Was ist der Unterschied zwischen Elektrostatik und Elektrodynamik?

4 Antworten

Vereinfacht würde ich es dir so erklären: in der Elektrostatik steht alles auf der Stelle und in der Elektrodynamik geht es größtenteils um bewegte Teile (oder sich zeitlich verändernde elektrische oder magnetische Felder). Kann man nicht zu 100 % so sagen, aber damit du dir darunter etwas vorstellen kannst, müsste es reichen.

Beispiel Elektrostatik: Du hast einen großen kugelförmigen Metallbalon, der fest fixiert auf einer Stelle steht. Den lädst du mit Elektronen auf. Dann ist das Dingen elektrostatisch aufgeladen.

Beispiel Elektrodynamik: In den Generatoren unserer Kraftwerke sind (vereinfacht) große Magneten die sich drehen. Hierdurch wird Strom erzeugt.

Obwohl ich Elektrostatiker (ESD-Beauftragter) bin habe ich bis heute mit der genauen Definition meine Probleme. Elektrostatische Aufladung kann nähmlich ebenfalls sehr dynamisch sein. Wenn ich z.B. einen el. leitenden Stoff, der von der Erde isoliert ist, statisch auflade und ihn anschließend berühre, ist die vorher messbare Ladung in einem Bruchteil einer Sekunde weg. Am ehesten steht die Ladung bei el. hochisolierenden Kunststoffen wie PE, PP usw. Ich kann z.B. eine Plexiglasscheibe durch schnelles Abziehen der Schutzfolie an einem trockenen Wintertag extrem aufladen und die Ladung bleibt zumindest theoretisch über Tage und Wochen signifikant erhalten. Sie kann nur über den Kontakt mit anderen Stoffen bzw. über die Luftfeuchte entladen. Elektrostatische Aufladungen sind also mehr stehende und konstant anhaltende Ladungen bis zur Entladung. Sie entstehen bereits beim sehr engen und flächigen Kontakt zweier unterschiedlicher Stoffe (Kunststoff A zu Kunststoff B oder Kunststoff zu Metall) mit unterschiedlicher Elektronegativität und die hohen Feldspannungen treten erst nach dem schnellen Trennvorgang auf. Einer der Partner muss aber mindestens ein Isolator sein. Bei der Elektrodynamik ist alles ständig im Fluß. Aber mal ein Gegengedanke: Eine Kunststoffplatte kann ich statisch und mit stehender Ladung aufladen und einen Kondensator kann ich angeschlossen an einer Gleichspannungsquelle (dynamische Elektrizität) ebenfalls aufladen und nach dem Abklemmen bleibt die Ladung. Bei beiden kann ich ein elektrisches Feld messen, aber nicht unterscheiden zw. statischem oder dynamischen Ursprungs - oder? Die Lösung liegt in der Höhe der Aufladungen in V bzw. Vm gemessen und hierbei liegen min. 3-6Dekaden dazwischen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durch Selbststudium und Praxis im Berufsalltag
Aron5  27.09.2023, 22:41

Stimmt! Trennvorgang und Entladung sind im Prinzip auch dynamische Vorgänge da in irgendeiner Weise Strom fließt und sich dieser auch noch verändert.

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Im Prinzip ist Elektrostatik alles wo stehende elektrische Felder für sich alleine existieren. Das ist aber bei genauer Betrachtung gar nicht so einfach! Denn bewegte Ladung ist Strom und laut Relativitätstheorie erzeugt zum Beispiel eine geladene Kugel an welcher man vorbeläuft auch bereits ein Magnetfeld.

Statik: Ladungen stehen (ggf. nach Ladungstrennung)

Dynamik:Bewegung von Ladungen, Strom fließt.

TimStelltFrage  22.02.2022, 10:14

Das stimmt nicht ganz. Strom kann in der Elektrostatik auch fließen. Es geht um die Anordnung von geführten und ungeführten Wellen im Raum und in den Leitern.

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TimStelltFrage  22.02.2022, 17:30
@Wechselfreund

Hä nein, ich habe nur gesagt, dass dein Vergleich irreführend klingt (Strom fließt in der Elektrodynamik). Soll dann heißen, dass in der Elektrostatik kein Strom fließt? :D Dein Satz ist natürlich richtig

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