Was kann man tun wenn sich der Hund aufeinmal Platz macht beim Gassi gehen?

unknow100034  07.08.2022, 22:46

Gab es irgendein Ereignis das dazu führte?

verreisterNutzer 
Fragesteller
 07.08.2022, 22:57

Nee ich weiß nicht woran das liegt, dass er aufeinmal so drauf ist

7 Antworten

🤔, dein Hund ist noch recht jung, dieses Szenario ist oftmals recht Hunde Typisch.
Was viele wie ich sehe hier falsch einschätzen, so ist das absolut kein Angriffs Szenario, sondern wie gesagt oftmals Hunde Typisch.

Das verhalten entspricht einer Spielaufforderung eines sehr jungen oder aber noch nicht gut sozialisierten Hundes.

Nicht gut sozialisiert bedeutet, das dieses Verhalten bei sozialisierte Hunde eben auch nicht gut ankommt, woraufhin diese knurrig werden "könnten", mehr aber nicht, es sei denn er trifft auf einen noch weniger sozialisierten, oder kranken Hund.
Denn eine vernünftige Begrüßung unter Hunde sieht anders aus, und ist eher von Vorsicht und Respekt geprägt.
Allerdings würde sich daraus kein ernsthafter Kampf entwickeln, da Hunde diese Sprache sehr gut zu deuten wissen, und durchaus verstehen das dies garnichts mit einem Angriff zu tun hat.
Okay, was nun deine Aufgabe dabei ist, ist!
Du musst dich für deinen Hund interessanter machen wie andere Hunde, Menschen usw.
Das erreichst du bsw., indem du beim Gassi gehen immer wieder etwas neues, etwas interessantes mit einbaust. Sprich, mal ein plötzliches Suchspiel machen, mal bei Fuß lernen, gepaart mit viel Lob Lob Lob, mal mit ihm schwimmen gehen, usw. usw. usw.!

So das der Hund sich stetig mehr und mehr auf dich fixiert, und er beim Gassi gehen schon voller Spannung auf ein neues Erlebnis wartet😊. Tut er das, und fixiert sich voller Freude auf dich, so hast du schon fast gewonnen.
Dazu gib ihm Spielzeiten mit anderen Hunden, aber beim Gassi gehen sind für euch sowohl andere Menschen wie auch andere fremde Hunde was ganz normales, alltägliches, worauf man nicht eingeht, sondern vorbei läuft, wie du an Menschen eben auch normal vorbei läufst, verstehst du.

Dazu sind nun die Ratschläge von Pingulini Ratsam👍, und der Rest ergibt sich automatisch.

Nochmals, das Verhalten wiederspiegelt keinem Angriff, sondern ist unsoziales Verhalten, nun ist es deine Aufgabe dich interessanter zu machen wie anderes, du bist sein Schutz, und Spaß in einem, + regelmäßiges austoben mit Artgenossen, beim Gassi gehen, wird aber solange gegangen wie du das angibst, und alles andere ignoriert ihr erstmal, + Pingulinis Ratschläge, und der Käse ist gegessen 👍

verreisterNutzer  08.08.2022, 23:40

Ok, danke ich werde es versuchen. Er bleibt stehen sobald er den Hund sieht und ich stelle dann auf kurze Leine und er setzt sich dann hin. Sobald der Hund in seine Nähe kommt, spürt er los und versucht den anderen Hund anzuspringen. Ich sag meistens wenn er sitz macht bleib aber das macht er nicht, er lauert wenn platz gemacht hat auf den anderen Hund. Wenn ich auf lange Leine lasse, glaube ich sprintet er sofort los zum anderen Hund aber ich werde versuchen dein Rat zu befolgen. Er ist sehr auf mein Vater fixiert aber bei ihm macht er das auch

Danke für die Antwort

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oldfashioned66  06.07.2023, 22:10
@verreisterNutzer

Wie @Siggi852 bereits richtig festgestellt hat, ist das Verhalten eures Hundes nicht unbedingt ein Angriffsverhalten. Und es ist auch richtig, dass du deswegen kaum zu ihm vordringst, weil du in solchen Situationen nicht interessant genug für ihn bist. Daran solltest du mit deinem Hund zusammen trainieren, was nicht von heute auf morgen geht. Aber du musst für deinen Hund immer das Interessanteste sein. Das erreichst du am besten, indem du erwünschtes Verhalten belohnst. Dauert zwar länger, ist aber nachhaltiger. Wenn er also weiß, dass er einen Vorteil (z.B: durch eine Belohnung) davon hat, wenn er auf dein Kommando reagiert, dann werden deine Kommandos auch bei ihm ankommen.

Noch etwas ist in diesem Zusammenhang wichtig: deine Souveränität. Denn ein Hund spürt, wenn sein Herrchen oder Frauchen unsicher ist. Und möchte dann in einer solchen Situation Schutz bieten. Übrigens kannst du diese Souveränität auch nicht spielen, denn dein Hund würde das merken. Die musst du dir selbst also auch antrainieren. Wenn du selbst dich gelassen verhältst und dir sagst: "Es wird nichts passieren", dann hat auch dein Hund noch weniger Grund, unsicher und ggf. aggressiv zu werden.

Zudem hat auch die Leine Einfluss auf das Verhalten des Hundes. Untersuchungen haben ergeben, dass angeleinte Hunde eher zu aggressivem Verhalten neigen als nicht angeleinte. Denn eine Leine ist nicht nur eine Verbindung zu einem (evtl. Unsicherheit ausstrahlenden) Menschen, sondern auch eine Bewegungseinschränkung. Ein Hund kann also an der Leine einer für ihn unangenehmen Situation gefühlt schlechter entkommen und reagiert dann manchmal im Zweifel lieber aggressiv, um seinem "Geh weg!"-Signal Nachdruck zu verleihen oder seine eigene Unsicherheit zu kaschieren. Unangeleinte Hunde können ja durch ihre Art der Annäherung Signale der Beschwichtigung an andere Hunde aussenden. Ein Beispiel dafür ist der Bogen, in dem sich die meisten Hunde einander annähern. Kaum ein Hund rennt direkt auf einen anderen zu, weil das als aggressives Eindringen in die Individualdistanz jedes Hundes gilt. Also gehen Hunde im Bogen aufeinander zu, um ihre friedlichen Absichten zu signalisieren. Wenn sie das aber nicht können, reagieren manche Hunde entsprechend abwehrbereit. Erst recht, wenn Frauchen oder Herrchen dann noch die Leine verkürzt. Das ist für den Hund ein Gefahrensignal.

Du siehst, das Ganze ist ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren, in denen du als Halter auch eine gewichtige Rolle spielst. Hoffentlich haben sich inzwischen Änderungen ergeben.

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Du musst im Vorfeld verhindern, dass sich der Hund hinlegen kann. Nimm ins z.B. ins "Fuß" Kommando wenn dir andere Hunde entgegenkommen oder lass ihn am Rand "sitz" machen. Oder geh zügig an dem anderen Hund vorbei damit dein Hund keine Gelegenheit hat sich hinzulegen.

Oder stell dich zumindest so kurz auf die Leine, dass er den anderen Hund nicht anspringen kann. Manche Hunde mögen es überhaupt nicht von fremden Hunden angesprungen zu werden und dann kann es Ärger von diesen Hunden für deinen Hund geben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.
verreisterNutzer  08.08.2022, 13:40

Ich halte die Leine immer so kurz wie möglich, wenn ein anderer Hund entgegen kommt. Das mit dem zügig vorbei gehen ist schwierig, da er direkt stehen bleibt und sich hinsetzt aber ich werde es trotzdem versuchen.

Danke für die Antwort

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LuckyJack1986  09.08.2022, 11:45
@verreisterNutzer

Zu kurze Leine kann ein Problem sein. Wenn die Leine von dir auf Zug geht, reagiert der Hund im Zweifel mit Gegenzug und es kann zudem ein Trigger sein. Zug auf der Leine --> Achtung gleich passiert was spannendes

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Hallo,

Versuch mal an lockerer Leine einen großen Bogen um andere Hunde zu machen. Nimm was mit, was dein Hund absolut liebt. Das kann ein Spielzeug sein oder sein lieblingsleckerchen. Wenn der Hund in spiellaune ist versuch es aber besser mit Spielzeug, dann kannst du sein Bedürfnis erfüllen. Das Problem liegt meist darin, dass man zum einen, zu wenig auf seinen Hund achtet (achte mal darauf, ob er von selbsts stehen bleibt noch bevor es zum hinlegen kommt, dass heißt dass dein Hund den Kontakt eigentlich gar nicht möchte, dass hinlegen und vor preschen ist seine Lösung mit dem Problem, da er ja doch vorbei muss), zum anderen, wenn man als Halter die Leine schon gleich kurz nimmt, baut sich beim Hund auch mehr Spannung auf. Deswegen übe mal bei ausreichend Abstand an wirklich lockerer Leine und lass den Hund machen, wenn der andere Hund weit genug weg ist wird er nicht vorpreschen, lass ihn beobachten und animiere ihn dann zum weitergehen. Verringere den Abstand, wenn es gut klappt. Bis es soweit ist solltest du enges aneinander vorbeigehen vermeiden, damit sich dein Hund diese Verhaltensweise nicht weiter einprägt

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Kindheitspädagogin/ Tiererfahren
verreisterNutzer  08.08.2022, 23:42

Schwierig ein großen Bogen um andere Hunde zu machen, weil er direkt zum anderen Hund los stürmt. Da helfen auch keine Leckerlis

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LuckyJack1986  09.08.2022, 11:47
@verreisterNutzer

Hund auf die abgewandte Seite nehmen und mit deinem Körper blockieren. Im Zweifel wenn dein Hund anfängt zu fixieren (bereits erste Reaktionen zeigt) direkt in die entgegengesetzte Richtung gehen. Kein Drama draus machen, einfach mit deinem Körper abdrängen und weggehen

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Pingulini  09.08.2022, 14:09
@verreisterNutzer

Wann stürmt er denn los ? Bei 5m, 10m, 100m? Zum üben musst du soviel Abstand rein bringen, dass dein Hund noch nicht los stürmt und dann den Abstand verringern. Versuche bis dahin Situationen zu vermeiden, in denen er hinstürmen würde

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Hallo,

es wurde ja schon mehrfach richtig gesagt, dass du BEVOR der Hund sich ablegt, eingreifen sollst. Sprich, wenn du schon den Hund aus der Ferne wahrnimmst. Entweder machst du einen großen Bogen um den Hund herum oder du versuchst ihn mit etwas zu beschäftigen, dass interessanter als der andere Hund ist.

Hat dein Hund ausreichend Sozialkontakte bzw die Möglichkeit mit anderen Hunden zu interagieren? Manche Hunde brauchen das. Wenn sie das regelmäßig haben, sind andere Hunde beim Gassi auch nicht mehr so interessant.

Wenn dein Hund sooooo stur ist, musst du trotzdem konsequent bleiben. Er hat das einfach nicht zu machen. Und wenn du diese Situation nicht allein bewältigt bekommst, dann suche dir einen kompetenten gewaltfrei arbeitenden Trainer, der euch im privaten Umfeld betreut (bitte keine Hundeschule und keinen der dir was von Rang und Dominanz erzählt).

Mit freundlichen Grüßen

Hufpfote

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit Hunden aufgewachsen

Zieh ihn hoch, hinder ihn dran den anderen Hund zu fixieren und erst recht, dass er sich überhaupt hinzulegen.

Das ist Lauern mit folgendem Angriff. Das wird von anderen Hunden, absolut zurecht, auch so wahr genommen und wird bei deinem Hund auch Ernst werden.

verreisterNutzer  07.08.2022, 22:56

Hab ich versucht ihn hoch zu ziehen aber er stellt auf stur und bleibt auf seine Position

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Ansotica  07.08.2022, 23:02
@verreisterNutzer

Oh komm jetzt tu nicht so. Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass du nicht in der Lage bist einen Labbi hoch zu ziehen. Wenn ja gib ihn ab, weil dann bist du auch nicht in der Lage ihn zu halten.

Davon abgesehen, wenn du ihn hoch ziehen musst hast du VIEL zu spät gehandelt. Der Zeitpunkt zu eingreifen ist wenn er anfängt den anderen Hund zu fixieren, bzw. einen Moment davor. Allerallerspätestens musst du eingreifen, wenn er sich gerade hinlegen will, wobei das eigentlich auch schon zu spät ist. Arbeite mal an deinem Timing.

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unknow100034  07.08.2022, 23:06
@verreisterNutzer

Wir hatten auch einen Hund der sehr stur war, er war ausm Tierheim und wurde misshandelt. Er hat wirklich alles und jeden angegriffen, sogar Autos etc.

Wenn du das nächste Mal Gassi gehst, dann achte mal bewusst auf ihn, sobald er andere fixiert oder den Anschein dazu macht, zieh ihn sofort an dich ran und zwar so, dass er sich nicht hinlegen kann. Falls doch, dann zieh ihn wieder hoch.. Rede auch mit ihm. Sage ihn klar und deutlich "Nein" (oder was auch immer ihr ihm antrainiert habt, wenn er etwas nicht darf). Das ganze kann ein Prozess sein und es kann sein, dass du das oft wiederholen musst, aber so ist die Erziehung eben.

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Ansotica  07.08.2022, 23:08
@verreisterNutzer
  1. Wie gesagt, wenn du beim "wieder hoch ziehen bist" kannst du dir gleich mal selbst eine drüber hauen, weil du versagt hast. Da hast du gleich mehrere Sekunden zu spät eingegriffen, und das trotz Ansage.
  2. Wenn du dich nicht dazu im Stande siehst selbst wirklich einfachste und elementarste Erziehung umzusetzen und dafür zu Sorgen, dass dein Hund niemanden angeht, dann gib ihn ab.
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verreisterNutzer  07.08.2022, 23:12
@Ansotica

Du kennst meinen Hund nicht, der macht oft was er für richtig hält. Abgeben kommt nicht in Frage, nur weil Probleme da sind direkt aufzugeben. Man lernt selbst dazu. Er muss lernen und ich muss lernen. Wir sind alle Lernfähig

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Hufpfote  09.08.2022, 08:33
@Ansotica

Stimme dir ja eigentlich sonst immer zu, auch hier zum Teil. Aber abgeben wegen sowas? Wow. Gibst du bei deinen eigenen Hunden auch so schnell auf? Ist die Situation gerade nicht schlimm genug?

Wäre hilfreicher gewesen den FS an einen Trainer zu verweisen, wenn er allein nicht zurecht kommt.

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Ansotica  09.08.2022, 19:15
@verreisterNutzer

Dein Hund ist 1 Jahr alt. Was hast du die letztne 1,5 Jahre gelernt? Davon abgesheen musst man für an der Leine zerren nichts können. Und wenn du nicht einmal das hinbekommst, dann bist du nunmal nicht in der Lage die gesetzlichen Vorgaben für Hundehaltung, nämlich ihn unter Kontrolle zu halten, zu erfüllen und bist, gerade wenn der Hund lauert und dann hin springt ein Problem, wenn der Hund auspackt, sogar eine Gefahr. Wenn du wirklich nicht in der Lage bist deinen Hund auf die Beine zu zerren, dann ist das kein Aufgeben, sondern Schadensbegrenzung für den Hund und dein Umfeld.

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Ansotica  09.08.2022, 19:17
@Hufpfote

Bitte was hat die Inkompetenz mancher HH mit MIR zu tun? ICH erziehe meine Hunde, MEINE Hunde würden sich sowas nicht leisten, noch nicht einmal die schwer pubertäre A-Bratze würde es so weit treiben, dass ich da mit Gewalt an ihm rumzerren muss.

Hier kommt aber jemand schon mit Ausreden wenn es um einen reinen Stärkevergleich geht. Hoch ziehen ist ja keine Erziehung, das kann jeder hirnlose Vollidiot. Also zwei Optionen: Man ist zu faul (oder inkompetent) für den winzigsten Ansatz einer Erziehung, oder man ist tatsächlich einem Labrador der auf andere Hunde (und Menschen wenn ich das richtig verstanden habe) lauert und dann anspringt körperlich nicht gewachsen. Das hat nichts mit Aufgeben zu tun, sondern mit Schadensvermeidung.

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LuckyJack1986  09.08.2022, 11:50

ich denke nicht, dass das Angriff ist. Zumindest nicht notwendigerweise. Ich tippe eher auf unsozialisierte Spielmanieren. Daher ist es wohl am sinnigsten (abgesehen von einem Trainer) den Hund auf die abgewandte Seite zu nehmen und einfach laufen. Nicht hochziehen oder sonst ein Drama, einfach weitergehen. Der Hund lässt sich sicher nicht schleifen...

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oldfashioned66  06.07.2023, 21:44

Unsinn, da muss überhaupt nicht zwingend ein Angriff erfolgen. Viele Hunde machen das, ohne dass großartig etwas passiert. Die Hunde zeigen zwar oft eine gewisse Anspannung, aber sie beobachten in dieser Begegnung die Situation und achten genau darauf, wie der andere Hund sich annähert. In ganz vielen Fällen stehen sie dann einfach nur auf, wenn der andere Hund sich ebenfalls entsprechend vorsichtig genährt hat. Dann lernen sie sich durch gegenseitiges Beschnuppern kennen, und oft löst sich dadurch die Anspannung völlig auf, es gibt Spielaufforderungen und ähnliche friedliche Signale.

Wenn du in solchen Momenten an deinem Hund herumzerrst, kann das sogar kontraproduktiv sein. Denn du versuchst dann, ihn in seiner Anspannung auch noch dazu zu bewegen, seine "Sicherheitshaltung" aufzugeben. Das kann den Hund noch mehr verunsichern.

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