.b. hier die höhe aus dem ich den ball fallen lasse.

Hier kannn man auch ein beispiel geben was hologence mit dem Paradox gemeint hat.

Nehmen wir an man kann erfahren was du morgen um 10 uhr machen wirst. Nehmen wir auch an das ich das weiss.

Nun lasse ich dir die information zukommen. Sagen wir du gehst morgen nochmal ins kino.

Da du es nun weisst. Kannst du es theoretisch verhindern. Was bedeutet das es Determinismus gar nicht geben kann. Oder Das du keine möglichkeit hast es trotz wissen zu verhindern.

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Benni142  22.03.2024, 14:53
@verreisterNutzer

Das was du beschreibst wär ja Determinismus. Alles was in Zukunft passiert kann man vorhersagen wenn man alle Ausgangszustände kennt.

Zum Beispiel: Ich weiß wieviel Kegel die Bowlingkugel treffen wird wenn ich die Bahnoberfläche, die Kegwlpositionen, die Abwurfgeschwindigkeitun winkel der Kugel, Windströme usw. alles kenne.

Das funktioniert auch auf makroskopischer Ebene. Auf Mikroskopischer Ebene sind die Teilchen aber eben nicht bestimmt. Wo sich ein Teil hen in der Zukunft befindet kannst du nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit sagen. Und alles in der Wissenschaft deutet darauf hin dass das eben nicht nur ein "Wir haben noch nicht die nötigen Mittel um es zu sagen" -Ding ist, sondern dass es wirklich nicht möglich ist dies vorherzusagen

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Determinismus (Laplaces Dämon) führt zu einem  Selbstreferenz-Widerspruch ähnlich dem Friseursparadoxon, dem Gödelschen Unvollständigkeitssatz und Turings Halteproblem. Wenn alles vorherbestimmt ist, dann liegt die detaillierte Information über die Zukunft im Universum bereit und ist im Prinzip auslesbar und durch Menschen vermeidbar, außer wenn auch die Information über das Auslesen der Information schon bereitliegt, genau wie die Infomation über das Auslesen der Information über das Auslesen usw. ad vomitum*, um das Paradox zu umgehen. Der Speicherplatz auch eines unendlichen Universums kann aber nicht mächtiger sein als das Universum selbst.

*) ad infinitum, bis man kotzt

In diesem Universum verhindert zusätzlich die Kombination von Quantenmechanik und Chaos die Vorausberechnung aller Zukunft, weil sie mikroskopische Anfangsbedingungen, die gegenwärtig nicht nur unbekannt sondern nicht existent sind, zu makroskopischen Abweichungen vergrößert.

https://www.youtube.com/watch?v=fDek6cYijxI

Was übrigens nicht bedeutet, dass Chaos Willkür ist - es folgt fundamentalen Gesetzen...

https://www.youtube.com/watch?v=ovJcsL7vyrk

FouLou  22.03.2024, 12:55
und durch Menschen vermeidbar

Kann man das paradox nicht lösen in dem man diese Prämisse nicht annimmt? bzw. sagt: Es ist von menschen eben nicht vermeidbar.

Ähnlich wie paradoxe mit reisen in der vergangenheit mit der unveränderbarkeit dieser gelöst werden könne.

Sprich: Wenn die menschen die informationen haben. Können sie nichts tun was diesen vorgang abwendet.

durch Menschen vermeidbar, außer wenn auch die Information über das Auslesen der Information schon bereitliegt

Damit meinst du sicherlich: wir erfahren x. Wir tun statdessen y. Also müsste schon vorherbetimmt sein das wir x erfahren und y machen. Was aber bedeuten würde das wir erfahren das wir y tun würden und somit z tun könnten.

usw. usw. ohne ende.

Korrekt?

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hologence  22.03.2024, 15:12
@hologence

mancher denkt, dass das Universum uns etwas durch Verstecken in Quantenzuständen verheimlicht, aber die Statistik von Spinmessungen an verschränkten Photonen zeigt, dass dabei nicht ein vorher verstecktes Ergebnis sichtbar wird, sondern überhaupt erst entsteht. Die Information über die Zukunft existiert gar nicht.

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Ja, da die Quantenmechanik nach der Kopenhagener Interpretation inherent echte Zufalls-Wahrscheinlichkeiten enthält.