Was ist an einem M3,RS4, etc. so teuer?


08.09.2023, 09:34

Kleiner Ergänzung zum ersten Absatz - Man solle sich stattdessen einen normalen - bspw. BMW - holen.

3 Antworten

Kommt zum einen drauf an, ob man jetzt ein neues Fahrzeug betrachtet oder ein gebrauchtes.

Bei einem neuen oder jungen Gebrauchten ist der Wertverlust extrem hoch. Du verbrennst innerhalb weniger Jahre mehrere Zehntausend Euro im Wertverlust. Ansonsten sind Versicherungen teurer und der Verbrauch höher. Zudem sind die Servicekosten ziemlich hoch. Möchtest du Kulanz haben im Zweifelsfall, musst du z.B. Heim hersteller in den Service. Bei AMG kostet die Arbeitsstunde beispielsweise bereits über 200€. Ein großer Service kostet cca. 1800€ bis über 2000€ (Wenn nichts kaputt ist oder groß Verschleißteile geweshselt werden müssen), ein kleiner (jährlich) gerne 700€ +

Der Verschleiß ist hoch, es ist bei artgerechter Fahrweise z.B. keine Seltenheit, wenn man jedes Jahr neue Reifen braucht. Auch andere Verschleißteile wie Bremsen, Fahrwerk etc. halten zum einen nicht so lange und sind deutlich teurer wenn es gemacht werden muss.

Bei älteren Fahrzeugen ist der Wertverlust nicht mehr so hoch, dafür geht es da mit Reparaturen los. Durch den hohen Verschleiß leidet auch die Technik stärker. Reparaturen können bei alten Fahrzeugen z.B. sehr teuer werden. Ersatzteile sind teuer und teilweise schwer zu bekommen. Z.B. laufen beim M156 Motor gerne schon bei 100.000 km die Nockenwellen ein, Hydrostößel, Nockenwellenversteller sind da auch eine Schwachstelle.

Unterm Strich ist bei einem neuen der Wertverlust das teuerste, bei einem gebrauchten werden Reparaturen sehr teuer.

Nun der grösste Unterschied sind die Verschleissteile. Bspw Reifen oder Bremsen. Die sind verglichen zu den normalen Modellen entsprechend grösser und standfester dimensioniert. Da zahlst du schnell mal eine Ecke mehr als bei einem normalen Modell.

Ein Stück weit dürfte auch der Verbrauch höher sein, was in der Gesamtkostenrechnung aber sicherlich kein grosser Posten ist. Trotzdem meine Empfehlung: Wenn es für dich aus finanzieller Sicht ein Thema ist, ob das Fahrzeug 2 Liter mehr oder weniger braucht, würde ich davon Abstand nehmen.

Je nachdem welches normale Modell du hast, brauchen die sportmodelle auch mehr oder andere Flüssigkeiten (beispielsweise Öl). Auch das dürfte bei den Gesamtkosten aber eher zu vernachlässigen sein.

Es kommt generell darauf an welche Modelle du miteinander vergleichst. Ein M3 Competition wird sicherlich erheblich höhere laufende Kosten haben als ein 318i. Vergleichst du den M3C allerdings mit einem M340i sieht es schon wieder anders aus.

Bei AMG meine ich mal gehört zu haben, dass die Werkstätten auch höhere Stundensätze verrechnen als bei normalen Modellen. Keine Ahnung ob das stimmt. Bei BMW weiss ich aus eigener Erfahrung dass das nicht der Fall ist.

Bezüglich Standfestigkeit und Reparaturkosten kann man deine Frage nicht pauschal beantworten. Es kommt da sehr auf das konkrete Modell an. Manche sind wahre langläufer, andere für gewisse Probleme bekannt.

Unterm Strich kann ich für mich sagen, dass mein M Modell (und analog dazu wird es wahrscheinlich auch bei anderen Personen und bei den anderen Marken sein) keine nennenswert höheren Kosten verursacht als mein gut motorisierter normaler BMW. Ausnahme: teurere Verschleissteile und evtl. ausserplanmässige Defekte. Ein gewisses Polster sollte man aber in der Hinterhand haben. Man will ja Spass an den Fahrzeugen haben, ohne sich in den restlichen Lebensbereichen einschränken zu müssen, falls doch mal was fällig wird.

Eigentlich ist nur die Versicherung und die Reifen viel teurer, der Kraftstoffverbrauch ein wenig mehr, ansonsten stimmt das Stammtischgerede nicht.

Ein M3, der ganz normal bewegt wird, hat man enorme Reserven bezüglich Leistung und Haltbarkeit der Teile.

Ich habe mich beispielsweise sehr erfreut über die Leistung meines 330i, mit 258ps/400nm war ich sehr gut in den Alpen unterwegs. Die bremsanlage ist im Normalfall überdimensioniert, dicke Scheiben, sowie vorne als auch hinten innenbelüftet. So war ich dann doch froh, diese Reserven zu haben. Keine Angst vor Bremsversagen, auch wenn man mal einen ungebremsten beladenen Anhänger zieht.

mit einem M3 hätte ich hier noch mehr Leistungsreserven gehabt. Mehr als 180ps nutze ich so gut wie nie. Vielleicht alle 500km mal.

Der Verbrauch waren übrigens 5,6 Liter E5 95 Benzin. Mit einem M3 wären es etwa 2-2,5 Liter mehr. Auch noch in Ordnung, finde ich.

Mein anderer BMW hat beispielsweise sogar noch die ersten Bremsklötze vorne, nach 13 Jahren. Die Teile mögen teuer sein, aber lieber so als häufig wechseln und billig.

Wird die Leistung jedoch abverlangt, halten die Autos nicht so lange. Schau mal bei Motoren Zimmer auf YouTube…