Was ist "Nichts"?

9 Antworten

Was ist "Nichts"?

Es ist nicht nur die Abwesenheit von Materie, wie zB im "Vakuum" unseres Universums, es ist auch die Abwesenheit von Licht, von Zeit und vor allem von Raum. Gerade die beiden letzten Ding sind für unsere Vorstellungskraft schwer zu erfassen.

Der Urkall war ja am Anfang so klein wie ein Stecknadelkopf, doch was war um diesen kleinen Punkt herum?

Dasselbe was auch jetzt noch um unser Universum herum ist, obige Abwesenheiten. Das Universum breitete sich mit dem Urknall nicht im Nichts aus, sondern das Universum breitet sich in sich selbst aus. Erst durch die Expansion expandiert auch der Raum.

Die zweite Sache die für mich nichts ist, ist wenn man ein Auge schließt, was sieht man mit dem einem geschlossenen Auge? Meiner Meinung nach nichts.

Nein. Du siehst das innere deines Augenlids, auf das jedoch sehr wenig bis kein Licht fällt.

Nach dem physikalischen Prinzip von der Erhaltung der Energie kann es kein Nichts bzw. kein Immaterielles geben. Das Universum besteht ausschließlich aus Energie und Materie, unendlich in sich bewegt im Unendlichen.

Einen leeren Raum, der das Nichts repräsentieren soll, kann es nicht geben, gäbe es so etwas, könnte es nicht mit unserer materiellen Welt interagieren, es wäre also völlig gleichgültig, ob es existiert oder nicht.

Da Energie und Materie nicht erschaffen oder zerstört werden können, hat das Universum keinen Anfang und kein Ende. Deshalb hat es keinen Urknall gegeben, der eine Singularität in der spekulativen Theorie bezeichnet, weil die Gültigkeit der Naturgesetze in Frage gestellt wird.

Das Nichts bezeichnet im menschlichen Leben immer die Abwesenheit von etwas, mehr nicht.

"Die erste Sache wäre die Null, sie ist eine Zahl die existiert, aber nichts darstellt."

Nicht ist nicht die Null. Z.B. bei der Temperatur. Es ist bei 0⁰ C ja nicht : keine Temperatur, sondern genau die Temperatur, wo sich der Aggregatzustand von Wasser von gefroren zu flüssig (oder umgekehrt) verändert.

Es gibt wirklich nur ein NICHTS auf der Welt.

Nämlich, wenn jemand auf die Frage antwortet, was Nichts eigentlich ist, und er antwortet: "Warte, ich habe es im Kopf, komme aber nicht drauf".

Wobei aber nicht klar ist, wie häufig dieses Phänomän auftritt.

Zum Universum.

Es gibt da ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder ist die Aussage falsch, dass aus dem Nichts nichts entstehen kann oder es war schon immer etwas da.

Wenn es um die 0 geht, würde ich in die Mathematik schielen.
Umgangssprachlich ist 0 mit Nichts gleichzusetzen. Ich habe 0 Euro bedeutet, man hat keinen Euro. Man hat nichts an Geld.

Ich würde hier 0 und Nichts wie folgt unterscheiden. Jemand, der ein Konto hat, der kann auf seinem Konto 0 Euro haben. Seit Guthaben ist 0. Jemand, der kein Konto hat, hat kein Guthaben, weil die Voraussetzung, um Guthaben haben zu können, nicht erfüllt sind. Sein Guthaben ist "nichts".
Man würde ja auch nicht sagen, ein Baum hätte ein Guthaben von 0 bei einer Bank. Ein Baum hat kein Guthaben.
Oder wir würden nicht sagen, ein Gedanke hätte eine Temperatur von 0° Celsius. Wir würden sagen, ein Gedanke habe keine Temperatur.

Anderes Beispiel aus der Mathematik. Man nehme die Gleichung

2 * x = 0

Es gibt eine nichtleere Lösungsmenge, nämlich IL = {0}. Die 0 löst die Gleichung.

Nehmen wir die Gleichung x * x = -1, so ist die Lösungsmenge in den Reellen Zahlen leer. IL = {}. Das bedeutet, die 0 löst nicht diese Gleichung.

Es gibt schon Fälle, bei denen es sinnvoll ist, zwischen 0 und "Nichts" zu unterscheiden.


SchakKlusoh  27.10.2023, 09:05

"Kein" und 0 sind völlig verschiedene Dinge. Gut erkannt.

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DerSchopenhauer  27.10.2023, 10:09

Genau: Die Null ist demnach nicht Nichts, sondern vielmehr die Menge, die Nichts enthält.

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Suboptimierer  27.10.2023, 10:30
@DerSchopenhauer

Ich würde es so ausdrücken. Die 0 ist ein Symbol für einen Wert in einem definierten Rahmen. In diesem definierten Rahmen ist der Wert "kein Wert".

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Frage1997407  27.10.2023, 10:48

Zudem 1-1 0 ergibt.

Demnach besteht meine 0 aus 1 und -1 aus zwei Dingen die nicht nichts sind.

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Parmenides hat sich mit der Frage auseinandergesetzt, ob das "Nichts" überhaupt existieren kann. Er postulierte, dass lediglich zwei Möglichkeiten in Betracht zu ziehen seien: Entweder etwas ist und kann notwendigerweise nicht nicht sein, oder es ist nicht und muss zwangsläufig nicht sein. Zudem argumentierte er, dass es unmöglich sei, über das "Nichts" zu sprechen oder nachzudenken, da jede Diskussion darüber die Voraussetzung seiner Existenz impliziert. Daher sei es angebracht, sich vielmehr auf das Seiende zu fokussieren, welches tatsächlich existiert. Diese Einsichten haben signifikanten Einfluss auf die Entwicklungsgeschichte der abendländischen Philosophie ausgeübt.