Was kostet es eine Stute decken zu lassen?

5 Antworten

Rechne mal locker mit mind. 10.000 €, bis das Fohlen ein paar Wochen als ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anika1304 
Fragesteller
 21.03.2021, 18:46

Bisschen unrealistisch oder? Wie können dann 3jährige Pferde mit Top Abstammung für selbigen Preis verkauft werden?

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FunnyFanny  22.03.2021, 06:53
@Anika1304

Nein, sehr realitisch ... wenn man das mal wirklich durchrechnet und nicht davon ausgeht, ein Züchter mit eigener Infrastruktur zu sein ...
Und ja, natürlich fragen sich Züchter das auch ... warum sie ihre Pferde eigentlich zu billig verkaufen (müssen) ...

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Tierarzt ? Mal abgesehen davon, dass in Tierarztkosten immer auch noch Anfahrt und die Frage, welcher Gebührensatz berechnet wird, hängt die Höhe der Tierarztkosten auch davon ab, ob man jetzt auf Vermehrung im Sinne von "ordentlicher Zucht" oder "ich lass mal eben schnell nen Hengst über meine Stute und freue mich auf ein günstiges Nachwuchspferd" plant. Der Hengsthalter vom Hinterhof-Stall wird möglicherweise keinen Wert oder keine Ahnung auf eine Voruntersuchung der Stute legen, nicht jede Stute nimmt gleich beim ersten Mal auf und es hängt von dir ab, wieweit du medizinische Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, dass du am Ende ein Fohlen kriegst.

Decktaxe ? So genau kann dir vermutlich keiner die Kosten sagen, weil es völlig offen ist, ob du deine Stute vom Hinterhof-Hengst vom Hinterhof-Stall decken lässt, dessen Besitzer damit zufrieden ist, ein paar Euro zusätzlich zu verdienen, jedoch sämtliche Regeln, die Zucht ausmachen, ignoriert.

Auch wenn die Stute gedeckt ist, kannst du den "minimalistischen" Weg gehen und auf alle tierärztlichen Folgeuntersuchungen verzichten oder du machst es halt ordentlich.

Nachdem das aber ja jetzt keiner Wissen kann, was genau du da vorhast, kann dir auch keiner die genaueren Kosten sagen.

Ich habe ein Pferd aus einer "Vermehrung" (naiv und ohne die entsprechende Erfahrung gekauft), was ich nie wieder machen würde, auch wenn ich ein tolles Pferd habe. Aber die Tatsache, dass man plötzlich mit irgendwelchen Krankheiten konfrontiert wird, die vererbt wurden, ist nicht wirklich lustig. Weil einem ja doch bewusst sein sollte, dass sowas mit einer ordentlichen Zucht versucht wird, auszuschließen. Ein krankes Pferd, was man jahrelang hatte, gibt man ja schließlich dann auch nicht einfach wieder ab.

Zudem hat man von so einem vermehrten Pferd ein wirkliches Überraschungspaket. Nur weil Vater toll ist und Mutter toll ist, muss kein tolles (Freizeit)Pferd rauskommen, dem man gewachsen ist. Das ist m. E. bei einem vernünftig gezüchteten Pferd besser absehbar.

Zudem kostet ein Fohlen bis zum Reitpferd locker so viel Geld, dass man sich ein fertig ausgebildetes Pferd, das man auch Probereiten konnte, kaufen könnte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du musst die Decktaxe für den Hengst bezahlen. Und die hängt von der Qualität des Hengstes, und (vor allem) seiner Nachzucht ab.

Für einen Sprung - ohne Fohlengarantie - des Vollbluthengstes Northern Dancer musste der Stutenbesitzer 100.000 Dollar zahlen. Und das in den 60er Jahren. Allerdings war Northern Dancer auch der einflussreichste Galopperhengst des 20. Jahrhunderts. Wenn aber seine Nachzucht nur hinterhergelaufen wäre, wäre seine Decktaxe schnell ins Bodenlose gefallen. Ein Fohlen von ihm hat mal 13 Millionen Dollar gekostet. Da war es noch im Mutterleib. Die Stute war im Preis nicht enthalten. Was aus dem Fohlen geworden ist, weiß ich nicht.

Ich habe mal gelesen - das gilt für die Galopper, die allerdings auch am teuersten sind - dass man die Decktaxe aus dem Wert des Hengstes und seiner ersten Nachzucht berechnet. Der Wert des Hengstes sollte nach drei Jahren wieder eingefahren sein. Denn dann kommt seine Nachzucht auf die Bahn. Hat er Sieger gezeugt - wie es Northern Dancer am laufenden Band tat - steigt die Decktaxe. Hat er nur Hinterherläufer gezeugt, fällt die Decktaxe gewaltig.

meine Freundin besaß eine Galopperstute als Freizeitpferd. Sie stammte von einem Prix de L´arc de Triomphe Sieger ab. Die Decktaxe, um sie entstehen zu lassen, betrug 18.000 DM Mit drei Jahren konnte meine Freundin sie für 2500 DM kaufen. Denn schon im Training rief sie im Lot verwundert: "ja, wo laufen sie denn?" und wurde immer weit abgeschlagen Letzte.

Ein wenig ist es Totilas so ergangen. So weit ich weiß, war die Decktaxe zu Beginn bei 10000 angesetzt worden. Als sich dann aber herausstellte, dass er auch nicht mehr hochtalentierte Pferde produzierte als andere Hengste, die weniger kosteten fiel sie. Ein prominenter Name allein macht halt keine Spitzenfohlen.

Und dann musst du wissen, dass die Besitzer von Klassehengsten nicht jede Stute zum Hengst lassen. Denn wenn das Fohlen aus einer minderwertigen Stute schlecht wird, schadet das auch immer dem Ruf des Hengstes. Ich glaube nicht, dass ein Sandro Hit oder ein Damon Hill auf eine papierelose Mixstute gelassen würde.

Also ich möchte sagen es ist schon eine sehr große Entscheidung.

Dann kommt es darauf an, bleibt das erwartete Fohlen in eignen Besitz oder nicht. Auf was will ich hinaus ein Verkaufsfohlen sollte man richtigen Pferdezüchter überlassen. Möchte man aus einer vermutlich geliebten Stute ein Nachwuchspferd ist es ganz was anderes.

Da sollte man sich vom Zuchtverband beraten lassen, was passt vom Pedigree und was muss der Hengst ausgleichen. Damit meine ich hat die Stute Gebäudefehler, z.B. kurzen Rücken dann sollte es ein Hengst mit starken aber längeren Rücken sein.

Kosten das wird nicht günstig, es geht los mit Tupferprobe, dann die Ultraschalluntersuchung ob die Stute tragend ist. Wo wird die Stute abfohlen, wo kommt das Fohlen zur Aufzucht hin. Das Pferd muss eingeritten und ausgebildet werden.

Die Stute kostet ja während der Trächtigkeit und die ersten 6 Monate danach auch Geld, Schmied, entwurmen.

Ich habe es mir einmal überschlagen, Hengstsamen habe ich mit 1500 Euro berechnet und dann kostet ein Fohlen bis man es einreitet schnell mal an die 10000 Euro.

Ob es dann das Beste aus der Stute und Hengst bekommt?

Ich will nicht davon abraten aber Zucht ist nichts einfaches, alles Gute und eine gute Entscheidung.

So global kann man das nicht sagen. Das ist ungefähr so als wenn Du fragst - was kostet ein Auto ? :-)

Kommt drauf an was es ist. Ein Rennpferd/Vollblüter, ein Sportpferd oder ein Westernpferd, ein Haflinger usw. Und es kommt auf den Hengst an. Ab 1000 Euro aufwärts ist glaub ich realistisch. Nach oben gibt es natürlich keine Grenzen. Das geht bis in den 5 oder 6stelligen Bereich...

Die Stute muss untersucht werden, Ultraschall/Tupferproben usw. Was das heutzutage kostet weiss ich nicht. Aber ein Anruf bei einem entsprechenden Tierarzt sollte Klarheit bringen.