Themenspecial 31. Januar 2023
Depression (mit der Deutschen Depressionsliga)
Alles zum Themenspecial

Bei viel Prozent der Menschen mit einer Depression reicht eine ambulante Behandlung aus?

2 Antworten

Viele Patientinnen und Patienten mit depressiven Störungen werden ausschließlich hausärztlich versorgt. Von den Menschen mit einer schweren Depression erhalten nur 26 % eine angemessene Behandlung. 

Stationäre Versorgung In Deutschland standen 2017 insgesamt 56.223 psychiatrische Krankenhausbetten in 407 Fachkliniken bzw. Fachabteilungen an Allgemeinkrankenhäusern zur Behandlung erwachsener Patienten zur Verfügung. Jährlich werden dort über 800.000 stationäre Behandlungen durchgeführt. Die Verweildauer eines Patienten in einem psychiatrischen Krankenhaus beträgt durchschnittlich 23,8 Tage [13]. 

Ambulante Versorgung  

Pro Quartal werden etwa 2,5 Millionen gesetzlich versicherte Patienten von 3.576 Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie bzw. Nervenheilkunde in ambulanten Praxen behandelt [15]. In einem Quartal nehmen etwa 1,5 Millionen gesetzlich versicherte Patienten psychotherapeutische Leistungen in Praxen niedergelassener Psychotherapeuten in Anspruch [1 

Diese Zahlen beziehen sich nicht speziell auf Depressionen, zeigt aber das Verhältnis zwischen stationärer und ambulanter Behandlung deutlich.

(Quelle: https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/154e18a8cebe41667ae22665162be21ad726e8b8/Factsheet_Psychiatrie.pdf)

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Website: https://depressionsliga.de/ oder in unserem “Leitfaden Depressionen für Betroffene und Angehörige”, den Sie kostenfrei bei uns bestellen können: https://depressionsliga.de/infothek/#bestellung 

Vielleicht haben Sie ja auch Lust, Mitglied der DepressionsLiga zu werden: https://depressionsliga.de/mitglied-werden/. Je mehr Mitglieder, desto mehr Fördergelder sind möglich und desto mehr Gehör finden wir bei Politik und Öffentlichkeit. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Betroffenenorganisation & Patientenvertretung
Calla83 
Fragesteller
 31.01.2023, 16:47

Ich wollte durch meine Frage wissen, wie viel der Menschen mit einer Depression eine ambulante Behandlung ausreicht und wie viele demzufolge (zusätzlich) eine stationäre Behandlung benötigen (auf die Dauer ihrer Depression). Anders gefragt: wenn 100 Menschen eine Depression haben, wie viele davon sind so schwer erkrankt, dass sie stationär in eine Klinik gehen?
Oder falls dazu keine Zahlen vorliegen: Wieviel Prozent der Menschen mit einer Depression sind leicht, wie viele mittelgradig und wie viele schwer diagnostiziert?

0
Calla83 
Fragesteller
 16.02.2023, 10:13

Kommt da noch was oder war’s das schon?

0

Es gibt ungefähr ein Drittelung. Ein Drittel der Betroffenen hat dieErkrankung nur einmal, ein weiteres Drittel immer wieder, kann aber wieder Familie und Beruf meistern. Das letzte Drittel ist so stark betroffen, dass häufig eine Erwerbsunfähigkeit eintritt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Calla83 
Fragesteller
 31.01.2023, 17:21

Mich interessiert die Intensität, nicht ob sie rezidivierend ist. Denn auch eine einmalige depressive Episode kann schwer sein.

Ein Drittel der Betroffenen hat dieErkrankung nur einmal,

Es sind meines Wissens über die Hälfte die eine rezidivierende Depression haben, nicht nur ein Drittel.

Das letzte Drittel ist so stark betroffen, dass häufig eine Erwerbsunfähigkeit eintritt.

Das halte ich für stark übertrieben. Hast du denn eine Quellenangabe falls deine Aussagen? Dann würde ich es selbst nachlesen. Du gibst an, dass du über Berufserfahrung zu diesem Thema verfügest? Darf ich fragen, was du studiert hast?

0
humpi24  31.01.2023, 17:32

Diese Drittelung ist nur eine grobe Schätzung, diese Zahlen wurden in meiner Tätigkeit in einem Sozialpsychiatrischen Dienst häufig verwendet. Genauere Angaben kann man u.a. hier finden:

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/depression.pdf?__blob=publicationFile

Die Häufigkeit bei den Episoden ist ja auch bei den rezidivierenden Depressionen unterschiedlich und ja eine einzelne Episode kann auch sehr schwer sein. Und die Arbeitsunfähigkeit führt häufig auch zu Arbeitslosigkeit und mündet nicht gleich in eine Rente.

0
humpi24  31.01.2023, 17:44

Wichtig finde ich noch, dass die Wiederkehr einer Depression m.E. keine Eigengesetzlichkeit ist. Es ist auch von der Art der Behandlung abhängig. Ich kann dazu das Buch von Thorsten Padberg nur wärmstens empfehlen: Die Depressionsfalle - Wie wir Menschen für krank erklären, statt ihnen zu helfen

https://www.thorstenpadberg.info/die-depressionsfalle

0
Calla83 
Fragesteller
 31.01.2023, 21:14

Danke fürs antworten, auch wenn es meine Frage nicht beantwortet hat.

0
humpi24  01.02.2023, 07:35

Die Frage, wie die Anteile der Depression verteilt sind, scheint sich nicht so leicht zu beantworten. Viele leichte bis mittelschwere Episoden werden nicht diagnostiziert und gehen somit in keine Statistik ein.

0