Was hilft, wenn ein gymnasiales Kind schlechte Noten hat?

14 Antworten

Zunächst einmal finde ich es extrem wichtig, dass das Kind im Vordergrund steht und nicht der Zwang, der Gesellschaft gefallen zu wollen. Ergo gehört ein Kind auch nur dann auf's Gymnasium, wenn das Talent es zulässt. Die Noten der Grundschule ließen darauf schließen - ja. Aber die Leistungen können sich entweder ändern oder das Kind leidet unter anderen Einflüssen - Pubertät z. B. Wir sind keine Computer - Input rein und abspeichern. Wir sind Menschen - mit Gefühlen, Wünschen und Vorstellungen. Ergo kann nicht jedes Kind den Vorstellungen der Eltern entsprechen. Und das ist gut so: Wir sind Individuen. Das muss man im Hinterkopf behalten!

Sprecht mit dem Klassenlehrer und dann macht Euch Eure eigenen Gedanken. Ein guter Realschulabschluss ist auch was wert und danach kann man das Abi auch noch nachholen.

mercielias 
Fragesteller
 26.01.2022, 10:25

Danke für die Antwort. Momentan er stellt mich solche Frage :,, warum braucht man Gedichte oder warum braucht man ein Dezimal, im Leben wer braucht sowas! ,,

Ich

Damals er wollte selber in Gymnasium gehen

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AriZona04  26.01.2022, 10:27
@mercielias

Die Antwort auf Die Frage, was Gedichteinterpretationen mir bringen, ist: Du lernst, für einen Chef zu funktionieren. Punkt. Das ist die Kernaufgabe jeder Schule: Funktionieren zu lernen - für andere. Du lernst in der Schule das wenigste für Dich selbst. Also beiß die Zähne zusammen und funktionier halt.

Das ist gegen unsere Natur.

Aber wer schön sein will, muss leiden. Wer Abi haben will, hat entweder das Talent dafür oder wird gedrillt. Tu es Deinem Sohn nicht an.

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Da gibt es nicht unendlich viele Möglichkeiten:

Falls der Lehrstoff nicht gut vermittelt wurde (was durch home-schooling durchaus mal sein kann), der Schüler lediglich etwas Hilfe braucht, um dann zu den anderen aufzuschließen, noch längst nicht an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angelangt ist, würde ich es zunächst mit Nachhilfe probieren.

Wenn der Schüler allerdings bereits "alles gegeben" hat und den Anforderungen einfach nicht gewachsen ist, sollte man über eine andere Schulform nachdenken.

mercielias 
Fragesteller
 26.01.2022, 10:40

Vielen Dank

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Meine beiden Töchter sind auf dem Gymnasium und meine Frau ist Oberstudienrätin.

Ich würde als erstes versuchen zu identifizieren, an welchen Punkten das Kind ausgestiegen ist, also bis wohin wurde der Stoff noch verstanden, und ab wann nicht mehr. Wenn die Eltern das nicht selber können, dann sind Nachhilfeinstitute wie z.B. "Studienkreis" recht gut.

Ich wurde in diesem Alter wegen mangelnder Intelligenz auf die Hauptschule geschickt, heute bin ich Diplomingenieur. War damals eine vorschnelle und dumme Entscheidung meiner Lehrer und Eltern...
Es hakt oft nur an wenigen Stellen, und das verursacht eine Frustration des Kindes, welche dann dazu führt, dass gar nichts mehr klappt.

mercielias 
Fragesteller
 26.01.2022, 10:30

Vielen Dank. Für ehrliche Antwort

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mercielias 
Fragesteller
 26.01.2022, 11:56

Wenn ich fragen darf ...wie haben Sie es geschafft? Von Hauptschule zu Diplomingenieur?

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Pantauals  26.01.2022, 12:12
@mercielias

Hatte bis zur neunten Klasse keinen Bock mehr gehabt, dann habe ich mir selber die Frage gestellt, was ich eigentlich mal werden will. Entscheidung getroffen, es wie mein Großvater zu machen, der erst eine Schlosserlehre machte und dann Maschinenbau studierte (noch vor dem Krieg). Nur eben wollte ich das in der Elektrotechnik machen. Also das erste Mal seit Jahren wieder hingesetzt und gelernt, somit in der Hauptschule in die sog. "10b" gekommen mit der Möglichkeit, dort den Realschulabschluss zu machen. Dann eine 3,5-jährige Ausbildung bei Siemens zum Elektroniker absolviert. Dann Bundeswehr. Und dann in einem Jahr das Fachabitur nachgeholt. Dann ab 1998 Elektrotechnik studiert, bin sogar wie mein damals schon verstorbener Großvater in eine Studentenverbindung eingetreten, was meine damals noch lebende Großmutter sehr rührte... und habe 2004 mein Diplom gemacht. Heute bin ich Projektmanager in einem M-DAX-Konzern.

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mercielias 
Fragesteller
 28.01.2022, 19:34
@Pantauals

Es ist ermutigend. Wir werden nicht aufgeben, sozusagen alle Wege können zu Rom führen. Danke fürs Antworten.

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Es kann sein, dass das Kind einfach gestresst ist und garkeinen Bock hat. Ich zum Beispiel, hatte ultra schlechte Noten (fast nur 3+4) und bin dann auf eine Privatschule gewechselt. Ich weiß, dass es schon was kostet, aber wenn du das Geld hast, würde es deinem Kind wirklich gut tun. Ich war dort dann auch viel motivierter zu lernen und meine depressionen haben auch aufgehört.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das dreigliedrige Schulwesen ist in Deutschland eben nach dem Prinzip "Friss oder stirb!" aufgebaut. Da können sich die Gymnasiallehrer noch so hilfsbereit geben, wenn die Leistung nicht stimmt, geht das Kind irgendwann ab. Du kannst mit ihm lernen, oder ihm Nachhilfe geben, wenn er über einen längeren Zeitraum überfordert ist, ist er und ihr als Eltern aber glücklicher auf der Realschule. Das ist keine Schande.

Wie sehen denn die Klassenarbeiten aus im Vergleich mit den Übungen? U. U. sind sie wesentlich schwerer. Es gibt "Schülerhilfe"-Hefte, die weitergehende Übungen bieten. Aber auch in den Schulbüchern finden sich eigentlich genug Aufgaben, die nicht alle in der Schule gemacht werden können, die man noch abarbeiten kann.

Du kannst natürlich auch noch einen Gesprächstermin mit den Fachlehrern vereinbaren, vielleicht erzählen dir die etwas, das du noch nicht weißt.