Was muss passieren, damit eine Person wegen Depressionen eingewiesen wird?
Oftmals gibt es jahrelange Wartezeiten für die Aufnahme in einer stationären Klinik.
Was genau muss passieren, dass sich diese Wartezeit verkürzt?
Unter welchen Bedingungen werden Menschen zeitnah oder gar sofort eingewiesen?
7 Antworten
Bei akuter Eigengefährdung, Suizidgefahr.
Um die Wartezeiten zu verkürzen, haben wir von der Deutschen DepressionsLiga die Kampagne und Petition #22WochenWarten aufgesetzt. Alle Infos mit den dringlichsten Verbesserungsvorschlägen gibt es hier:
22WochenWarten - Deutsche Depressionsliga e.V.
Zwei konkrete Verbesserungsvorschläge, die schnell umgesetzt werden sollten:
- Reform der Bedarfsplanung Psychotherapie
- Vereinfachung des Kostenerstattungssystems der Krankenkassen
Bei AKUTER Eigen- oder Fremdgefährdung wird man sofort bzw. innerhalb weniger Stunden oder maximal wenigen Tagen in die (in der Regel) nächstgelegene Psychiatrie (zwangs)eingewiesen.
Aber das ist ja sicherlich nicht der erstrebenswerte Weg, um die Wartezeit zu verkürzen.
Ich habe auch massive zusätzliche gesundheitliche Probleme nach so einer Maßnahme bekommen. Aber was soll man sonst machen in so einer Situation, die Ärzte sind ja verpflichtet so zu handeln.
Nicht viel. Sobald ein Psychiater die Depressions-Diagnose ausgesprochen hat, kannst du dich in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen. Alternativ dazu geht auch, falls vorhanden, eine Tagesklinik. Ist zwar ein wenig anstrengender, aber ich habe zumeist gute Erfahrungen damit gemacht.
Du kannst die Wartezeit immer durch eine Suizidankündigung verkürzen, dann bringt dich die Polizei in die Klinik, allerdings auf eine Akutstation, das ist nicht so angenehm.
hey also bei mir (berlin) soweit ich weiss so:
man kann z.B in eine geschlossene klinig kommen. dies z.B wenn man suizied gedanken hat, oder es sogar schonmal versucht hat. wenn man "nur" gedanken hat. kommt man meistens jedoch in eine Tagesklinik. Als kind geht man dort dann zur schule, hat einpaar Therapie stunden, und kann anschliessend (so 16 uhr) wieder nachhause.
mehr weiss ich da leider gerade auch nicht so genau
Es muss eine absolut akute Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegen.
Zum Beispiel Suizidversuch, Intoxikation, Vorwarnzeichen wie Drohungen oder Gewalt gegen Sachen
Eine Zwangseinweisung bei fehlender Eigen- oder Fremdgefährdung ist in Deutschland so gut wie unmöglich bzw. erfolgt nur mit erheblichem Aufwand.
Selbst nach einer Zwangseinweisung gibt es dann strenge Regelungen. So hat der/die Betroffene das Recht innerhalb von 24 Stunden nach Einweisung mit einem Arzt/ einer Ärztin zu sprechen.
Dann gibt es drei Möglichkeiten: Entweder die Entlassung, eine freiwillige Einwilligung in die Behandlung oder es wird ein Richter/ eine Richterin hinzugezogen
So verständlich das ist, ist es leider auch eine fatale Maßnahme, welche bisweilen das Problem noch verschlimmert. Ich kenne einen der zwar depressiv war und Selbstmordgefährdet war und deshalb auch eingewiesen wurde. Die Zwangseinweisung hat aber zusätzlich zu Panikattacken und der gleichen geführt. Leider kam dann auch noch nachteilig die Arroganz der Mediziner dazu.