Was ist der erste offizielle Start im Transgender-Prozess?


15.04.2023, 19:49

Sie sind sicher, dass Sie das Geschlecht ändern möchten. Was ist das erste, was zu tun ist, um offizielle Schritte von der Diagnose über die Operation bis zur Namensänderung zu unternehmen? in Deutschland. Ich frage nach einem 16-jährigen mtf


16.04.2023, 01:20

Nur um das klarzustellen, es geht nicht um mich

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der erste Schritt ist bei den allermeisten die Suche nach einem Therapeuten, der bestenfalls Erfahrung mit transidenten Personen hat. Den findet man bei Google oder fragt mal beim Hausarzt nach.

Therapeuten haben oft lange Wartezeiten, aber man kann vor der Therapie zum Beispiel auch schon die Vornamens- und Personenstandsänderung beantragen. Das Ganze passiert aktuell noch beim nächstgelegenen Amtsgericht, das eine entsprechende Abteilung hat. Unter 18 müssen die Eltern ihre Einverständnis geben. Ansonsten braucht man in der Regel nur einen formlosen Antrag stellen und diesem Kopien von Geburtsurkunde und Personalausweis sowie einen Translebenslauf (ein Text, in dem man den Prozess der Selbsterkenntnis und alles drum herum beschreibt) und eventuell den Antrag auf Prozesskostenhilfe beilegen. Voraussetzung für die Bewilligung sind zwei Fragen:

  1. besteht seit mindestens drei Jahren der Wunsch entsprechend des anderen Geschlechts zu leben?
  2. wird sich dieser Wunsch mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ändern?

Idealerweise sollte dies bereits aus dem Lebenslauf hervorgehen. Wenn der Antrag eingegangen ist, bekommt man zwei Gutachter zugeteilt, die diese Fragen anhand von Gesprächen mit der betroffenen Person nochmal in Gutachten beantworten sollen.

Zum Thema Hormontherapie: Der Therapeut muss dafür eine Indikation schreiben, mit der man sich dann beim Endokrinologen vorstellt. Im Schnitt braucht es sechs Monate Therapie bis das Schreiben ausgestellt wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans

Zuerst sollte diese Person darüber nachdenken, wie sie künftig (über)leben will, wenn sie von 99,9999% der Gesellschaft ausgeschlossen, gemieden, ignoriert, diskriminiert und gehasst wird. Dieses Thema spricht nämlich kein Therapeutys oder Arztys an, obwohl es im Grunde das Wichtigste ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – überlebe seit Jahren 24/7 offen als "trans" MzF

😐 Bei dir klingt das so, als wenn man mal eben so sein Geschlecht wechseln könnte. Das biologische Geschlecht kann man auch nicht wechseln.

Es soll bekanntlichaber Menschen geben, die unter einer Geschlechtsdysphorie leiden. Sie fühlen sich "unwohl" mit ihren Geschlechtmerkmalen, haben einen psychisches Problem damit. Ein Psychologe untersucht sie und bei positiven "Krankheitsbefund" dürfen sie auf Kosten der Krankenkasse geschlechtsangleichende Maßnahmen vornehmen lassen. Dann sehen sie zumindest wie das andere Geschlecht aus.


TasHoedBalStep 
Fragesteller
 15.04.2023, 20:15

vielen Dank für diese konkrete Antwort. diese Person hat etwas damit zu tun. also ich nicht

0