Was machen bei Allergie gegen Meerschweinchen?

3 Antworten

Vorweg: Nach draußen kannst bzw. solltest du sie tagsüber nur unbeaufsichtigt lassen, wenn das Außengehege zu allen Seiten gesichert ist (also auch oben und unten), sie ein schattiges Plätzchen und eine Schutzhütte haben.

Je nach Schwere der Allergie und dem Ok deiner Oma, lass sie einfach in deinem Zimmer. Mach immer die Tür zu und fass die Schweinchen möglichst gar nicht an.

Fahrt ihr mit der ganzen Familie zu deiner Oma? Wenn nein, lass die Schweinchen für die Zeit zuhause oder such dir jemanden (Nachbar, ein Freund,...) der sich während der zwei Wochen um die Schweinchen kümmert. Das wäre wohl auch besser für die Oma.

Im Sommer können sie ruhig draussen bleiben.

Allergien sind der häufigste Abgabegrund für Meerschweinchen bei uns. Leider ist es häufig so, dass hier keinerlei Versuche gemacht werden die Ursachen zu ergründen. Die meisten Meerschweinchen leiden unbemerkt und ohne äußere Erkrankungssymptome unter einem Befall mit Grabmilben. Diese kleinen Parasiten leben in der Haut ihres Wirtes und scheiden ihren Kot nach außen aus. Viele Menschen reagieren auf Milbenkot von Hausstaubmilben, aber auch parasitisch auf Tieren lebenden Milben allergisch. Diese Allergieen äußern sich durch heftigen Juckreiz mit Pusteln und Ausschlag. Diese Parasiten lassen sich relativ leicht mit sogenannten "Spot on Präparaten" vom Tierarzt behandeln. Nach wenigen Wochen ist der Kot aus dem Meerschweinchenfell verschwunden. Wird während dieser Zeit Hautkontakt gemieden, so kommt es zu keinerlei allergischen Reaktionen.

Andere Allergie-Ursachen sind Stauballergien, die durch staubige Einstreu verursacht werden. Hier reagieren die allergischen Menschen im Haushalt mit Atemnot und Asthma. Es reicht oft ein Wechsel auf Weichholzgranulate oder Hanfeinstreu aus, um allergische Reaktionen zu vermeiden. Auch eine Umstellung auf Fleece-Haltung ist eine gute Alternative.

Überhaupt muß der betreffende Mensch nicht unbedingt bei der Gehegereinigung und dem Einstreuwechsel anwesend sein. Ein Lüften des Raumes nach getaner Arbeit reicht aus um aufgewirbelten Staub aus der Luft zu entfernen.

Die dritte Allergieursache ist eine Pollenallergie/Heuschnupfen durch Blütenpollen im Heu. Husten, Niesen, Tränenfluss und geschwollene Schleimhäute sind unangenehm und lästig. Hier ist der Ursache durch Wechsel auf weniger belastetes Heu aus dem zweiten Schnitt zu begegnen.

Da ich selber gg. alle drei Ursachen allergisch bin und trotzdem Meerschweinchen in der Wohnung halte, kann ich leichte Allergien als Abgabegrund nur immer wieder als eher vorgeschobenes Argument bezeichnen. Oft sind ganz andere Gründe dafür verantwortlich, wenn Haustiere plötzlich abgegeben werden sollen: Desinteresse, Unlust, Kosten...

Natürlich gibt es auch Ausnahmen mit lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern!

Eine weitere Allergie ist die sogenannte "Tierhaar-Allergie". Dieser Name ist äußerst missverständlich, denn es ist keine Allergie gegen die Haare, sondern gegen Körperflüssigkeiten, bzw. Eiweisbausteine in diesen Körperflüssigkeiten der Tiere (Speichel, Schweiß, Urin). Grundsätzlich ist kein Mensch allergisch gegen alle Tiere, meist sind nur wenige Tierarten oder Rassen allergieauslösend. Ein erfahrener Allergologe (Facharzt!) kann die Allergene finden und helfen. Nach dem Waschen bei 60° C sind keine Allergene mehr in der Wäsche vorhanden (Eiweisgerinnungsgrenze).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung