Was meint Herr Jesus mit seiner Aussage?

8 Antworten

Mt 10,34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

(GA 123:Vortrag vom 09.12.10 von R. Steiner)

Ein Wort aus dem Matthäus-Evangelium wird gewöhnlich ganz falsch übersetzt, das schöne, herrliche Wort: «Ich bin nicht auf diese Erde herabgestiegen, um von dieser Erde wegzuwerfen den Frieden, sondern um wegzuwerfen das Schwert!» Das schönste, wunderbarste Friedenswort ist leider im Laufe der Zeit in sein Gegenteil verkehrt worden. Um die Erde allmählich von dem zu erlösen, was Unfriede, Disharmonie in die Menschheit bringt, dazu hat sich dem geistigen Erdendasein eingeprägt die Christuswesenheit. Und die Geisteswissenschaft wird Frieden stiften, wenn sie in diesem Sinne sozusagen wahrhaft christlich sein kann, daß sie die Religionen vereinigt. Und sie kann nicht nur das, was in unseren nächsten Gegenden ist, vereinigen; sie kann über den ganzen Erdkreis hin wirklich Frieden stiften, wenn sie die Tat des größten Friedenstifters versteht.

Lk 12,51-53

51 Meint ihr, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht.

52 Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei.

53 Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

Familienbande sollen niemals durchtrennt werden, da sie viel zu wertvoll sind für das leben auf der erde!

aber es gibt neben den familienbanden noch ein anderes leben des einzelnen auf der erde. und das hat nichts mit der familie zu tun. da hat die familie nichts zu suchen.

in diesem ANDEREN, hoch individuellem leben, müssen familienbande durchtrennt werden. denn die haben dort nichts in diesen "göttlichen" bereich zu suchen!

das meint der lukastext

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Jesus als Friedensbringer:

Joh 14,27 Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.

Joh 3,17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

Joh 16,33 Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Apg 7,26 Und am nächsten Tag kam er zu ihnen, als sie miteinander stritten, und ermahnte sie, Frieden zu halten, und sprach: Liebe Männer, ihr seid doch Brüder; warum tut einer dem andern Unrecht?

Röm 15,33 Der Gott des Friedens aber sei mit euch allen! Amen.

Röm 16,20 Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

1Kor 7,15 Wenn aber der Ungläubige sich scheiden will, so lass ihn sich scheiden. Der Bruder oder die Schwester ist nicht gebunden in solchen Fällen. Zum Frieden hat euch Gott berufen.

1Kor 14,33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen

Eph 2,17 Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren.

Eph 4,3 und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens:

Im Walvoord-Bibelkommentar findet sich zu Matthäus 10,34-39:

"Jesus sagte, er sei diesmal nicht gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen, sondern das Schwert, das entzweit und trennt. Eine Folge seines Kommens werde sein, dass sich Kinder gegen ihre Eltern auflehnen und seine eigenen Hausgenossen des Menschen Feinde sein werden. Zu dieser Situation kommt es, weil manche Anhänger Christi von ihren übrigen Verwandten geradezu gehaßt werden. Das war der Preis, den die Jünger unter Umständen für die Nachfolge zahlen mussten, denn die Liebe zur Familie darf niemals größer sein als die Liebe zum Herrn (V. 37).

Ein wahrer Jünger muss sein Kreuz auf sich nehmen und Jesus folgen (vgl. Mt 16,24). Er muss bereit sein, nicht nur den Hass seiner Familie, sondern auch den Tod zu ertragen, wie ein Verbrecher der damaligen Zeit, der sein Kreuz zu seiner eigenen Hinrichtung schleppen mußte. In der Zeit der Entstehung des Neuen Testaments war die Tatsache, daß ein Verbrecher sein Kreuz selbst zum Hinrichtungsort trug, außerdem ein Zeichen dafür, daß er stillschweigend die Rechtmäßigkeit des Urteils, das das römische Reich über ihn gefällt hatte, anerkannte. In ähnlicher Weise brachten auch Jesu Nachfolger zum Ausdruck, dass sie ihr Leben Jesus übergeben hatten. Doch wer so sein Leben aufgibt, wird es zurückerhalten."

Ein nicht historischer Jesus wird im im NT von den Autoren u. a. auch als Revolutionär gegen den Hohen Priester dargestellt, weil dieser – eine Blasphemie – von den Römern eingesetzt worden war.

Er soll mit seine Leuten u. a. die Stände im und um den Tempel zerstört haben und damit die Haupteinnahmequelle des Hohen Priesters. Jesus wird in seiner Vita perfekt als der einzig mögliche Nachfolger aufgebaut (Sohn Gottes, Halbgott, Davide, Salbung ...).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

„Schwert“ ist hier metaphorisch gemeint, nicht wörtlich in dem Sinne, dass Jesus Feuer und Schwert unter die Menschen bringen möchte, um den christlichen Glauben mit Gewalt auszubreiten – so wie Mohammed den Islam. Ein solches (Miss-) Verständnis würde ja den Aussagen Jesu in der Bergpredigt eklatant widersprechen (selig sind die Sanftmütigen, selig sind die Friedfertigen, selig sind die Barmherzigen).

Bezogen ist die Schwertmetapher auf das Verhältnis zwischen Sohn /Tochter und Vater / Mutter bzw. umgekehrt (Zitat: Denn ich bin gekommen, den Menschen zu erregen...). Jesus verlangt, dass man sich ohne Wenn und Aber, das heißt bedingungslos zu ihm bekennt und ihm nachfolgt. Wer mehr auf seinen Vater oder seine Mutter hört, ist seiner nicht wert. Deshalb möchte er die Menschen, die ihm folgen wollen, wider ihre Mutter und wider ihre Väter „erregen“, sie also dahin bringen, dass sie rebellisch werden gegen ihre Eltern (die sie vielleicht warnen oder ihnen empfehlen, doch besser „weltlich“ zu leben als in der Nachfolge Jesu das Kreuz auf sich zu nehmen).

Woher ich das weiß:Recherche

Ich verstehe das so: Das heisst, dass nicht jeder mit christlichen Bekenntnis in seiner Umgebung auf Gegenliebe stoßen wird, sondern dass dies Unfrieden hervorrufen wird, auch innerhalb der eigenen Familie.

Es gibt ganz viele Christen, da weiß nicht mal die engste Familie von ihrem Glauben. Sie würden sonst verstoßen oder sogar getötet werden.