Wie eröffne ich einen Gnadenhof/eine Pflegestelle für Tiere?

24 Antworten

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Du musst das beim Veterinäramt anmelden, dort deine Sachkunde belegen und die Räumlichkeiten für die Tierunterbringung prüfen lassen. (§11Tierschutzgesetz http://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/__11.html)

Unterstützung (von Stadtverwaltungen - nicht vom Staat) würdest du bekommen, wenn du auch als offizielle Fundtierauffangstation für Ortschaften im Umland fungierst und mit den betreffenden Gemeinden eine Vereinbarung darüber machst.

Für einen Gnadenhof benötigt man den Sachkundenachweis vom Veterinäramt für die Tierarten, die man künftig aufnehmen und pflegen möchte. Nach dieser "Prüfung" kommt ein Mitarbeiter vom Veterinäramt und schaut sich die Örtlichkeiten an, d.h. wo werden die Tiere gehalten, wie groß sind die Käfige / Boxen etc. Der Nachweis kostet natürlich Geld. Für "nur" Meerschweinchen kannst du so ca. mit 200 Euro rechnen. Unterstützung bekommt man keine, man kann nur auf Spenden hoffen. Aber nur wenn man ein eingetragener Verein (e.V.) ist, darf man Spendenquittungen aussstellen. Die meisten Leute spenden aber meist nur an Vereine und bekannte Intitutionen, da sie dort Bescheinungen bekommen und diese bei der Steuer absetzen können. Du als "Privatmann" hast da schlechte Karten. Wende dich am besten mal an die Ownerin der Seite www.Piratenschweinchen.de. Sie macht das auch total ehrenamtlich ohne e.V. und hat den Sachkundenachweis aus eigener Tasche bezahlt. Sie kann dir da genaue Zahlen sagen und Anspechpartner geben.

Hallo,

zunächst mal: wie sieht es bei dir mit der Sachkenntnis zu all den Tierarten aus, die du betreuen möchtest? Das ist ja ein buntes Kaleidoskop. Und wie stellst du dir das vor, die Arbeit alleine zu schaffen? Ist dir der Unterschied zwischen Pflegestelle und Gnadenhof überhaupt klar? Das sind schon mal die ersten Fragen, die eigentlich schon zeigen sollten, dass dein Vorhaben zwar gut gemeint, aber eine Illusion ist.

Eine Pflegestelle zu werden, ist sicher noch möglich, da wendest du dich am besten an die Tierschutzvereine in deiner Umgebung. Einen Gnadenhof zu betreiben, ist als Einzel-Privatperson ohne mehrere Millionen auf dem Konto nicht möglich. Schon alleine die baulichen Voraussetzungen kosten ein Vermögen, und dann der Unterhalt der Tiere, mal abgesehen davon, dass du selber auch noch von was leben musst. Nein, es gibt dafür keine staatliche Unterstützung, im besten Fall kannst du auf Spenden hoffen. Hast du denn betriebswirtschaftliche Kenntnisse? Die braucht man nämlich auch. Solange du nicht einen eigennützigen Verein gründest, bist du z.B. nicht mal steuerbefreit. Dass Hundesteuer anfällt, hat ja gjgr1988 schon geschrieben. Versicherungsrechtliche Dinge musst du ebenfalls im Auge behalten, und wie stellst du die tierärztliche Versorgung sicher?

Bitte sei mir nicht böse, aber ich habe bei solchen Ideen immer völlig überforderte Animal Hoarder im Sinn, die es ja auch nur gut meinten. Ich unterstelle dir da nichts, aber die Grenzen sind oft fließend. Also ich empfehle dir, dich lieber in einem existierenden Tierschutzverein zu engagieren, da wirst du sehen, was an dieser Arbeit alles so dran hängt.

Gruß, Kerstin

Und wie stellst du dir das vor, die Arbeit alleine zu schaffen?

Ein wichtiger Punkt. Was machst du, wenn du so krank wirst, dass du ins Krankenhaus musst. Wer versorgt dir dann deine Gnadenhoftiere?

Was machst du, wenn du in 10 oder 20 Jahren ein Burnout hast und einfach eine Pause brauchst?

October

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Ich muss sagen, da ist mir aber ein übler Freudt'scher Vertipper reingerutscht:

eigennützigen Verein

Das meinte ich natürlich nicht schäm gemeinnütziger ist richtig.

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Staatliche Unterstützung für private Gnadenhöfe kannst du voll knicken. Wenn du kein sicheres und hohes Einkommen hast, kann dich so ein Hof finanziell völlig ruinieren, dass muss dir von Anfang an klar sein. Denn wenn du dich als Anlaufstelle für verwahrloste Kleintiere rumgesprochen und etabliert hast, wirst du schon auch zu Tieren kommen - vielleicht zu mehr als du eigentlich wolltest.

Bedenke bei einigen Kleintieren die gesetzlichen Bestimmungen und bei Hunden die Hundesteuer - wer mehrere Hunde hält, zahlt oftmals noch kräftig drauf.

Was das "Eröffnen" betrifft - mach dir ein hübsches Schild an die Einfahrt und überleg mal scharf, wie du an 10 Meerschweinchen aus schlechter Haltung gekommen bist. Wie immer du das angestellt hast - es funktioniert mit allen anderen Kleintieren genau so...

Wie hast du vor die Tiere zu halten? Frettchen und Nager dürfen zum Beispiel nicht zusammen gehalten werden (im gleichen Haus und drausen müssen die Gehege mindestens 700-1000 Meter voneinander entfernt sein).

Hast du Erfahrungen mit all den Tieren? Es ist schwierig sich auf verschiedene Tierarten zu spezialisieren, bleib wenn schon auf jeden Fall bei einer Tierart!

Überleg dir das gut, solche Hilfen müssen selbst finanziert werden, das einzige was du bekommst sind manchmal Rabatte beim Tierarzt und vielleicht ab und zu man Spenden.

Das ist nicht so leicht, ich hatte auch lange eine Tierhilfe (Marderartige, Skunks und Waschbären).

Liebste Grüße

warum müssen die Frettchen soweit weg sein von Nagern????

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@chynah

Weil Nager instinktiv Panik vor dem Geruch haben und wenn sie sich riechen können bedeutet das Dauerstress für die Nager, es ist schon oft vorgekommen das Nager daran sogar gestorben sind (Herzinfarkt).

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@chynah

Frettchen => Beutegreifer - Nager => Beute ! Dicht nebeneinander => Dauerstreß !

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@kuechentiger

JAAAHAAA! Habs kapiert! :P

Obwohl... Meine Ratten hatten nie ein Prob mit unseren Katzen...

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@chynah

Das ist was anderes, Frettchen haben ein viel stärkeren Wildgeruch an sich :-).

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