Ab wann wird elektrischer Strom gefährlich - ist die elektrische Arbeit die Gefahr statt nur einzelne Werte (Stromstärke, Stromspannung, Stromfrequenz, SDichte?

5 Antworten

Ich führe jedes Jahr el. Unterweisungen von MA (Nichtelektriker) durch. Am deutlichsten lässt sich die Gefährlichkeit von AC230V an dem Strom-Zeitdiagramm nach VDExxx ablesen (4 Zonen-Diagramm). Wahrnehmungsschwelle 0,5mA, Loslassschwelle bei 10mA teilweise, Herzkammerflimmern ab 50mA und i.Abh.v. Einwirkzeit, jedoch tödlich ab 200mA unabhängig von der Einwirkzeit.

Gefährlichkeit lässt sich wesentlich durch das Produkt von Stromstärke x Einwirkzeit bei Stromschlag aufzeigen. 30mA x 50ms (typische Auslösung FI-Schutzschalter) sind relativ harmlos, wobei 30mA x 1s einen unerträglichen Stromschlag bedeuten.

Merke: Der FI-Schutzschalter (Auslösung <30mA, <400ms) verhindert nur "sicher" einen tödlich verlaufenden Stromschlag.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durch Selbststudium und Praxis im Berufsalltag
Middlemen 
Fragesteller
 18.01.2020, 10:50

"Merke: Der FI-Schutzschalter (Auslösung <30mA, <400ms) verhindert nur "sicher" einen tödlich verlaufenden Stromschlag."

Nach dem Diagramm verhindert er aber nur Ströme die über längere Zeit verlaufen, alles unter 12 ms wird sowieso nicht erfasst und könnte zum Tod führen

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ist die elektrische Arbeit die Gefahr

Medizinisch gesehen eigentlich ja, denn die bringt Zellen zum verschmoren und erzeugt die evtl. sogar tödlichen Schäden. So kann z.B. die elektrostatische Aufladung von Bekleidung aus Kunstfasern meherer 1000 V erzeugen, ohne dass dadurch irgendwelche Schäden entstehen können. Die max. Wel anzugeben wäre aber praxisuntauglich, also nimmmt man als Schutzgrößen die anderen elektrischen Werte.

OlafausNRW  15.01.2020, 17:42

eigentlich nicht, denn die Hauptgefahr ist das "Überschreiben" der körpereigenen Elektroimpulse zur Steuerung etlicher Körperfunktionen.

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Hallo,

darauf gibt es keine einfache Antwort, weil nämlich alle Faktoren zusammen wirken und dabei jeder eine spezifische Wirkung auf den Körper entfaltet.

Außerdem kommt es auf die Zeitdauer der Einwirkung an.....sehr kurzeitig kann sie sogar heilen siehe beim Herzschrittmacher.

Bei Unfällen im Haushalt sind es daher auch vorwiegend die sekundären Folgen des Stromkontaktes, die einen in Gefahr bringen,allen voran das "Überschreiben" der körpereigenen Steuerimpulse.Denn unsereMuskelbewegungen und somit auch das Schlagen des Herzen wird ja auch "elektrisch" angesteuert.Werden diese Steuerbefehle "überschrieben" kommt das Herz aus dem Takt und damit unsere "Kraftstoffversorgung".

Die Wahrnehmbarkeitsschwelle bei Gleichstrom liegt bei etwa 2 mA. Je nach Studie und Einwirkdauer sind Stromstärken ab etwa 20 bis 25 mA gefährlich.

Middlemen 
Fragesteller
 15.01.2020, 15:40

das klingt alarmierend, hast du eine Studie (Quelle/ Referenz) auf die du verweisen kannst?!

Ich habe mir zwei EMS-Geräte gekauft, das eine hat folgende Kenndaten/-werte:

-Maximale Ausgabespannung-/amperestärke: 115 V/115 mA (±5 %, für 150 μS-Impulse),

-Unterstützter Stimulationsfrequenzbereich: 1 - 120 Hz

-Stimulationswellenform: Asymmetrisch zweiphasig und mittelwertfrei

Siehe https://www.cardiozone.de/powerdot-uno-gen2-kabelloser-ems-muskelstimulator-in-schwarz

Ich habe ehrlich gesagt Respekt und Vorsicht vor der "gesunden" Anwendung, denn woher weiß ich, das diese Stormimpulse in den Blutkreislauf gelangen und dann auch in die Herzregion oder in Nervenbahnen und bis zum ZNS …

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RareDevil  15.01.2020, 16:29
@Middlemen

Stromstärke UND Einwirkdauer sind entscheidend... Schau Dir die Kennlinien zur Loslasschwelle/Kammerflimmerschwelle an und die dort ablesbare Einwirkdauer zu Stromstärke...

Zudem steht bei deinem EMS-Gerät mit Sicherheit dabei, dass es NICHT in Herznähe angewedet werden darf. Der Strom durch dein Beinmuskel fließt ja nicht durch das Herz (wo der Strom am gefährlichsten ist) Du darfst z.B. keine Brustmuskeln stimullieren, oder von einem Arm zum anderen. Das kann durchaus schon gefährlich werden. Aber durch den Beinmuskel eines Beines ist das kein Thema... Dabei ist die Einwirkzeit des Gerätes mit 150µs (nach deiner Angabe) aber auch extrem kurz... Würde es in Herznähe nicht drauf ankommen lassen... Medizinisch werdne Tensgeräte immerhin auch genutzt.

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guenterhalt  15.01.2020, 17:57
@Middlemen

Stom fließt zwischen den 2 Elektroden und wird sich nicht in die Blutbahn injeziert, wie bei einer Spritze. Auch sucht sich Stom immer den Weg mit dem geringsten Widerstand. Die kurzen Impulse bewirken zusätzlich, dass der Stom fast nur an der Oberfläche bleibt.

Wie da der Strom zum Herz oder gar zum Gehirn fließen soll, kann ich nicht erkennen.

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Du kennst vieleicht einen Kuhzaun. Das sind 1000 volt drauf. Nicht lustig.

Aber 230 Volt aus der Sechdose könentödlichsein wen Du geerdet bist. An die Heizung anfassen und dann war es das.

Mario